Cheese 2011

Cheese 2011: Die Welt von Milch und Käse

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18.7.2011 - Vom 16. bis 19. September findet im piemontesischen Bra zum achten Mal die Slow Food Käsemesse "Cheese" statt. Das internationale Treffen führt alle zwei Jahre Käser, handwerkliche Erzeuger und käsebegeisterte Ko-Produzenten zusammen. Schwerpunkt der Messe ist dieses Jahr Frankreich.

Käse enthält in konzentrierter Form eigentlich alles, was in der Milch gut ist. Und bei mehr als 4000 Sorten weltweit bleiben kulinarisch keine Wünsche offen. Wer die schmackhafte Welt von Lab, Bruch und Reifekellern so richtig kennenlernen will, sollte im September nach Bra im Piemont reisen. Die Messe "Cheese" bietet sowohl angehenden wie erfahrenen Käse-Fans die Möglichkeit, sich mit Erzeugern, Affineuren (Veredler) und Milchspezialisten auszutauschen und neue Produkte, Aromen Herstellungsverfahren kennenzulernen.

Schwerpunkt der Messe ist dieses Jahr Frankreich. Das Land schützt seit jeher die Rohmilchproduktion, entsprechend vielfältig ist das Angebot, das Veredler und Käser bereitstellen. Im großen Probiersaal auf der Messe können sich Besucher bei Wein und Brot davon überzeugen.

Neben dem Gastland Frankreich thematisiert die Messe auch drei besondere Aspekte der Käseherstellung: Milch, Erzeuger und Regionen.

Milch ist nicht gleich Milch. Sie kann von der Kuh, vom Schaf, von der Ziege stammen (sogar vom Yak, man denke an das Slow Food Presidio), und jede dieser Tierarten umfasst eine reiche Vielfalt an Rassen, von denen viele vom Aussterben bedroht sind. Diese Tiere sind häufig nicht für die Lebensbedingungen in der industriellen Zucht geeignet. Ihre Milch produziert geschmacklich und kulturell einzigartige Käsesorten, ein Ergebnis der Weiden und Viehzuchtpraktiken, die wahrhaft schützenswerte Ressourcen sind. Vor allem aber ist die Rohmilch eine Garantie für großes geschmackliches Potential und Bindung an die Region. Slow Food hat schon von der ersten Veranstaltung an auf internationaler Ebene für die Anerkennung der Qualität von Rohmilchkäse gekämpft.

Käsehandwerker. Hirten sind die Hüter der ländlichen und der Gebirgsumwelt. Weidenutzung bewahrt Gebiete vor dem Verlassen und dem Verfall, und kann so Erdrutschphänomenen vorbeugen. Aber es gibt nicht nur den Beruf des Hirten. Häufig, aber nicht immer stimmt dieser mit dem des Käsers überein. Käseerzeuger sind Bewahrer von jahrhundertealtem empirischem Wissen, das über die mündliche Kultur der Völker erweitert und überliefert wurde. Dann gibt es die Affineure, die den Erzeugern ein Einkommen garantieren und den Käse so lagern, dass er sich im Laufe der Zeit in Geschmack und Aroma verbessert. Durch ihre Arbeit gewinnt das Produkt in der Gastronomie und den renommierten Geschäften an weiterem Wert. Und dies sind nur einige Berufe... Diesen Menschen will die Cheese die richtige Anerkennung zukommen lassen und stellt sie daher in den Mittelpunkt.

Regionen. Almen, Wanderviehwirtschaft, ländliche Gebiete: Sie bergen Potenzial für die nachhaltige Entwicklung über die Einführung und den Aufbau von lokalen Mikro-Ökonomien, die sich auf Qualität und Umweltschutz stützen und junge Bewohner in Randgebieten halten können. Ein lokales Produkt in einem Gebiet aufzuwerten bedeutet, Arbeitschancen und gesellschaftliches Leben für die Gemeinschaften zu schaffen.

Die Cheese findet in der Altstadt des piemontesischen Städtchens Bra, dem Ursprungsort der Slow Food Bewegung, statt. Zur Cheese kommen rund 200 Aussteller, die ihre Produkte an den Ständen zum Probieren und zum Kauf anbieten.

Foto: Käseauswahl auf der Cheese 2009 in Bra | Archiv Slow Food

Weitere Informationen:

Cheese 2011: Mehr als eine Käsemesse

Deutschland auf der Cheese 2011

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