Genmais-Entscheidung: Slow Food nimmt Stellung
Slow Food fordert EU-Kommission zum Verbot von Genmais auf
Der Europäische Rat stimmte am 11. Februar gegen die Zulassung, erreichte aber keine qualifizierte Mehrheit, die für ein Verbot der Genmaissorte 1507 notwendig gewesen wäre. Auf 19 Gegenstimmen (Frankreich, Italien, Ungarn, Griechenland, Rumänien, Polen, Niederlande, Österreich, Bulgarien, Kroatien, Zypern, Dänemark, Irland, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Slowakei, Slowenien), kamen fünf Ja-Stimmen (Spanien, UK, Finnland, Estland und Schweden) sowie vier Enthaltungen (Deutschland, Portugal, Tschechische Republik und Belgien). Dies reicht trotz erdrückender Mehrheit nicht für ein Verbot der Einführung in Europa.
Große Mehrheit in Europa gegen Genpflanzen-Einführung
Das Europäische Parlament hat am 16. Januar mit 385 Nein-Stimmen, 201 Befürwortern und 30 Enthaltungen ebenfalls gegen die Maislinie gestimmt. Jetzt muß die Europäische Kommission entscheiden. Sollte sie den Weg für den Genmais 1507 trotz der erheblichen Widerstände in der Union freimachen, wäre dies bereits die zweite transgene Maissorte, deren Anbau zugelassen wird (nach der Maislinie Mon810).
"Wenn die Kommission damit die klare Vorgabe von Parlament und Rat nicht respektiert, würde sie die elementarsten Grundsätze der Demokratie missachten", erklärt Carlo Petrini, Präsident von Slow Food. "Das europäische Organ, das die Verantwortung hat, eine abschließende Entscheidung zu treffen, darf die öffentliche Meinung und die Ansicht der anderen europäischen Institutionen nicht ignorieren. Die Europäische Kommission muss sich von der Übermacht der Biotech-Lobby emanzipieren, denn diese Firmen sind ganz klar die einzigen, die an der Möglichkeit interessiert sind, ihr GVO-Saatgut zu verkaufen."
Quelle: Pressemitteilung von Slow Food International vom 12. Februar 2014
Im Bild: Mit Sicherheit gentechnikfrei - Maiskolben von einem Demeterhof bei Stuttgart. | © Manuel Hilscher