Reduzierung von Lebensmittelverschwendung: Dialogforum private Haushalte 2.0
Ihr Kontakt zu uns: dialogforum@slowfood.de
Das dreijährige Projekt ist offiziell im Oktober 2023 gestartet. Es wird durch Slow Food Deutschland geleitet und im Verbund mit der Abteilung Bildung für Nachhaltige Ernährung und Lebensmittelwissenschaft der TU Berlin durchgeführt. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und wird mit Mitteln des BMEL finanziert.
Hintergrund zum Projekt
In Einklang mit den globalen Nachhaltigkeitszielen, insbesondere SDG 12.3, will die Bundesregierung bis 2030 die Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf Handels- und Verbraucher*innenebene halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Nahrungsmittelverluste einschließlich der Nachernteverluste verringern.
Durch die 2018 überarbeitete EU-Abfallrahmenrichtlinie ist Deutschland aufgefordert, auf jeder Stufe der Lebensmittelversorgungskette Maßnahmen zu ergreifen, die Lebensmittelabfälle zu überwachen und über die erzielten Fortschritte Bericht zu erstatten. Auch die „Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie“ strebt an, einen Indikator zu Lebensmittelabfällen und -verlusten in Deutschland aufzunehmen. Um diese Ziele zu erreichen, gibt die im Februar 2019 beschlossene „Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ den Prozess vor, um entsprechende Maßnahmen festzulegen, welche auch in der aktuellen Ernährungsstrategie der Bundesregierung aufgegriffen werden.
>> Informationen zum abgeschlossenen Projekt „Dialogforum private Haushalte“
Ziele des Projektes "Dialogforum Private Haushalte"
Im Rahmen des ersten Dialogforums „private Haushalte“ wurden Messmethoden (digitales Küchentagebuch und Fragebögen) zur Messung der Wirksamkeit von Maßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung entwickelt. Unter anderem durch das Citizen Science Projekt „Deutschland rettet Lebensmittel“ wurde mit diesen Tools die Wirksamkeit von Maßnahmen in privaten Haushalten evaluiert. Auch wurde ein umfassendes Netzwerk deutschsprachiger Akteur*innen aufgebaut. Daran knüpft das aktuelle Projekt entsprechend an:
Arbeitspaket 1: Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Zu gut für die Tonne! (ZgfdT!)
Kern der Zusammenarbeit wird die Unterstützung bei der Konzeption und Evaluation von maximal drei Interventionen sein, die durch ZgfdT! organisiert und durchgeführt sowie von der TU Berlin evaluiert werden.
Arbeitspaket 2: Die Entwicklung einer App
Zu den zentralen Bausteinen des Projekts gehört die Entwicklung einer einfach zu bedienenden App zur Messung von Lebensmittelabfällen auf Basis der im Vorgängerprojekt erarbeiteten Tools, mit zusätzlichen Funktionen für private Verbraucher*innen, einschließlich Feedbackmechanismen, personalisierter Rezepttipps und individueller Challenges. Diese wird als neue Funktion in die bestehende Zu gut für die Tonne!-App integriert.
Arbeitspaket 3: Entwicklung von Maßnahmen mit Partnern entlang der Lebensmittelversorgungskette
Bis zu vier externe Partner werden dafür gewonnen, eigene Maßnahmen zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten mit dem Projektteam zu entwickeln, durchzuführen und mit den Projekttools zu evaluieren. Die Auswahl der Kooperationspartner soll in den vier Kategorien Herstellung, Handel, Verbraucher*inneninitiativen und Zivilgesellschaft erfolgen.
Arbeitspaket 4: Community Building / Austausch und Vernetzung
Mit verschiedenen Dialogtreffen soll das bereits im Vorgängerprojekt aufgebaute Netzwerk zwischen Aktivist*innen, Wissenschaft, Wirtschaft und Verbraucher*innen ausgebaut werden und der bundesweite Austausch z.B. zu wirksamen Maßnahmen, aktuellen Entwicklungen und Forschungsergebnissen sowie Best-Practice-Beispielen gefördert werden.
Arbeitspaket 5: Aufbau eines fachlichen Multiplikator*innen-Netzwerks
Es wird ein Netzwerk von Expert*innen gegründet, welche das Projekt als „critical friends“ begleiten. Bis zu 15 Personen aus Wissenschaft, Forschung, Praxis, Zivilgesellschaft, Think Tanks und andere Vertreter*innen der Sektoren entlang der Lebensmittelversorgungskette bringen ihre Expertise in das Projekt ein und wirken als Multiplikator*innen für die erarbeiteten Projektinhalte.
Materialien aus dem Vorgängerprojekt Dialogforum private Haushalte
Ein Evaluationshandbuch zur Maßnahmenauswertung: Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung in Haushalten evaluieren
>> Das Küchentagebuch Anwendung und Auswertung
>> Der MOA-Fragebogen (kurze Version)
>> Der MOA-Fragebogen (vollständige Version)
>> Anleitung für die Einrichtung der vorprogrammierten Tools auf SoSci Survey
Tools zur Evaluierung von Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung (Zugriff über den Link erfordert eine Registrierung bei padlet)
Ergebnisse - Dialogforum Private Haushalte (Zugriff über den Link erfordert eine Registrierung bei padlet)
Weitere Dokumente und Tipps aus dem Vorgängerprojekt finden Sie auf der Seite von Zu gut für die Tonne!: https://www.zugutfuerdietonne.de/strategie/dialogforen/private-haushalte/
Hintergrundinformationen zum Vorgängerprojekt: https://www.slowfood.de/was-wir-tun/projekte-aktionen-und-kampagnen/abgeschlossene-aktionen/dialogforum-private-haushalte-reduzierung-von-lebensmittelverschwendung
Eckdaten zum Projekt
Verbundpartner:
Slow Food Deutschland, Deutschland
Technische Universität Berlin (TU Berlin), Deutschland
Dauer:
01.Okt. 2023 – 30.Sep. 2026
Finanzierung:
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Deutschland
Das Dialogforum private Haushalte 2.0 wird im Rahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Es arbeitet eng mit der BMEL-Initiative Zu gut für die Tonne! zusammen. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) über den Zeitraum Oktober 2023 bis September 2026. Das Dialogforum wird von Slow Food Deutschland zusammen mit dem Fachgebiet Bildung für Nachhaltige Ernährung und Lebensmittelwissenschaft der TU Berlin durchgeführt.