Den Planeten ernähren wir!

21.5.2014 - Den Planeten ernähren wir! – Unter diesem Motto lädt das internationale Slow Food Youth Netzwerk Tausende von jungen Landwirten, Lebensmittelhandwerkern, Fischern, Nomaden, indigenen Völkern, Köchen, Studenten und Aktivisten aus der ganzen Welt vom 3.-6. Oktober nach Mailand ein.

Expo 2015: "Den Planeten ernähren wir!"

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Die Veranstaltung Terra Madre Youth - We feed the Planet ist die politische Antwort von Slow Food auf die Expo 2015 und rückt die jungen Menschen in der Lebensmittelerzeugung ins Rampenlicht. Eine von Saatchi & Saatchi kreierte Crowdfunding-Plattform soll die Teilnahme von jungen LandwirtInnen und AktivistInnen aus der ganzen Welt an diesem Treffen rund um das Thema Essen und Ernährung ermöglichen – für gegenseitige Unterstützung und Ideenaustausch.

Jugend im Mittelpunkt der Expo 2015

Die Jugend in den Mittelpunkt zu rücken ist wichtig: Zentrales Thema der Expo 2015 ist die Frage, wie wir den Planeten mit einer wachsenden Bevölkerung und immer fragileren natürlichen Ressourcen zukünftig ernähren können. Slow Food hat deshalb einen Aufruf gestartet, um besonders junge Lebensmittelerzeuger aus der ganzen Welt in ihrer Arbeit zu bestätigen und sie zu ermutigen nach Mailand zu kommen. In den Händen der jüngeren Generation liegt die Zukunft unseres Planeten und unserer Ernährung. We feed the Planet bietet die Gelegenheit, sich zu treffen und gemeinsam darüber zu diskutieren, wie der Planet in Zukunft ernährt und auf nachhaltige Weise bewirtschaftet werden kann.

Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland e. V., betont: „Die Veranstaltung am Rande der Expo zeigt, wer sich wirklich um die sinnvolle und zukunftstaugliche Essensversorgung des Planeten kümmert. Die verantwortungsbewussten Produzenten und Lebensmittelhandwerker stellen unsere Ernährung sicher und genau diese Menschen schlagen bei der Expo 2015 gar nicht auf, obwohl gerade sie die wahren Akteure der Welternährung sind.“ Der Beruf des Landwirtes und des Lebensmittelhandwerkers ist zunehmend verrufen, was es vor allem für kleine Familienbetriebe schwerer macht, ihre Betriebe zu erhalten und Nachfolger zu finden. Trotzdem widmen auch viele junge Menschen ihr Leben trotz aller Umstände der handwerklichen Lebensmittelerzeugung, und damit einer nachhaltigen Zukunft für uns alle. Ihren Einsatz will We Feed the Planet im Oktober würdigen. Die Crowdfunding-Aktion – zu finden auf www.wefeedtheplanet.com – soll es vor allem jungen Landwirten und Produzenten aus dem Globalen Süden ermöglichen, an We feed the Planet teilzunehmen und ihre Erfahrungen und Lösungsvorschläge mit einzubringen.

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Bild links: Junger italienischer Schäfer. | © Slow Food Archiv

Junge Käser, Bäcker, Imker und Schäfer tauschen sich aus

Die 4-tägige Veranstaltung bietet eine Reihe an Diskussionen, die sich um kritische Aspekte des Lebensmittelsystems und um Slow-Food-Hauptthemen drehen, zum Beispiel um Biodiversität und Umweltschutz. Ebenfalls gibt es thematische Gruppentreffen, bei denen beispielsweise Käser, Bäcker oder Imker zusammen kommen, um sich zu ihrem Thema auszutauschen und das Netzwerk zu stärken. Internationaler Slow-Food-Präsident Carlo Petrini unterstreicht: „Die biologische Vielfalt und ihr Schutz auch in Zukunft muss ein zentrales Thema der Diskussion um unsere Ernährung sein. Die Zukunft liegt in den Händen der jüngeren Generationen, und Lösungen finden sich nur durch Dialog und Vertiefung der Themen. Sich der handwerklichen Lebensmittelerzeugung zu widmen bedeutet, dass einem die natürlichen Ressourcen und Gesundheit aller am Herzen liegt. Genau deshalb ist es so wichtig, diesen jungen Leuten die Möglichkeit zu geben, in Mailand zusammenzukommen, um die Samen für eine bessere Zukunft zu säen.“

Joris Lohman, Mitglied des internationalen Vorstands von Slow Food und Vertreter des Slow Food Youth Network, bestätigt: „Es ist unentbehrlich, jungen Leuten aus der ganzen Welt die Reise zu ermöglichen, damit sie ihre und unsere Zukunft in die Hand nehmen können. Man bewirkt viel auch mit einer kleinen Spende auf der Crowdfunding-Plattform www.wefeedtheplanet.com“.

Die Crowdfunding Plattform, eingerichtet von der internationalen Kommunikations- und Werbeagentur Saatchi & Saatchi, ist den Kleinerzeugern gewidmet, da diese im Zentrum der 4-tägigen Aktivitäten von We feed the Planet stehen. Die Kampagne bezieht die ganze Stadt Mailand mit ein: kleine Statuen von Landwirten und Lebensmittelhandwerkern verschiedener Nationalitäten werden als Symbol der Kampagne über die ganze Stadt verstreut. Die von neapolitanischen Krippenhandwerkern hergestellten Dioramen integrieren sich auf natürliche Weise in den urbanen Kontext der Stadt, mit dem Ausruf „Wir ernähren den Planeten!“ und der Bitte, das Projekt mit einer Spende zu unterstützen. Auf der Webseite kann man sich ein Video zu den Produktionsphasen der Statuen und die Video-Nachrichten einiger namhafter Unterstützer aus aller Welt anschauen.

Slow Food Youth

Das Slow Food Youth Network, die Jugendbewegung von Slow Food, ist ein weltweites Netzwerk von jungen Leuten, die sich für gute, saubere und faire Lebensmittel für alle einsetzen.

Eine der beliebtesten Veranstaltungen des internationalen Slow Food Youth Network ist die Schnippeldisko (auch Disco Soupe genannt), eine öffentliche, kulinarische Protestaktion gegen sinnlose Lebensmittelverschwendung, die von Slow Food Youth Deutschland entwickelt und erstmals im Januar 2012 in Berlin stattfand. Dabei wird knubbeliges oder verwachsenes Obst und Gemüse, das nicht den Marktnormen entspricht, bei Musik und Spaß in eine leckere Suppe oder einen Obstsalat verwandelt. www.slowfoodyouth.de

Das Terra Madre Netzwerk

Terra Madre ist ein offenes Netzwerk von Menschen und Organisationen, das 2004 auf Initiative des Vereins Slow Food entstand. Damit werden der Austausch von Erfahrungen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Handlungsträgern gefördert, denen der Wille gemeinsam ist, lokale Wirtschaft und verantwortliche Produktionsmethoden zu schützen, zu ermutigen und zu fördern. Das Netzwerk bezieht 150 Länder ein und vereint Menschen, Vereine und NGOs, die alle auf verschiedene Weise mit regionalen Projekten aktiv sind, um unser Lebensmittelsystem von unten zu ändern.


Quelle: Presseinfrormation von Slow Food Deutschland vom 21. Mai 2015

 

Mehr Informationen:
"Terra Madre Youth – We feed the Planet" – Aufruf in verschiedenen Sprachen

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