Deutsche Terra-Madre-Delegierte 2016
Im Porträt: Unsere Terra-Madre-Delegierten 2016
Terra Madre ist ein internationales Netzwerk aus Menschen, die die Slow-Food-Philosophie des gut, sauber und fair umsetzen und in einer zukunftsfähigen Nahrungsmittelerzeugung, handwerklichen Verarbeitung und Zubereitung, im kleinteiligen Vertrieb arbeiten oder bewusste Esser sind. Dazu kommen Wissenschaft und Bildung, kulturelle Vermittler wie Medien, Literatur und Kunst sowie Politik, Verwaltungen (z.B. Kommunen) und die Zivilgesellschaft.
Lernen Sie hier die deutschen Terra-Madre-Delegierten 2016 kennen!
Auch rund 120 deutsche Terra-Madre-Delegierte - handwerkliche Erzeuger und Erzeugerinnen, Kleinbauern, Züchter alter Tierrassen, traditionelle Bäcker, Unternehmer mit innovativen Ideen rund um die Lebensmittelproduktion und -vermarktung sowie das Kochen - waren dieses Jahr in Turin dabei, konnten sich mit anderen Delegierten aus der ganzen Welt treffen und sich austauschen. Sie alle leisten vorbildliche Arbeit auf landwirtschaftlichen Betrieben, erzeugen handwerkliche Produkte, sind Ideengeber interessanter Projekte, sind innerhalb des Slow-Food-Netzwerkes engagiert, berichten über 'best practice' Erzeuger oder setzen innovative aber gleichzeitig ökologisch nachhaltige Praktiken um.
Hier stellen wir Ihnen einige Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Terra-Madre-Delegation 2016 vor.
Maren Meier, Slow-Food-Youth-Aktivistin
Maren Meier ist seit knapp zwei Jahren Mitglied bei Slow Food Youth Deutschland und arbeitet beim Deichbrand Festival nun zum zweiten Mal mit im Küchen- und Serviceteam des Cateringunternehmens.
„Seit knapp zwei Jahren bin ich Mitglied bei Slow Food Youth. Auch in Hannover konnten wir ein stetig wachsendes Slow-Food-Youth-Netzwerk aufbauen. Etwa viermal im Jahr organisieren wir im Haus der Jugend einen Schnippel Talk, der sich immer großer Beliebtheit erfreut und jedes Mal neue Interessierte anlockt. Referenten informieren hier zu verschiedenen Themen und dann wird gemeinsam gekocht und gespeist. Die verschiedenen Lebensmittel werden von Höfen und Bäckereien gespendet. So können viele Lebensmittel gerettet werden, die nicht verkauft werden können und deshalb in der Tonne landen würden, obwohl sie noch genießbar sind.
In Berlin habe ich Slow Food bei der "Wir haben es satt“-Demo unterstützt. Es war schön, am Vorabend einen Schnippel Talk in größerer Form als Schnippeldisko zu erleben. Neben interessanten Vorträgen und Filmbeiträgen wurde zusammen geschnippelt, gegessen und später getanzt“.
Selbst Hand anlegen
„Dieses Jahr werde ich zum zweiten Mal auf dem Deichbrand Festival das Cateringteam unterstützen. Letztes Jahr wurde erstmals ein neues Catering-Konzept eingeführt, welches die Qualität des Essens für Künstler und Mitarbeiter auf dem Festival verbessern sollte. Martin Svitek von Karmakitchen aus Düsseldorf übernahm dieses Projekt und suchte Slow-Food-Mitglieder für die Mitarbeit im Küchen- und Serviceteam. Es war eine Herausforderung täglich gutes Essen für eine so große Anzahl an Personen zuzubereiten. Es war eine tolle Erfahrung und ich freue mich auch dieses Jahr wieder auf die Arbeit hinter den Kulissen!“.
Veröffentlicht am 22. September 2016
Foto: © Slow Food Archiv
Peter Koch, Miso-Erzeuger
Peter Koch ist Miso-Erzeuger und hat den handwerklichen Betrieb Schwarzwald-MISO im baden-württembergischen Villingen-Schwenningen auf die Beine gestellt.
„Gelernt habe ich die MISO Herstellung von meiner Mutter, die 2006 im Schwarzwald mit der MISO Herstellung anfing. Sie lernte diese von einem japanischen Zen Meister der ihr die Jahrtausende alte japanische Kunst der traditionellen MISO Herstellung zelebrierte. Ihr verdanke ich mein Wissen – Danke Mama! Daneben reiste ich nach Japan um dort von wichtigen Meistern meine Kunst der MISO Herstellung zu verfeinern“.
