Auszeichnung Arche des Geschmacks 2016
UN-Dekade Biologische Vielfalt: Slow Food Arche des Geschmacks erneut ausgezeichnet
Das internationale Projekt Arche des Geschmacks der Slow Food Stiftung für Biodiversität schützt seit 1996 traditionelle Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen und Verschwinden, die unter den gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen am Markt nicht bestehen oder "aus der Mode" gekommen sind. In Deutschland gibt es zur Zeit 58 Arche-Passagiere, weltweit sind es über 3.000.
Essen, was man retten will
Die Passagiere der Arche des Geschmacks bringen Abwechslung auf den Teller und erhalten dabei die biokulturelle Vielfalt der Regionen. Schwerpunkt des Projektes ist das aktive Sammeln, Beschreiben, Katalogisieren und Bekanntmachen der Passagiere. Das eingängige Motto lautet: Essen, was man retten will! Denn: Seltene lokale Produkte können innerhalb weniger Generationen ganz verloren gehen, wenn sie nicht weiter angebaut, gezüchtet oder hergestellt werden - und mit ihnen das Wissen und Können um ihre Herstellung.
Die Arche setzt ein bedeutendes Zeichen für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland. Einige Passagiere, wie z. B. die Alblinse und die Champagner Bratbirne, haben durch das Projekt schon einen erheblichen Aufschwung erlebt und sind nun durch die steigende Nachfrage, die auch zu einer steigenden Produktion führt, weniger gefährdet, von der kulinarischen Landkarte zu verschwinden. Außerdem werden Passagiere zunehmend in Gasthäusern und Restaurants angeboten, die sich dem Erhalt der lokalen Küche verschrieben haben.
Steigende Nachfrage
Der weitere Ausbau des Netzwerks steht zudem im Fokus der Arche, um so viele Multiplikatoren wie möglich einzubinden: Eine stets aktuelle Erzeugerliste unterstützt so z. B. die steigende Nachfrage bei Konsumenten und in der Gastronomie. Die Arche ist auch ein zentraler thematischer Schwerpunkt bei vielen Slow-Food-Veranstaltungen, um bei Verbrauchern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass sich jeder für den Erhalt der seltenen und gefährdeten Spezialitäten einsetzen kann.
Dies zu tun ist einfach: Ein potentieller neuer Passagier kann von jedem angemeldet werden, ein Arche-Erzeugnis zu essen trägt zu seiner Erhaltung bei und die Geschichte des Produkts und seiner Erzeuger weiterzuerzählen erhält den Passagier auch für kommende Generationen am Leben.
Quelle: Pressemeldung von Slow Food Deutschland e. V. vom 8. September 2016
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