Stiftungsbesuch
Stiftungsbesuch auf der Schwäbischen Alb
Der Linsenanbau auf der Schwäbischen Alb ist eine Erfolgsgeschichte. Vor 30 Jahren war der Linsenanbau auf der Alb verschwunden, und mit ihm die alten, autochthonen Sorten – heute bauen über 60 Landwirte wieder Linsen an, unter anderem die 2006 im St. Petersburger Wawilow-Institut wiederentdeckten einheimischen Sorten Späth´s Alblinsen. Zur Freude der aus Bra angereisten italienischen Agrarwissenschaftler geschieht dies ausschließlich nach den strengen Richtlinien ökologischer Anbauverbände.
Neben den Linsen besuchte die Delegation der Slow Food Stiftung auch die Streuobstwiesen des Albtraufs. Hier will man das existierende Slow Food Presidio "Champagner- Bratbirne" erweitern. Ein Presidio (ital. für Schutzraum) versteht sich als ein Netzwerk von engagierten Landwirten, handwerklich arbeitenden Lebensmittelproduzenten, interessierten Händlern, Köchen, wissenschaftlichen Experten und bewussten Verbrauchern, welche sich zusammen aktiv um den Erhalt von bestimmten Pflanzensorten, Tierrassen, Lebensmitteln und Kulturlandschaften einsetzen. Auf der Schwäbischen Alb soll nun das Presidio "Champagner-Bratbirne" zum Presidio "Alte Obstsorten des Albtraufs" erweitert werden. Zur Champagner-Bratbirne hinzugesellen soll sich zunächst der Arche Passagier Geishirtle, »die«Birne für den Frischverzehr, doch natürlich steht das Presidio auch anderen Obstraritäten des Albtraufs offen.
Jetzt wird auf die Bewertung und Entscheidung aus Italien gewartet, doch zeigte sich die italienische Delegation sehr überzeugt von den beiden Projekten.
Weitere Informationen:
Zur Slow Food Stiftung für Biodiversität
Zu den deutschen Slow Food Presidi
Zum Arche-Passagier Alblinse
Im Bild: Lutz Mammel (links) von der Erzeugergemeinschaft Alb-Leisa und Alessandro Ferri von der Slow Food Stiftung auf Linsenerkundung: Das Feld ist mit Braugerste versetzt, die als Stützfrucht für die Linse dient. | Simon Reitmeier