Das Handwerk der Miso-Herstellung
Peter stellt mit seinem MISO aus dem Schwarzwald Würzmittel und Brühe aus regionalen biologischen Rohstoffen her. Die Herstellung im Schwarzwald erfolgt auf handwerkliche Weise und durch die Kraft der natürlichen langsamen Fermentation. Verwendung in der Küche findet MISO hauptsächlich zum Würzen von Speisen, zum Marinieren & Einlegen von Gemüse, Fleisch, Fisch oder traditionell als Miso Suppe. Obwohl Miso eigentlich aus Japan stammt, hat Peter einen Weg gefunden dieses Lebensmittel auf handwerkliche Weise und mit regionalen Zutaten aus bester Qualität hierzulande zu produzieren. Seine Arbeitsweise passt daher sehr gut zu Slow Food und wir sind darüber erfreut, dass er Teil unseres Slow-Food-Netzwerks ist.
Veröffentlicht am 20. September 2016
Foto: © Slow Food Archiv
Sabine Eckstein, Koch-Coach
Als leidenschaftlicher Koch-Coach und als Beraterin rund um das Thema Essen und Ernährung zeigt Sabine Eckstein, dass kochen nicht schwer ist und dass jeder es im Handumdrehen erlernen kann. In der eigenen Küche fühlt man sich am wohlsten!
Deshalb begleitet Sabine ihre Schüler im Eigenheim dabei, die eigene Kochlust zu entdecken und kocht mit ihnen alles - je nach Grad der Vorkenntnisse -, angefangen von einfachen Suppen bis hin zum ausgefeilten Menü. Für Sabine ist es eine Berufung, Menschen dabei zu helfen, wieder einen Bezug zu Lebensmitteln und deren Verarbeitung zu entwickeln: „Ich will dem täglichen Essen die Beachtung schenken, die ihm gebührt, denn diese ist leider in den letzten Jahren verloren gegangen. Nicht nur im Restaurant, sondern auch im täglichen Leben soll das Zubereiten und das Essen am Tisch wieder mehr Wertschätzung erfahren. Der eigene Herd, die eigene Küche, das Einkaufen auf Wochenmärkten, Biohöfen und bei landwirtschaftlichen Erzeugern in der eigenen Region bieten eine große Auswahl an saisonalen Erzeugnissen, die es möglich macht, dass jeden Tag ein gutes und vollwertiges Essen auf den Tisch kommt.“
Veröffentlicht am 19. September 2016
Foto: © Slow Food Archiv
Frederick Schulze-Hamann, Slow Food Youth Aktivist
Frederick Schulze-Hamann ist ein begeisterter Slow Food Youth Aktivist, neustes Mitglied im Vorstand von Slow Food Deutschland e. V. und Student der Staatswissenschaften und Globalgeschichte. Auch privat gönnt er sich kaum eine Minute Ruhe und arbeitet tatkräftig mit im Familienbetrieb, dem Landhaus Schulze-Hamann in Schleswig-Holstein.
Das Thema Nachhaltigkeit wurde ihm in die Wiege gelegt
„Das Engagement für ein gutes, sauberes und faires Lebensmittelsystem - vor Ort und weltweit - leitet meinen persönlichen und beruflichen Alltag. Mein starkes Interesse an nachhaltiger, zukunftsfähiger Landwirtschaft sowie an regionaler Ess- und Kochkultur wurde zu Hause im familiären Betrieb, einem alten Landgasthaus mit Restaurant und Hotel im schleswig-holsteinischen Blunk, von Kindesbeinen an geprägt. Bis Anfang der 1960er Jahre wurden in unserem Betrieb zusätzlich noch Äcker bestellt und Tiere gehalten.“
Bei Terra Madre Salone del Gusto betrachten wir globale Zusammenhänge
„Mein Studium der Staatswissenschaften und der Globalgeschichte bietet mir zusätzlich einen anregenden akademischen Rahmen, um die transnationalen politischen Verflechtungen des Ernährungssystems auch auf theoretischer Ebene in den Blick zu nehmen. Ich darf meine Erfahrungen aus der Mitarbeit im lokal verankerten Familienbetrieb, aus meiner aktiven Mitgliedschaft bei Slow Food Youth Deutschland sowie meinen Blickwinkel aus dem global ausgerichteten Studium seit Juni 2016 auch in die Vorstandsarbeit bei Slow Food Deutschland einbringen. Terra Madre Salone del Gusto ist für mich das absolute menschliche und gesellschaftspolitische Highlight unseres weltweiten Slow-Food-Netzwerks!“
Veröffentlicht am 15. September 2016
Foto: © Katharina Heuberger
Marlene Simon, Food-Unternehmerin
Marlene Simon hat an der Slow Food Uni der Gastronomischen Wissenschaften (UNISG) in Italien studiert, anschließend Erfahrung im Bereich Gastronomie auf verschiedenen Kontinenten gesammelt und zu guter Letzt ihren Traum eines eigenen Unternehmens der Ernährungsberatung und kulinarischer Entdeckungsreisen umgesetzt.
