Greenwashing durch klimasmarte Landwirtschaft
Positionspapier: "Klimasmarte Landwirtschaft ist Grünwäsche."
In einem Positionspapier, das Slow Food Deutschland mit zahlreichen weiteren Verbänden unterzeichnet hat, heißt es dazu: "Die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen sind die Ursache einer beispiellosen Klimaerhitzung auf der Erde. Unser sensibles Klimasystem droht vollständig aus den Fugen zu geraten. Kaum ein Bereich wird dabei vor so große Herausforderungen gestellt wie die Landwirtschaft. In Folge des Klimawandels nehmen die Risiken für Wasserversorgung, Bodennutzung und Ernährungssicherheit immer weiter zu – vor allem an den Brennpunkten des Hungers, wie etwa Subsahara – Afrika und Südasien.
Sehr bedrohlich sind ebenso die Entwaldung, der Verlust der biologischen Vielfalt, der Einsatz hoch giftiger Chemikalien, das Austrocknen der Grundwasservorkommen und die Zerstörung der Böden, um nur einige Herausforderungen zu nennen. Gleichzeitig nimmt die soziale Ungleichheit zu und viel zu viele Menschen leiden nach wie vor unter Armut und Hunger, insbesondere Kleinbauern, Pastoralisten sowie Landlose."
Bild oben: Halbnomadische Massai – hier in Kenia – leben als Pastoralisten und betreiben extensive Weidewirtschaft. | © Barbara Assheuer
Nachhaltige Agrarwende gefordert
Die Klimakrise mache eine globale Agrarwende hin zu einer ökologisch nachhaltigen, klimafreundlichen bäuerlichen Landwirtschaft noch dringlicher. Die sogenannten klimasmarten Ansätze der Agrarindustrie lieferten hierfür jedoch keine Lösungen, sondern zementierten nur die Machtungleichgewichte im weltweiten Ernährungssystem.
Insbesondere ist nicht näher definiert, welche landwirtschaftlichen Praktiken sich als klimasmart qualifizieren und welche nicht. Großflächige industrielle Monokulturen unter Einsatz von Gentechnik und Agrarchemie genauso wie lokal angepasste agrarökologische Ansätze könnten dieses Prädikat für sich reklamieren.
Mehr Informationen:
Positionspapier "Klimasmarte Landwirtschaft - nein danke!" als PDF herunterladen