Arche-Kandidat: Finkenwerder Herbstprinz am Hochstamm
Adeliger Arche-Kandidat: Der Finkenwerder Herbstprinz
26.6.2014 - Für die Apfelsorte Finkenwerder Herbstprinz ist ein Antrag auf Aufnahme in die Arche des Geschmacks, ein internationales Projekt der Slow Food Stiftung für Biodiversität, gestellt worden. Im Sinne der Erhaltung der Vielfalt auf den Tellern soll diese traditionelle Spezialität so vor dem Vergessen bewahrt werden.
Der Antrag auf Aufnahme wurden von der Arche-Kommission von Slow Food Deutschland angenommen und vom Vorstand bestätigt. Sofern bis zum Ablauf der Widerspruchsfrist bis zum 18. Juli 2014 kein Einspruch aus dem Verein erfolgt, geht der Kandidat als offizielle Passagiere an Bord der Arche des Geschmacks und verlängert die deutsche Passagierliste auf 50 Mitreisende. Das Projekt schützt weltweit rund 1.700 regional wertvolle Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen und Verschwinden. Um von Slow Food gerettet zu werden, muss der Passagier bestimmte Kriterien erfüllen. So muss er beispielsweise in seiner Existenz bedroht und traditionell in einer Region verankert sein.
Finkenwerder Herbstprinz am Hochstamm
Der Finkenwerder Herbstprinz ist ein Hochstammapfel, der erstmal um 1870 von Carsten Benitt auf der Elbinsel Finkenwerder im Alten Land südlich von Hamburg entdeckt wurde. Bennitt war von dem Zufallssämling aus dem Garten seines Nachbarn derart begeistert, dass er ihn in seinem Apfelgarten vermehrte. Der Finkenwerder Herbstprinz verbreitete sich somit von hier über die ganze Region. Die Früchte sind riesig, mit lockerem Fruchtfleisch und wenig haltbar. Der Herbstprinz auf dem Hochstamm wird sehr spät reif, häufig zu einem Zeitpunkt wo die Erntehelfer nicht mehr auf den Obsthöfen sind. Daher ist die Ernte des Apfels teurer als die anderer Äpfel.
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Fotos: © Sebastian Wenzel