Radiotipp
Radiotipp: Auf dem Weg zur Agrarwende
4.5.2011 - Landwirtschaft geht nicht nur Bauern an. Die Agrarreform der EU, die nach 2013 in Kraft tritt, könnte zur wichtigsten Klima- und Umweltgesetzgebung des Jahrzehnts werden. Und: Maßgeblich entscheidet die neue Gemeinsame Agrarpolitik (kurz: GAP) über Qualität und Nachhaltigkeit des Lebensmittelangebots, das künftig in Europa auf den Tisch kommt. Ein Radio-Podcast des WDR, in dem auch viele Slow Food Partner zu Wort kommen, erläutert die Hintergründe.
Schon Anfang Juni 2011 entscheidet das Europäische Parlament über seine Position zur GAP. Dann wird deutlich, ob der mutige Vorstoß des EU-Landwirtschafts-Kommissars Dacian Ciolos für eine "Begrünung" der Subventions- und Agrarpolitik eine Mehrheit findet oder ob sich Positionen durchsetzen, die es in der Landwirtschaft lieber beim Alten lassen. Was heißt, dass immer mehr Großbetriebe produzieren, was wir essen. Konkret: Schon heute bewirtschaften nur zwei Produzent aller Betriebe rund die Hälfte der landwirtschaftlichen Fläche in der EU. Diese Unternehmen greifen auch einen Großteil der rund 56 Milliarden Euro Subventionen ab, die Brüssel jährlich vergibt.
Es steht bei der Agrarreform also viel auf dem Spiel. Der Podcast aus der WDR-Reihe "Neugier genügt" gibt Einblick in die gegensätzlichen Positionen und zeigt, warum uns die Reform der GAP nicht nur als Steuerzahler, sondern auch als Verbraucher und Koproduzenten angeht.
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Übrigens: Als EU-Bürger/in werden Sie jährlich mit rund 100 Euro für die Subventionierung der Landwirtschaft zur Kasse gebeten (Pro-Kopfanteil). Wie würden Sie entscheiden, wenn Sie dieses Geld selbst verteilen könnten? Die Initiative "Meine Landwirtschaft - unsere Wahl", der Slow Food Deutschland partnerschaftlich verbunden ist, bietet Ihnen die Möglichkeit, per Web über die Verwendung dieser Steuergelder abzustimmen und damit ein Zeichen für eine bürgerorientierte Agrarpolitik zu setzen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Foto: Bauer im oberbayerischen Mangfalltal