Radikaler Karrierewechsel
„Als ich noch für ein großes Unternehmen arbeitete, dachte ich oft darüber nach, ob ich diesen Beruf wirklich passend für mich finde, oder was es an anderen Aufgaben und Möglichkeiten für mich geben könnte. Ich überlegte, eine Kochausbildung zu beginnen, um dann wieder zu denken, dass ich doch mehr Akademiker als Handwerker bin. Per Zufall entdeckte ich dann die Slow Food Universität in Italien und fuhr sofort zum Tag der offenen Tür. Es war einfach, mich zu überzeugen: der Ort, die Themen und das Empfangs-Komitee waren fantastisch. Nachdem ich mein Studium dort beendet hatte, stand ich jedoch wieder vor derselben Frage: Sollte ich Koch werden?“
Lebe deine Leidenschaft
„Ich entschied mich also dazu zunächst weitere Erfahrungen zu sammeln, um mich besser entscheiden zu können. Ich ging zu einigen der besten Kochschulen der Welt, lernte dort mit viel Freude und Eifer, und entschied mich dafür, alles zu verbinden, was ich liebe - und das geht über das Kochen hinaus. Also warf ich alle meine Lieblingsthemen in einen Topf, wobei das Ergebnis daraus die Gründung der FOOD AGENCY war. Die Idee des Unternehmens ist, dass wir gemeinsam gutes Essen in Form von Ernährungsberatung und kulinarischen Entdeckungsreisen in Berlin und gerne um die ganze Welt entdecken, auch zusammen als Team, um den Teamgeist zu stärken.“
Veröffentlicht am 13. September 2016
Foto: © Marlene Simon
Hans-Georg Pestka, Lebensmittel-Vermarkter
Hans-Georg Pestka, ehemaliges Vorstandsmitglied von Slow Food Deutschland, hat seine Liebe zum guten Essen zum Beruf gemacht.
Seit neun Jahren versorgt Hans-Georg Hobbyköche und verantwortungsbewusste Genießer mit frischen, den Werten der Slow-Food-Philosophie entsprechenden Kochzutaten. Alle Hintergrundinformationen zu den einzelnen Produzenten sind auf dem Online-Marktplatz Genusshandwerker aufgeführt, wo sich auch praktische Rezepte finden.
„Weniger, aber dafür bessere Qualität“ lautet seine Devise. Seit Juli erfolgt die bundesweite Lieferung gekühlter Lebensmittel ganz ohne Styropor. Mit der neuen Verpackung aus Stroh und Karton schließt sich für ihn der regionale Wertschöpfungskreislauf nun perfekt und nachhaltig.
Veröffentlicht am 9. September 2016
Foto: © Slow Food Archiv
Lea Leimann, Konditorin
Lea Leimann lebt ihr Engagement für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem als Slow-Food-Mitglied und in ihrem Beruf als Konditorin.
Lea hat Slow Food 2009 während ihres Ökotrophologie-Studiums kennen gelernt und ist dem Verein dann gleich als aktives Mitglied beigetreten. Seit Mai 2016 ist sie außerdem in der Leitung von Slow Food Youth. Mit Aktionen wie Schnippeldiskos, Eat-Ins und den regelmäßigen Youth Treffen pflegt sie die Kultur des Essens und Trinkens. Mit Filmvorführungen und Besuchen bei Produzenten fördert sie gemeinsam mit anderen Youth Aktivisten ein Bewusstsein für Lebensmittel und deren Erzeugung.
Das Konditorhandwerk
In ihrem Beruf als Konditorin vereint Lea ihr Können und ihre Leidenschaft für das Konditorhandwerk mit einem umsichtigen Lebensstil. Ihr großes Ziel ist es eine gute, saubere und faire Konditorei zu gründen: „Als Konditorin kenne ich sowohl die Herausforderungen des Lebensmittelhandwerks als auch die Kurzsichtigkeit seiner Führungskräfte. Mit meinen Kenntnissen als Ökotrophologin, meinem Engagement in der Slow Food Youth Leitung, bei Foodsharing und durch meine Mitgliedschaft in der SoLaWi-Bewegung und dem Ernährungsrat Köln möchte ich das Konditorhandwerk zukunftsfähig machen.“
Orte der Vernetzung und des Wissensaustausches
„Wir geben unser Wissen weiter, demonstrieren jedes Jahr auf der „Wir-haben-es-satt!“-Demo gegen die Agrarindustrie und für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem und vernetzen bei Slow Foods größtem internationalen Event, bei Terra Madre Salone del Gusto in Turin, Produzenten, Handwerker, Händler und Verbraucher miteinander. Nur gemeinsam kann ein transparentes, starkes und nachhaltiges Ernährungssystem aufgebaut werden.“
Veröffentlicht am 5. September 2016
Foto: © Christian Ahrens und Silvia Steinbach
André Banneyer, Schaumweinerzeuger
André Banneyer ist ein Schaumweinerzeuger aus Niedersachsen, dem es sehr wichtig ist lokale Obstsorten zu verarbeiten und dadurch die lokale Wirtschaft und Kulturlandschaft zu fördern. Er widmet sich dem Erhalt und der Kultivierung regionaltypischer Sorten sowie der Vermarktung lokaler Lebensmittel.
