Berlinale Kamera für Carlo Petrini und Alice Waters
Berlinale Kamera für Carlo Petrini und Alice Waters
Aus der Pressemeldung von Slow Food International vom 9. Februar 2015:
Die weltweite Slow-Food-Bewegung fühlt sich geehrt durch die Verleihung der diesjährigen Berlinale Kamera an zwei führende Köpfe des Vereins im Rahmen des 65. Berliner Internationalen Film Festivals. Die Auszeichnung würdigt Persönlichkeiten und Organisationen, die einen besonderen Beitrag zur Welt des Films geleistet haben, und denen das Festival nahe steht. Dieter Kosslick, Direktor der Berlinale, strich den leidenschaftlichen Einsatz von Slow-Food-Präsident Carlo Petrini und Vize-Präsidentin Alice Waters mit folgenden Worten heraus: "Sie haben der Berlinale 2006 nicht nur einen neuen Impuls gegeben, der 2007 das Kulinarische Kino entstehen ließ, sondern auch Veranstaltungen zu food und Film in anderen Ländern inspiriert."
Das diesjährige Kulinarische Kino begann mit dem dänischen Dokumentarfilm Så meget godt i vente (Viel Gutes erwartet uns), einem Porträt des biodynamischen Landwirtes Niels Stokholm, der sich erfolgreich gegen die dänische Bürokratie auflehnt. Der Film wird unter anderem von Slow Food Deutschland unterstützt. An den Film schloss sich ein Menü von Berliner Sternekoch Michael Hoffmann an. In seiner Laudatio unterstrich Dieter Kosslick: "Die internationale Slow-Food-Bewegung hat das Kulinarische Kino in großem Maße beeinflusst und unsere Perspektive auf Essen und Lebensmittel gestaltet. Der Leitsatz des Kulinarischen Kinos des food for thought gründet sich auf Carlo Petrini und Alice Waters. Aus diesem Grund verleihen wir die Berlinale Kamera zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals nicht an filmschaffende Personen, sondern stattdessen an zwei ganz besondere Menschen, die uns nahe stehen. In unserem Lebensmittelsystem liegt viel im Argen und Slow Food kann uns den richtigen Ausweg zeigen."
Im anschließenden Podiumsgespräch kommentierte Carlo Petrini die Auszeichnung: "Es freut mich zu sehen, dass wir zum 10-jährigen Jubiläums des Kulinarischen Kinos eine wichtige Entwicklung sehen können. Vor zehn Jahren beschränkte sich die Idee der Kulinarik auf Rezepte und Restaurants. Inzwischen verbreitet sich mehr und mehr ein neues Verständnis von Kulinarik. Kulinarik wird nun verdientermaßen als ganzheitliche Wissenschaft angesehen, die Anthropologie mit Geografie verbindet, mit Lokalwirtschaft, mit der ganzen Erzeugungskette von Lebensmitteln und Gerichten und den Menschen, die sie anbauen oder zubereiten. Kulinarik ist eine komplexe Wissenschaft, die es verdient, mit großer Aufmerksamkeit und von verschiedensten Perspektiven beleuchtet zu werden."
Alice Waters dankte der Berlinale mit den Worten: "Ich freue mich sehr über diese Ehre." Slow Food freut sich über die Beliebtheit des Kulinarischen Kinos beim Berlinale-Publikum, und sieht sich geehrt durch die Aussage der Berlinale, dass dies ohne Petrini and Waters nicht möglich gewesen wäre.
Foto: v.l.n.r. Dieter Kosslick, Berlinale-Direktor; Alice Waters, Vizepräsidentin von Slow Food; Carlo Petrini, Gründer und internationaler Präsident von Slow Food; Johannes Hampel (Dolmetscher). | © Slow Food / Sharon Aknin Sheets
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