Fernsehtipp Wiesenhof _29.8.2011
Fernsehtipp: "Das System Wiesenhof"
Top Qualität zu einem günstigen Preis ist der Anspruch des Agrarkonzerns. Doch sieht die Wahrheit dahinter vielleicht ganz anders aus? Tierschützer kritisieren die Haltungsbedingungen, werfen dem Konzern Tierquälerei vor. Insider sprechen von Mängeln bei der Hygiene, fragwürdigen Arbeitsbedingungen. Auch Slow Food Deutschland beschäftigt sich seit längerem mit der Problematik. So hat der Verein 2010 seinen Preis für Zivilcourage an Kerstin Wessels und Steffen Pohl vergeben, die einen wesentlichen Beitrag zur Aufdeckung der menschen- und tierverachtenden Methoden bei Wiesenhof leisteten.
Beide haben im Jahr 2009 in Niedersachsen eine von zahlreichen Farmen von Wiesenhof als Pächter übernommen. Schon bald mussten sie feststellen, dass auf der Farm massiv gegen den Tierschutz verstoßen wurde und dass es keine Möglichkeiten gab, die Grundsätze von artgerechter Tierhaltung bei Wiesenhof, dem deutschen Marktführer in der Geflügelproduktion, umzusetzen.
Anstatt sich wegzuducken, beschlossen die beiden sich einzumischen. Sie haben die Missstände bei Wiesenhof öffentlich gemacht und haben sich von diesem mutigen Schritt nicht abhalten lassen, obwohl sie mit rechtlichen Schritten von Wiesenhof rechnen mussten und sie selbst ihre eigene Existenz damit aufs Spiel gesetzt haben.
Die Reportage "Das System Wiesenhof - wie ein Geflügelkonzern Tiere, Menschen und die Umwelt ausbeutet" (ARD, Mittwoch, 31. August, 21.45 Uhr) bietet jetzt noch einmal die Möglichkeit, sich mit den Praktiken der Massentierhaltung in Deutschland auseinanderzusetzen. Prädikat: Sehenswert!
Bild: Wiesenhof-Produkt "Hähnchen-Geschnetzeltes" für den Lebensmitteleinzelhandel | Wiesenhof