„Ich beschäftige mich mit der Produktion von Schaumweinen durch traditionelle Flaschengärung auf der Basis von Obst, vornehmlich von Apfel, Birne und Quitte. Es wird angestrebt mit lokal bis regional vorhandenen Ressourcen Lebensmittel herzustellen, die durch die Verarbeitung bzw. Veredelung eine höhere Wertigkeit erlangen, um so am Markt bestehen zu können. Aus diesem Grund bin ich mit anderen dran vor Ort ein kleinteiliges Netzwerk mit regionalem Bezug aufzubauen („Terra Teutoburga“), das sich für die Vermarktung lokaler Lebensmittel einsetzt.“
Lokaler Einkaufsführer für die Region nördlicher Teutoburger Wald
„Außerdem bin ich an dem Projekt der Erstellung eines regionalen Einkaufsführers für die Region nördlicher Teutoburger Wald beteiligt. So versuchen wir für die Region die Verfügbarkeit von regionalen Lebensmitteln aufzulisten und bekannt zu machen. Dabei richten sich die Kriterien zur Aufnahme der Produkte nach denen des geplanten Slow-Food-Einkaufsführers. Der Einkaufsführer soll Verbraucherinnen und Verbrauchern vor allem als Leitfaden für Einkäufe auf dem Osnabrücker Wochenmarkt dienen.“
Veröffentlicht am 1. September 2016
Foto: © André Banneyer
Mirjam Gimbel, Sozialunternehmerin
Nachdem Mirjam Gimbel als Beraterin im Bereich Nachhaltigkeit und CSR sowie als Ernährungsberaterin für Kinder tätig war, hat sie ihr eigenes Sozialunternehmen gegründet.
Mit ihrem Unternehmen Cookua ist Mirjam in der Region um Rüsselsheim in Hessen zumeist in Schulen unterwegs und entdeckt gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen die Verbindung zwischen Natur und Lebensmitteln. Mirjam bietet eine Vielzahl von nachhaltigen Kochkursen für Kinder im Rhein-Main-Gebiet an, bei denen Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Lebensmitteln erst mit allen Sinnen auf die Spur gehen und dann in Gemeinschaft leckere und gesunde Gerichte mit saisonalen und regionalen Produkten kochen. So wird den Kindern nicht nur der Spaß am Kochen, sondern auch der Bezug zu den Lebensmitteln und dem guten Geschmack vieler Gerichte näher gebracht.
Privat engagiert sich Mirjam im Netzwerk „Klimagourmet“ des Energiereferats der Stadt Frankfurt. Klimagourmet wurde vom Netzwerk Nachhaltigkeit lernen und dem Frankfurter Energiereferat ins Leben gerufen. Die Stadt Frankfurt hat sich zum Ziel gesetzt bis 2030 die CO2-Emissionen der Stadt zu halbieren und bis 2050 nur noch erneuerbare Energien zu nutzen. Um wirklich klimafreundlich zu leben, können wir unseren CO2-Ausstoß auch über die Ernährung erheblich verringern.
Veröffentlicht am 30. August 2016
Foto: © Cookua
Eike Strippelmann, Koch
Eike Strippelmann ist beruflich als Koch tätig und engagiert sich privat sehr aktiv im Slow-Food-Youth-Netzwerk.
„Ich arbeite als Koch und bin seit meiner Ausbildung als Koch im Jahr 2004 auch Mitglied bei Slow Food. Ich habe dann im Jahr 2015 das Convivium Slow Food Youth Hamburg mit gegründet und in diesem Kontext auch schon einige Veranstaltungen organisiert und durchgeführt, darunter zum Beispiel eine Schnippeldisko der Slow-Food-Youth-Gruppe in Hamburg. Zu meinen Hauptinteressen gehören die Themen artgerechte Tierhaltung und gesunde Ernährung.“
Veröffentlicht am 24. August 2016
Foto: © Slow Food Archiv
Lisa Rottner-Jahn, Hotel-Managerin
Lisa Rottner-Jahn arbeitet als Juniorchefin in der Geschäftsführung des Familienunternehmens "Romantik Hotel Gasthaus Rottner“ in Nürnberg und leitet den Betrieb gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Bruder Valentin. Im Betrieb der Terra-Madre-Delegierten wird die Slow-Food-Philosophie in die Praxis umgesetzt.
