Genusstafel_Brot_Stuttgart_Nachbericht
Genussreicher Brot-Aktionstag in Stuttgart
Aus der Pressemeldung der Veranstalter vom 9. September 2013:
„Nirgendwo ist die Brotvielfalt so groß wie bei uns. Die regionalen Besonderheiten sind ein Spiegel unserer Ess- und Lebenskultur. Zusammen mit Brot für die Welt und Slow Food Deutschland e. V. wollen wir mit der "Genusstafel Brot" die Bedeutung dieses Lebensmittels und des nachhaltigen Konsums in den Fokus rücken“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde anlässlich der Eröffnung der „Genusstafel Brot“ am Samstag (7. September) auf dem Schlossplatz in Stuttgart. Bei einem gemeinsamen Bäckerfrühstück konnten sich Verbraucherinnen und Verbraucher von der Qualität und Vielseitigkeit dieses Nahrungsmittels überzeugen und dabei entdecken, dass Vollkornbrot vom Vortag sogar noch besser als frisches Brot schmecken kann.
Foto: Die Vielfalt des Lebensmittels Brot in Deutschland wird auf dem Aktionstag präsentiert.
"Brot ist das Slow Food Lebensmittel schlechthin."
Bei Tischgesprächen diskutierten der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn, Ursula Hudson, die Vorsitzende von Slow Food Deutschland, Dieter Kaufmann, Oberkirchenrat von der Landesstelle Brot für die Welt, und Expertinnen und Experten vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie vom Ernährungszentrum Ludwigsburg unter anderem über die mögliche Stärkung hauswirtschaftlicher Kompetenzen und die Verbraucherbildung sowie über Lebensmittel- und Ressourcenverschwendung. „Brot ist das Slow Food Lebensmittel schlechthin, ein echtes Kulturgut, denn für gutes Brot braucht man Zeit und handwerkliches Können. Dieses wunderbare Lebensmittel und das Bäckereihandwerk wollen wir würdigen und unterstützen“, so Ursula Hudson. Die Gesprächsteilnehmerinnen und Gesprächsteilnehmer machten außerdem deutlich, dass die Brotherstellung für viele Menschen ein unbekannter, von ihrem Alltag "entfremdeter" Prozess geworden sei. Bei vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern nehme zudem das Wissen ab, wie man Lebensmittelreste im Haushalt vermeiden könne. „Brot zu teilen ist für uns nicht nur biblisches Symbol, sondern ein klarer Auftrag, uns dafür einzusetzen, dass alle Menschen genug zu essen haben und wir mit unseren Essgewohnheiten Menschen in anderen Ländern nicht schaden“, sagte Dieter Kaufmann.
Foto: Podiumsgespräch zu den Themen "Volle Regale bis zum Ladenschluss? - Brotverschwendung = Ressourcenverschwendung" und "Globale Perspektive / Lebensmittelverschwendung" mit Vertreterinnen der Veranstalter. V.l.n.r.: Carolin Callenius, Brot für die Welt, Ursula Hudson, Slow Food Deutschland, Susanne Henn, Moderatorin (SWR), Carola Rummel, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.
Tipps für das perfekte Pausenbrot
Besucherinnen und Besucher hatten zudem Gelegenheit, Gerichte aus altbackenem Brot, zubereitet von den Spitzenköchen Frank Oehler (Die Speisemeisterei, Hohenheim) und Jörg Mink (Schloss Solitude Gastronomie, Stuttgart) zu verkosten. (Ein Rezept für einen "Brotsalat" finden Sie unten auf dieser Seite.) An zahlreichen Ständen waren verschiedene Institutionen vertreten. Die Handwerksbäckereien luden zu Brotverkostungen, Expertinnen und Experten von der Vernetzungsstelle Schulverpflegung informierten zum Schulstart, worauf es bei einem perfekten Pausenbrot ankommt, und beim Ernährungszentrum gab es praktische Tipps zur Brotlagerung.
Foto: Die Spitzenköche Frank Oehler und Jörg Mink in Aktion.
Ausführliche Informationen, Materialien und Links zum Aktionstag finden Sie hier:
Aktionstag "Genusstafel Brot" in Stuttgart
Brotsalat - Rezept der Spitzenköche Frank Oehler und Jörg Mink
Rezept für vier Personen
150 Gramm Gurken in Würfel schneiden, salzen und zuckern, etwas Knoblauch dazureiben. 150 Gramm rote Paprika würfeln, Salz, Zucker, Abrieb von einer halben Zitrone, etwas Knoblauch, gehackten Thymian und etwas Chili dazugeben. Gurken und Paprika abtropfen lassen und 1/4 Liter Gemüsebrühe mit 100 Gramm geschnittenen Schalotten aufkochen lassen, etwas schwarzen Pfeffer und 3 - 4 Lorbeerblätter dazugeben und ziehen lassen. Den heißen Fond mit 3 Esslöffeln Honig und 3 Esslöffeln Senf verrühren, mit ca. 6 - 8 cl einfachem Essig und Salz abschmecken und mit 0,2 Liter Olivenöl aufmixen; danach für das Dressing erkalten lassen. 500 Gramm altes Brot kleinschneiden und im Ofen anrösten bis es goldgelb ist, 250 Gramm frische Tomaten in kleine Stücke schneiden, 100 Gramm rote Zwiebeln in Streifen schneiden. Geröstetes Brot, Tomaten, Gurken, Paprika und rote Zwiebeln gut vermischen. Dann 1/2 Bund frisch gehacktes Basilikum dazugeben und mit reichlich Dressing anmachen. 80 Gramm Parmesan reiben und über die einzelnen Portionen streuen. Mit ein paar Blättchen Rucola garnieren.Verfeinern kann man das Ganze zum Beispiel mit Oliven, Schafskäse, Mozzarella, Kapern oder Ziegenkäse.
Originalrezept als PDF herunterladen
Weitere Impressionen
Schon am Vormittag strömen die Besucher durch die Fußgängerzone zur Veranstaltung auf dem Schlosspatz in Stuttgart.
Gemeinsamer Informationsstand von Slow Food Stuttgart und Slow Food Deutschland: Mitglieder aus dem Convivium Stuttgart informieren während der Veranstaltung viele Besucher zu den Zielen von Slow Food und zum Lebensmittel Brot.
Karl-Heinz Hassis aus dem Slow Food Convivium Stuttgart verteilt Informationsmaterialien zum Thema Lebensmittelverschwendung.
Frank Oehler, Sternekoch aus dem Restaurant Speisemeisterei in Hohenheim, gibt einer Besucherin Tipps zur Verwendung von Brot in der Küche.
Alle Fotos auf der Seite: © Slow Food Deutschland / Marc Gilardone