Slow Wine
Slow Wine: Geschichten von Reben, Leben und Weinen in Italien
17.1.2011 - Slow Wine kommt nach Deutschland: Der Hallwag Verlag bereitet eine vollständige Übersetzung des italienischen
Weinführers vor. Einen kleinen Vorgeschmack gibt es schon jetzt. Auszüge in deutscher Sprache liegen als Booklet der Februar-Ausgabe des Magazins "Der Feinschmecker" bei. Ab heute am Kiosk!
Das Jubiläumsjahr seines 20-jährigen Bestehens beginnt Slow Food Deutschland mit einem neuen Kooperationsprojekt. Partner sind: der Slow Food Editore Verlag, der Hallwag Verlag und Slow Food Italien. Ab dem nächsten Jahr erscheint Slow Wine, der neue Weinführer von Slow Food Editore, erstmals in deutscher Sprache beim Hallwag Verlag. In diesem Jahr gibt es schon einen kleinen Vorgeschmack: ein Auszug aus dem 1216 Seiten umfassenden Werk liegt in Taschenbuchformat der Februar-Ausgabe des Magazins "Der Feinschmecker" bei (erhältlich an den üblichen Verkaufsstellen). Das Booklet wurde gestern bei einem kleinen Empfang im Münchner Haus der Kunst vorgestellt. Unter den Gästen waren Carlo Petrini, Slow Food Gründer, Marco Bolasco, Verlagsleiter von Slow Food Editore, Giancarlo Gariglio, einer der Redaktionsleiter von Slow Wine und Ursula Hudson aus dem Vorstand von Slow Food Deutschland.
Alternative zu herkömmlichen Weinführern
Slow Wine verfolgt einen neuen Ansatz. Das Werk stellt die Produzenten, ihre Geschichte und Philosophie in den Mittelpunkt. Die Arbeit in Weinberg und Keller wird erklärt, Reben und Böden werden erläutert. Die namhaftesten Weine werden mit Geschmacksprofil und Preis im Weinhandel vorgestellt. Informationen über biologische oder biodynamische Anwendungen sind ebenfalls vorhanden.
So vermittelt Slow Wine einen ganzheitlichen Blick auf den Wein und dessen Anbau. Nicht das vorgefasste Urteil der Experten steht in diesem Weinführer im Vordergrund, sondern die Information über die Anbaumethoden, die Böden und vor allem die Menschen, die hinter dem Produkt stehen. Diese Mehrinformationen machen dem Leser, Weinkäufer und Verbraucher eine differenzierte und eigene Beurteilung möglich. Zu oft findet man heute auf dem Markt durchgestylte, profillose Weine. Sie sind das Ergebnis von gesteuerter Vinifikation, die durch Reinzucht- und Aromahefen, temperaturkontrollierte Vergärung und weitere technische Innovationen ein homogenes, unverfängliches Produkt hervorbringt. Diese Weine zeugen von einer Herstellungsphilosophie, die alles auf den kleinsten gemeinsamen Nenner bringen will. Der Weintrinker wird zum Endverbraucher, die Weinkultur verkommt zum Absatzmarkt.
Ganzheitliche Vision
Slow Food tritt einer derartigen Geschmacksverflachung auf vielen Ebenen entgegen. Im Bereich des Weins wird der Slow Wine Führer dabei eine bedeutende Hilfe sein. "Slow Wine ist nicht einfach ein Weinführer. Was für uns zählt ist die ganzheitliche Vision des Weinbaus und des Weins," erklären die Redaktionsleiter Gariglio und Giavedoni. "Aus diesem Grund haben wir neue kritische Maßstäbe angelegt, die auch Werte wie den Respekt für die Umwelt, die Landschaft und die regionale Identität miteinschließen."
Text: Anke Klitzing
Foto oben: Das Slow Wine Projekt wird in München vorgestellt. V.li.: Carlo Petrini, Gründer und internationaler Präsident von Slow Food; Johannes Hampel, Übersetzer; Marco Bolasco, Verlagsleiter von Slow Food Editore; Giancarlo Gariglio, einer der Redaktionsleiter von Slow Wine; Ursula Hudson, amtierende Vorsitzende von Slow Food Deutschland (am Mikrofon) und Dorothee Seeliger, Verlagsleiterin von Hallwag.| Katharina Heuberger
Foto unten: Eine Auswahl an Weinen aus dem Slow Wine Führer wurde bei der Präsentation verkostet. | Stefan Rumpf
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