So wird im Gasthofs Rottner schon immer darauf Wert gelegt, ohne Geschmacksverstärker und mit möglichst vielen regionalen, saisonalen und naturbelassenen Produkten aus eigenem Anbau oder von heimischen Produzenten zu kochen. Lisa setzt sich so für die Stärkung der lokalen Wirtschaft und für ökologische Nachhaltigkeit ein. Die Betrieb hat im Mai 2015 auch eine Teilbiozertifizierung erhalten.
Erzeuger, Gastronomie und Verbraucher zusammenbringen
Neben ihrer Arbeit im Familienbetrieb ist Lisa auch noch privat in verschiedenen Projekten engagiert. Im Rahmen des Marktes „Bio erleben“ plant sie zum Beispiel gemeinsam mit der Stadt Nürnberg die Kochshowreihe „Solidarische Gastwirtschaft“. Das Konzept sieht vor, dass die Grundzutaten für die Kochshows von den Bio-erleben-Ausstellern und den Höfen der Solidarischen Landwirtschaft zur Verfügung gestellt werden. Während die Köche das Gericht zubereiten, soll den Produzenten die Möglichkeit gegeben werden, über den Anbau und die Hintergründe der Herstellung zu berichten. Auch die Besucherinnen und Besucher sollen die Möglichkeit bekommen, Fragen zu stellen und sich mit den Erzeugern zu vernetzen.
Veröffentlicht am 22. August 2016
Foto: © Fokusfeld
Ole Syndicus, Event-Manager bei Restlos Glücklich
Ole Syndicus und sein Team vom Restaurant Restlos Glücklich in Berlin sind der Meinung, dass die über 18 Millionen Tonnen Lebensmittel, die jedes Jahr in Deutschland auf dem Müll landen, einfach zu viel sind. Aus diesem Grund setzen sie sich gegen diesen Missstand ein.
„Wir führen ein Restaurant, in dem wir mit Lebensmitteln kochen, die eigentlich in der Tonne landen würden - aussortiert von Supermärkten, Landwirten oder Großhändlern. Mit unseren täglich wechselnden Reste-á-la-Carte-Menüs möchten wir unseren Gästen nicht nur Gaumenfreuden bereiten, sondern sie auch zum Umdenken bezüglich ihres eigenen Umgangs mit Lebensmitteln anregen. Als Non-Profit Restaurant reinvestieren wir unsere Gewinne in Bildungsprojekte. Mit Schülern und Jugendlichen erkunden wir den Weg unseres Essens vom Feld bis auf den Teller und machen Workshops zu den Themen Nachhaltigkeit und Lebensmittelwertschätzung. Für Erwachsene bieten wir zum Beispiel Reste-Kochkurse an“.
Als Bauingenieur bringt Ole ein logisch strukturiertes Denken und sein Geschick für Zahlen mit. Genau das Richtige für das Event-Management von Restlos Glücklich. Dabei kümmert er sich um die Vorbereitung und den Ablauf von allen Veranstaltungen im Verein.
Veröffentlicht am 17. August 2016
Foto: Ole (Mitte hinten, mit Bart) und das Team von Restlos Glücklich. | © Restlos Glücklich
Food Assembly, Terra-Madre-Lebensmittelgemeinschaft
Marla, Kathrin und Laure werden die Terra-Madre-Lebensmittelgemeinschaft Food Assembly auf dem Terra Madre Salone del Gusto in Turin, Italien, vertreten.
Die drei jungen Damen setzen sich für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem und die Förderung handwerklicher Produkte und kleiner Erzeuger ein. Die Food Assembly fördert als sozial und ökologisch orientiertes Unternehmen eine zukunftsfähige Lebensmittelherstellung und neue nachhaltige Wirtschaftsbeziehungen. Erzeuger bekommen die Möglichkeit, ihre Produkte durch eine transparente Online-Plattform direkt zu vermarkten: Bestellt werden die Produkte via Internet, einmal die Woche treffen sich Kunden und Erzeuger dann zum Waren- und Informationsaustausch bei einem sogenannten "Pop-Up-Bauernmarkt". Die kurzen Vertriebswege und das gesicherte Entgelt kommen kleinen, handwerklichen Erzeugern entgegen. Die Lieferung an bestimmte Abholstellen ermöglicht Kunden in der Stadt und auf dem Land den einfachen und bequemen Zugang zu hochwertigen, regionalen Produkten.
