Alternativer Nobelpreis

28.9.2013 - Der Schweizer Insektenforscher und Agrarpionier Hans Rudolf Herren hat den alternativen Nobelpreis der Stockholmer "Right Livelihood Award"-Stiftung erhalten. Slow Food Deutschland gratuliert dem weltweit anerkannten Vorreiter einer nachhaltigen Landwirtschaft herzlich zu dieser Auszeichnung!

Alternativer Nobelpreis für Landwirtschaftspionier Hans Herren

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Herren habe mit seiner bahnbrechenden praktischen Arbeit einer gesunden, sicheren und nachhaltig globalen Nahrungsversorgung den Weg bahnt, heißt es in der Preisbegründung des Stiftungkomitees. Damit nimmt es vor allem Bezug auf Herrens Erfolge als Spezialist für Schädlingsbekämpfung in Afrika. In den 1980er Jahren bewies der Insektenforscher, dass man die Schlacht gegen Käfer, Milben, Raupen und Pilze auf den Feldern auch ohne Chemikalien und Giftkanonen gewinnen kann.

Maniok ist in Afrika und Südamerika ein Grundnahrungsmittel. Die Wurzelknollen dieser Strauchpflanze ernähren dort Millionen von Menschen – wie bei uns die Kartoffel. Als ein eingeschleppter Schädling – die Schmierlaus – in Ostafrika anfing, bis zu vier Fünftel der Maniok-Ernten zu vernichten, bekämpfte man ihn zunächst mit chemischen Giftcocktails. Mit wenig Erfolg.

Wespen statt Giftkanonen

Herren suchte daher im Ursprungskontinent Südamerika nach natürlichen Feinden der Schmierlaus. In Paraguay stieß er auf eine Schlupfwespe, welche die Schmierläuse tötet, andere Organismen aber nicht beeinträchtigt. Daraufhin wurde eine gigantische Freisetzungskampagne gestartet: In 24 Staaten des sogenannten Maniok-Gürtels Afrikas vom Senegal bis nach Angola wurden in der Dekade bis 1993 rund 1,6 Millionen Wespen auf die Schmierläuse losgelassen – solange bis sich ein biologisches Gleichgewicht zwischen Schädling und Parasit einstellte.

Heute setzt sich der 65-jährige Herren mit der eigenen Stiftung "Biovision" für eine nachhaltige und biologische Landwirtschaft ein, die vor allem Millionen von Kleinbauern die Existenz sicher soll.

Slow Food Deutschland gratuliert herzlich zum "World Livelihood Award"!

Im Bild: Hans Rudolf Herren bei der Arbeit in Afrika | ©  Luethi

Weitere Informationen:

Right Livelihood Awards 2013

Website von Biovision

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