Demo_Wir_haben_es_satt_Bericht

Breites Bündnis fordert Wende in der Landwirtschaftspolitik

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25.1.2011 - Unter dem Motto "Wir haben es satt - Nein zu Gentechnik, Tierfabriken und Dumpingexporten" haben am Samstag in Berlin 22.000 Menschen für eine grundlegende Reform der Agrarpolitik, die Abkehr von der industrialisierten Landwirtschaft und besseren Verbraucherschutz demonstriert. Bei der bislang größten Demonstration dieser Art zogen Bauern, Umweltschützer, Imker und Verbraucher gemeinsam vom Berliner Hauptbahnhof zur Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor. Mit 60 Bussen, Zügen und über 60 Traktoren waren Tausende Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet zu der Demonstration angereist. Anlass der Demonstration war die von der Bundesregierung ausgerichtete Agrarwirtschaftskonferenz, die am Samstag auf der "Grünen Woche" in Berlin begann.

Foto: Um 12 Uhr startete der Demonstrationszug am Washingtonplatz

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"Lieber Vin Santo als Monsanto"

Slow Food Deutschland war einer der Träger der Veranstaltung. Vorstand und Mitglieder aus ganz Deutschland nahmen an der Demonstration teil. Slow Food Deutschland war außerdem mit einem zehn Meter langen Stand am Brandenburger Tor vertreten. Dort freute sich Hannelore Staschewski, Mitarbeiterin der Berliner Geschäftsstelle, über das außergewöhnlich große Interesse an den Informationsmaterialien. Die Stand-Besucher wurden an diesem kalten Januartag aber nicht nur mit Broschüren, sondern auch mit heißer Gemüsesuppe und Fränkischem Grünkernrisotto versorgt.

Foto: "Lieber Vin Santo als Monsanto - für gute, saubere und faire Lebensmittel" hieß der Slogan auf dem Slow Food Deutschland Banner

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Appell an Europa

Besonderen Beifall während der Kundgebung erhielt die Rede des alternativen Nobelpreisträgers Nnimmo Bassey aus Nigeria, Vorsitzender der internationalen Umweltorganisation Friends of the Earth (Freunde der Erde). Die Auswirkungen der europäischen Agrarpolitik seien für die Entwicklungsländer verheerend, sagte er, der weltweite Protest der Zivilbevölkerung gegen Gentechnik, Agrarfabriken und Dumping-Exporte für die Ernährungssicherheit der Welt dringend notwendig. Bassey sprach bereits am Vorabend in der Markthalle IX bei der Demo-Auftaktveranstaltung, die von Slow Food Deutschland mit organisiert und von der stellvertretenden Vorsitzenden, Ursula Hudson, eröffnet wurde. Die Moderation übernahm die Journalistin und Buchautorin Tanja Busse.

Foto: Nnimmo Bassey (re.) auf dem Podium der Kreuzberger Markthalle

Fotos (3): Katharina Heuberger

Weitere Informationen: www.wir-haben-es-satt.de

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