Mehr Informationen zum Terra-Madre-Netzwerk in Deutschland gibt es hier:
Terra-Madre-Lebensmittelgemeinschaften in Deutschland
Veröffentlicht am 16. August 2016
Foto: Beim Food Assembly Bauernmarkt in Chemnitz stellen Erzeuger aus der Region ihre Produkte vor. | © Slow Food Archiv
Jürgen Körber, Metzgermeister
Jürgen Körber ist Leiter der Metzgerei Herrmannsdorfer Landwerkstätten in Glonn in der Nähe von München. Als Metzgereifachberater widmet sich Jürgen der ökologischen Wurstherstellung und hat sich der Warmfleisch-Verarbeitung verschrieben.
So werden die Tierhälften in Herrmannsdorf direkt neben dem Schlachtraum noch schlachtwarm zerlegt und gleich anschließend in der Wurstküche zügig zu Wurst verarbeitet. Nur auf diese Weise kann der Kuttermeister wie früher bei der Hausschlachtung Lyoner, Wiener, Leberkäse und verwandte Brühwurstsorten ganz ohne die Zugabe sogenannter Kutterhilfsmittel Phosphat oder Citrat herstellen.
An erster Stelle stehen Tierwohl, Handwerkskunst und Qualität
So beschreibt Jürgen seine Philosophie: „Seit über 20 Jahren leite ich die Metzgerei bei den Herrmannsdorfer Landwerkstätten und habe mich der Wurstproduktion ohne Zusatzstoffe, so natürlich wie möglich, am besten aus schlachtwarmen Fleisch, von ökologisch, artgerechten aufgezogenen Tieren verschrieben. Das Tierwohl, die Handwerkskunst und die hohe Qualität stehen für mich an erster Stelle. Leider sind unsere Lebens-Mittel herstellenden Handwerke vom Aussterben bedroht. Die Industrie hat die Landwirtschaft und Produktion übernommen. Das Motto ist immer schneller und billiger anstelle der Bewahrung der Vielfalt, Qualität und Regionalität. Lebens-Mittel bedeuten für mich Tradition, Heimat und Leidenschaft.
Meine zweite Leidenschaft ist neues oder längst vergessenes Handwerk in Ländern entstehen zu lassen, in denen das Lebensmittelhandwerk ausgestorben zu sein scheint. Meine Handwerkskurse führen mich in die verschiedensten Länder. So arbeite ich regelmäßig in Schweden, Norwegen, Dänemark, ebenso besuchte ich auf meinen Reisen Metzger in Südafrika, Indonesien, Kanada und Australien. Es ist für mich immer eine große Bereicherung neue Kulturen, neues Lebensmittelhandwerk und einzigartige Geschmäcker zu erleben und in ihre Kultur einzutauchen.“
Veröffentlicht am 10. August 2016
Foto: © Slow Food Archiv
Claudia Friedrich, Köchin und Sozialunternehmerin
Claudia Friedrich hat ein eigenes Sozialunternehmen auf die Beine gestellt, das die Slow-Food-Philosophie umsetzt. Ihre Arbeit spiegelt ihre große Leidenschaft für gute, saubere und faire Lebensmittel wider: nachhaltige Genussernährung für jedermann.
Mit ihrer Heldenküche in Leipzig kocht Claudia nach dem überaus freundlichen Konzept der Genussernährung für und mit Menschen und bietet ein Catering an, das dem Motto „liebevoll - lokal – lecker" entspricht. Ihrer Meinung nach sollten alle Menschen Zugang zu einer nachhaltigen Genussernährung haben. Bei dem Bildungsangebot der Heldenküche steht die gemeinsame Erfahrung und Verarbeitung von Lebensmitteln im Vordergrund. So kocht Claudia zum Beispiel bei Teambuilding-Veranstaltungen mit anderen.
Essbare Stadt Leipzig
Neben ihren beruflichen Verpflichtungen engagiert sich Claudia auch privat für einen nachhaltigeren urbanen Raum. Sie beteiligt sich an dem Projekt „Essbare Stadt Leipzig“, bei dem Bürgerinnen und Bürger öffentliche Räume bepflanzen und die Stadt essbar und erlebbar machen.
Veröffentlicht am 8. August 2016
Foto: © Slow Food Archiv
Dieter Kraft, Rinderzüchter
Dieter Kraft setzt sich mit Leib und Seele für die Erhaltung des Limpurger Rinds ein, der ältesten noch existierenden Rinderrasse Württembergs. Vor 30 Jahren war diese heimische Rasse fast ausgestorben, aber dank der Arbeit der Züchtervereinigung Limpurger Rind e. V. in Schwäbisch Hall gibt es wieder einen Zuchtbestand von knapp 600 Kühen im Herdbuch.
