Freihandelsabkommen
Im Fokus: Transatlantische Freihandelszone
Wie bei vielen zivilgesellschaftlichen Organisationen so regen sich auch bei Slow Food Bedenken über die Auswirkungen des Abkommens. Es ist zu befürchten, dass soziale, ökologische und gesundheitliche Standards in EU-Ländern durch das Abkommen untergraben werden.
So ist zum Beispiel das in Bezug auf Lebensmittelstandards und ökologischen Fragen so wichtige und in der EU-Gesetzgebung und im Vertrag von Lissabon verankerte Vorsorgeprinzip (precautionary principle) in den USA nicht in gleichem Maße in den Gesetzen niedergelegt. Damit können gentechnische modifizierte Organismen sowie Chemikalien und Medikamente in den USA in Maßen eingesetzt und verbreitet werden, die für uns in Europa völlig unakzeptabel sind.
Freihandel oder Kuhhandel?
Umgekehrt sind bestimmte Standards bei der Fleischverarbeitung in den USA wesentlich strikter als in Europa. Generell ist zu befürchten, dass die geplante transatlantische Handelsliberalisierung zu einem gewaltigen Kuhhandel führt – im wahrsten Sinne des Wortes. Die jeweils strengere Gesetzgebung auf beiden Seiten des Atlantiks wird dann einfach kassiert und mühsam erkämpfte Lebensmittelstandards im Dienst der Proftmehrung aufgegeben.
Wir möchten Sie als engagierte Bürger auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen und Sie dazu anregen, wo immer möglich in der nächsten Zeit an Aufklärungsveranstaltungen teilzunehmen und Ihre Bedenken gegebenenfalls durch öffentliche Erklärungen, Petitionen usw. bekanntzumachen.
Offener Brief an die USA und EU
Slow Food international hat am 24. Juni gemeinsam mit der Kampagne ARC2020 und einer Reihe von zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Europa und den USA einen offenen Brief an die Verhandlungspartner unterzeichnet. Das Schreiben (in englischer Sprache) finden Sie als PDF bei den unten angegebenen Links. Eine Petition zum Thema finden Sie dort ebenfalls.
Im Bild: Plakat auf der Großdemonstration "Mir hams satt!" gegen Agrarindustrie und für eine bäuerliche Landwirtschaft in München 2013 | © Katharina Heuberger
Mehr Informationen:
Offener Brief an den US-Handelsrepräsentanten und den Europäischen Handelskommissar (PDF)