Expo 2015: Slow Food Ausstellung zur biologischen Vielfalt
Expo 2015: Slow Food Ausstellung "Biologische Vielfalt entdecken"
14.4.2015 - Es ist möglich, den Planeten mit guten, sauberen und fairen Nahrungsmitteln zu ernähren, wenn man von dem Konzept der biologischen Vielfalt ausgeht. Slow Food will auf der Expo 2015 in Mailand zeigen, dass es auch einen Weg gibt den Planeten zu ernähren, ohne die Ressourcen der Welt auszubeuten.
Angesichts der Bedeutung der Biodiversität, wird auf der Ausstellungsfläche von Slow Food auf der Expo 2015 die Ausstellung Discover Biodiversity (Biologische Vielfalt Entdecken) zu sehen sein. Die Ausstellung ist ein interaktiver Ort, an dem die Besucher die Möglichkeit zum Lesen, Zuschauen und Spielen haben, um so die Bedeutung unseres Kampfes zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu verstehen. Die Ausstellung ist durch breite Holzpaneele in verschiedene Abteilungen unterteilt, die unterschiedlichen Themen gewidmet sind.
Die Installation Tree of Food (Baum der Ernährung) zeigt die zahlreichen verschiedenen, miteinander verwobenen Aspekte von Lebensmitteln: Sprache, Kultur, Ort, soziale und umweltspezifische Nachhaltigkeit, die fünf Sinne, gemeinsames Erleben und vieles mehr. Die Installation Corn Man (Mann aus Mais) basiert auf Mais, die weltweit meist angebaute Feldfrucht. Sie erforscht industrielle Nahrungsmittel, für die dieses allgegenwärtige Getreide verwendet wird, identifiziert die Bezeichnungen auf den Lebensmitteletiketten und untersucht die Ursprünge und Länder, in denen heute Mais produziert wird. Kleinbäuerliche Nahrungsmittelproduktion wird diesem gigantischen Flaggschiffprodukt industrieller Landwirtschaft und dieser konstanten Präsenz in den Supermärkten gegenüber gestellt. Ein riesiges Stundenglas soll die wachsende Geschwindigkeit anzeigen, mit der die biologische Vielfalt verloren geht. Eine Reihe Fotos zeigen die mehreren Tausend Sorten an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Rinder-, Ziegen-, Schaf- und anderen Tierrassen, die vom Aussterben bedroht sind.
Die verschiedenen Stationen innerhalb der Ausstellung informieren die Besucher über die Geschichte der Landwirtschaft, vergleichen Fast Food mit lokalen Nahrungsmitteln vom Markt und nehmen verschiedene Nahrungsmittelproduktionssysteme unter die Lupe.
Viele Gründe für den Erhalt der biologischen Vielfalt
Wenn das Ziel die Durchsetzung eines zukunftsgewandten Nahrungsmittelsystems und die nachhaltige Ernährung der Weltbevölkerung ist, bei der die Umwelt und Nahrungsmittelproduzenten respektiert werden, dann gibt es viele Gründe für den Erhalt der biologischen Vielfalt:
- lokale Sorten und Tierrassen haben sich an die örtlichen Gegebenheiten angepasst, sie sind stärker und resistenter und benötigen weniger Einschreiten von außen
- gleichgemachte Systeme oder solche mit geringer biologischer Vielfalt sind fragiler und sehr viel anfälliger
- in der Natur gibt es keine Monokulturen
- Biodiversität ist eine unbezahlbare Quelle an Heilmitteln
- Biodiversität garantiert das Wohl ländlicher Gemeinschaften
- durch den Anbau und Verzehr von handwerklichen Produkten, die die biologische Vielfalt widerspiegeln, lernen wir Abfall zu vermeiden, die Jahreszeiten zu respektieren, traditionelles Wissen zu schützen und einen Dialog zwischen diesem Wissen und der Wissenschaft zu schaffen
- ausgehend von der biologischen Vielfalt können wir uns unterschiedliche Entwicklungsmodelle vorstellen
Serena Milano, Generalsekretärin der Slow Food Stiftung für Biologische Vielfalt dazu: „Seit den 1950er Jahren stützt man sich für die Ernährung der Weltbevölkerung mehr und mehr auf Monokulturen und industrielle Landwirtschaft, sowie auf eine immer weiter zurückgehende Anzahl an Pflanzenarten und Tierrassen. Folge dieser Strategie war eine Homogenisierung des Geschmacks, der Verlust zahlreicher lokaler Ernährungsquellen, die Zerstörung zahlreicher Ökosysteme auf der Welt und die Einschränkung der weltweiten Ernährung auf die drei Getreidesorten Weizen, Reis und Mais. Der Erhalt der biologischen Vielfalt wird zur Wiederherstellung des so dringend benötigten Gleichgewichts der Ökosysteme der Welt beitragen ohne welches der Planet nur schwer überleben wird und mit der Zeit nicht in der Lage sein, die Weltbevölkerung der Zukunft zu ernähren. Die Biodiversität ist ein Hauptakteur für die Lösung zahlreicher Probleme des heutigen Nahrungsmittelsystems und für die Sicherung der Nahrungsmittelsouveränität, der Nahrungsmittelsicherheit und der guten, sauberen und fairen Ernährung für alle Menschen.“
Quelle: Pressemitteilung von Slow Food International vom 1. April 2015
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