In der Züchtervereinigung ist Dieter für die Zuchtleitung und die züchterische Beratung von Landwirten zuständig. Außerdem wirkt er mit im Fachbeirat tiergenetischer Ressourcen und arbeitet mit der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zusammen. Die Züchtervereinigung Limpurger Rind e. V. setzt sich dafür ein, die Zucht und Haltung der Tierrasse in Betrieben und die Vermarktung durch den Austausch mit Metzgern, Köchen und Verbrauchern zu verbessern. Die Züchtervereinigung arbeitet gemäß nachhaltiger und traditioneller Methoden in der Züchtung, Haltung, Mast und Fleischreifung.
„Essen, was wir retten wollen!“
Seit 2005 ist der Weideochse vom Limpurger Rind Passagier auf der Arche des Geschmacks, einem internationalen Projekt der Slow Food Stiftung für Biodiversität. Unter dem Motto "Essen, was wir retten wollen!" schützt und fördert sie traditionelle Nutztierrassen, Kulturpflanzen und Lebensmittel, die vom Verschwinden bedroht sind, und trägt so zur Rettung unseres kulinarisch-kulturellen Erbes bei. 2009 gründete sich zur weiteren Förderung des Weideochsen vom Limpurger Rind ein sogenanntes Slow Food Presidio, in dem Dieter als Produzentenreferent aktiv ist.
Im September 2013 hat die EU-Kommission den „Weideochsen vom Limpurger Rind“ in die Liste der geschützten Ursprungsbezeichnungen (g. U.) aufgenommen. Die Anerkennung der Europäischen Union für das außergewöhnlich geschmacksstarke und feine Fleisch der Limpurger Weideochsen bedeutet einen großen Erfolg für die Anstrengungen zum Erhalt dieser traditionsreichen Rinderrasse.
Arche-Passagier Weideochse vom Limpurger Rind
Presidio Weideochse vom Limpurger Rind
Veröffentlicht am 27. Juli 2016
Foto: © Hendrik Haase
Boris Lauser, Rohkost-Koch
Boris Lauser arbeitet als Koch, Gastroberater und Food-Coach. Er widmet sich vor allem der Rohkost-Küche und möchte zeigen, wie spannend und vielfältig Gerichte aus rohen Zutaten sein können und dass sich daraus Kulinarisches vom Feinsten kreieren lässt.
Boris hat die Slow-Food-Bewegung in ihrem Ursprungsland kennengelernt: Als Diplom-Wirtschaftsingenieur und mit einem Master in Computer Science hat er einige Jahre in Rom für die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gearbeitet. In Italien erwachte seine Liebe und Leidenschaft für gutes, ehrliches und nachhaltig produziertes Essen und er knüpfte erste Kontakte zu Slow Food.
Seit 2008 serviert Boris als Raw Food Chef in seinem Berliner Dinner Club Rohkost-Menüs. Für seine Küche verwendet er fast ausschließlich Bio-Produkte und kooperiert mit vielen lokalen Produzenten. Außerdem ist er als gastronomischer Berater und in der Weiterbildung im Bereich Ernährung tätig.
Veröffentlicht am 21. Juli 2016
Foto: © Annett Melzer
Teresa Hoffmann, Aktivistin bei Slow Food Youth Münster
Teresa Hoffmann ist seit Anfang 2015 Mitglied des Slow Food Youth Conviviums Münster und bringt sich dort sehr engagiert bei der Umsetzung verschiedener Aktionen und Veranstaltungen ein.
Das Jugendnetzwerk von Slow Food – Slow Food Youth – wächst stetig und besteht in Deutschland mittlerweile aus 17 eigenständigen Gruppen. Slow Food Youth ist bei Terra Madre Salone del Gusto 2016 zum Beispiel durch die hoch motivierte Food-Aktivistin Teresa von Slow Food Youth Münster vertreten. Slow Food Youth Münster stellt dieses Jahr zum zweiten Mal das „Film Food Festival“ auf die Beine. Teresa war von Anfang an dabei und kümmert sich um Dekorationsplanung, Filmauswahl und Themenpräsentation. Außerdem wirkt sie an weiteren Projekten und Veranstaltungen mit, wie zum Beispiel der Schnippeldisko zum Tag der Nachhaltigkeit in Münster.
Wir sind die mitgliederstärkste Gruppe der Slow Food Jugend
Die Slow-Food-Youth-Gruppe trifft sich alle zwei Wochen, um die regionalen Projekte organisieren zu können, über Themen rund um nachhaltigen Konsum ins Gespräch zu kommen und faire Lebensmittel auch gemeinsam zu genießen. „Gegründet von Masterstudentinnen am Fachbereich Oecotrophologie der Fachhochschule Münster, sind wir inzwischen zu der mitgliederstärksten Regionalgruppe innerhalb des Slow Food Youth Netzwerks Deutschlands herangewachsen“, sagt Teresa stolz über den Erfolg ihrer lokalen Gruppe.
Veröffentlicht am 20. Juli 2016
Foto: © Slow Food Archiv
Johannes Weber, Stadtimker
Johannes Weber hat in Berlin den gemeinnützigen Verein Stadtbienen e. V. gegründet, der sich dem Schutz von Honig- und Wildbienen im städtischen Raum widmet.
Um dem Rückgang der Bestäuber als einem der drängenden Probleme unserer Zeit entgegen zu wirken, unterstützt der Verein Menschen bei der dezentralen Bienenhaltung und Selbstversorgung mit Honig. Durch Bildungsangebote für Schulen, Kommunen und Unternehmen wird die Gesellschaft für das Umfeld der Bienen und ihre Bedeutung als Nutztier sensibilisiert. Innovation im Einklang mit ökologischer Nachhaltigkeit: Johannes hat zum Zwecke der städtischen Bienenhaltung die innovative Bienenbehausung BienenBox entwickelt, mit der das ökologische Imkern im eigenen Garten, auf dem Dach und selbst auf dem Balkon möglich ist. Der urbane Raum kann so maximal für den Erhalt von Bienen und anderen Bestäubern ausgenutzt werden.
Veröffentlicht am 29. Juni 2016
Foto: © Stadtbienen e. V.
Sebastian John, Winzer
Der junge Winzer vom Hirschhorner Weinkontor in Rheinland-Pfalz, Sebastian John, begeistert sich privat und beruflich für das Thema Nachhaltigkeit und freut sich deshalb schon auf den Terra Madre Salone del Gusto 2016.
Sebastian ist auf dem Weingut Reichsrat von Buhl aufgewachsen. Heute produziert er im Familienbetrieb Hirschhorner Weinkontor biologisch-dynamischen Wein und studiert Umweltwissenschaften. Als persönliche Motivation zur Teilnahme bei Terra Madre Salone del Gusto 2016 als Delegierter schreibt er uns: „Ich werde sowohl im Studium als auch privat ständig mit dem Thema Essen und Nachhaltigkeit konfrontiert. Die Nahrungsmittelproduktion und die damit verbundenen Herausforderungen haben vermutlich noch nie so eine wichtige Rolle gespielt wie zurzeit. Es ist daher unglaublich wichtig für mich, beim Salone del Gusto mit dabei zu sein. Es ist der ideale Ort, um Menschen aus der ganzen Welt zu treffen, die ähnliche Ambitionen und Ziele haben wie man selbst.
Wir müssen umdenken - packen wir es an!
Um uns selbst und auch den nächsten Generationen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen, müssen wir umdenken. Die Devise kann nur sein, dass wir biologisch, regional und saisonal produzieren. Gemeinsam können wir das Terra-Madre-Netzwerk stärken, uns gegenseitig unterstützen und die Zukunft von morgen gestalten. Packen wir es an!“
Veröffentlicht am 23. Juni 2016
Foto: © Slow Food Archiv
Anna Fiebing, Gemüsegärtnerin
Die junge Anna Fiebing engagiert sich in der Slow-Food-Youth-Gruppe Hamburg und ist angehende Gemüsegärtnerin auf einem kleinen Bioland-Betrieb am nördlichen Stadtrand von Hamburg:
„Wir bauen ein buntes Gemüsesortiment im Freiland und unter Glas an! Über regionale Märkte und Gemüseabokisten gelangt es dann auf die Teller unserer Kunden. Wir probieren neben dem Alltagsbetrieb immer auch andere Anbaumethoden aus und experimentieren gerne mit neuen Sorten und Pflanzenkombinationen. Im letzten Jahr war es eine so genannte Milpa-Mischkultur aus Kürbis, Bohnen und Mais, dieses Jahr sind es Honigmelonen. Mein Herz schlägt für den Knoblauchanbau. Wir kultivieren Knoblauch mit einer Haupt- und mehreren Experimentiersorten auf kleiner Fläche in einem unserer Kalthäuser in Kleegras-Silage.
Unserer Produkte haben einen Wert.
Da ich den Wert unserer Produkte zu schätzen weiß und mir der für die Erzeugung investierten Arbeit und Ressourcen bewusst bin, setze ich mich gegen Lebensmittelverschwendung ein, indem ich unser sogenanntes nicht-verkaufsfähiges Gemüse über Foodsharing verteile und frei zur Verfügung stelle. Privat engagiere ich mich zusätzlich aktiv in der Slow-Food-Youth-Gruppe Hamburg und seit Anfang diesen Jahres arbeite ich mit einer Gruppe sehr engagierter Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen daran, einen Ernährungsrat für die Stadt Hamburg aufzubauen.“
Veröffentlicht am 15. Juni 2016
Foto: © Slow Food Archiv
Mehr Informationen: www.salonedelgusto.com/en/