Slow-Food-Schulprojekt: Boden begreifen
Dazu hat das Projekt fast 460 Schülerinnen und Schüler direkt auf die Äcker im Umland von Berlin gebracht und darüber hinaus Bodenproben aus Berlin, Potsdam und München in insgesamt 15 Schulen zur Veranschaulichung genutzt.
Herausragende globale Probleme sind schwindende Fruchtbarkeit von Böden sowie ein steigender Flächenbedarf der wachsenden Weltbevölkerung. Verschiedene Bildungsangebote für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen vier bis acht thematisieren diese Herausforderungen. Zu den drei Themensträngen Klima, Bodenfruchtbarkeit und Landfuß-Abdruck sind knapp 20 Bildungsangebote entstanden und erprobt worden. Als Teil des Projekts werden z. B. die Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft auf die Bodenfruchtbarkeit und der Einfluss des individuellen Bodennutzens auf die Verteilung und den Zugang zu Boden weltweit spielerisch erarbeitet und diskutiert. In Anknüpfung an die Themen Klima, Hunger und Welternährung des Rahmenlehrplans wurde das Thema Boden in den Schulunterricht integriert und die Schule direkt mit dem Lernort "Acker" verbunden.
Bild oben: Schüler auf einem Acker vor Berlin mit Slow-Food Projektleiter Daniel Diehl. | © Slow Food Deutschland gemeinnützige UG
Kartoffeln wachsen im Boden
Durch das Projekt können Stadtkinder erfahren wie Lebensmittel produziert werden und selber einen Bezug dazu herstellen, da sie lernen, wie "cool" es ist mal selbst eine Kartoffel zu ernten, zu schälen, zu kochen und auf dem Acker zu verspeisen.
Bei den Teilnehmern vollzieht sich dabei auch eine Wahrnehmungsänderung: So kommt doch für viele Kinder die Kartoffel geputzt und in Plastik verpackt aus dem Supermarkt, da die Weitergabe praktischen Wissens um Lebensmittel und deren Herstellung wie auch Verarbeitung oft weder zu Hause noch in der Schule stattfindet.
Bild: Ein Bildungserlebnis für Stadtkinder - Kartoffeln ernten. | © Friedemann Lätsch
"Wie viel Fläche braucht ein Kilo Kartoffeln?"
Der Mehrheit der Schülerinnen und Schüler war die Bedeutung des Bodens für ihre Ernährung zwar grundsätzlich bewusst, doch nur sehr wenige brachten Boden in Verbindung mit der Produktion von Futtermitteln, obwohl diese für den größten Flächenverbrauch verantwortlich ist und deshalb die größte Klimarelevanz hat. Das Projekt setzt an diesem Punkt an, indem es die globalen Auswirkungen fleischlastiger Ernährung und des hohen Verschwendungsanteils zum Thema macht und Schüler ermutigt, gemeinsam Handlungsalternativen im Alltag und in der Schule zu erarbeiten.
Das Slow-Food-Schulprojekt "Boden Begreifen" verbindet globales Lernen mit praktischen Erfahrungen im realen Produktionskontext landwirtschaftlicher Betriebe. Am heutigen 1. November geht das Projekt in die nächste Runde mit vielen weiteren teilnehmenden Schülern, um der Generation von morgen den Boden nahe zu bringen und die Grundlage ihres und unser aller Leben zu bewahren.
Bild oben: Spiel zur Veranschaulichung des Flächenverbrauchs von Lebensmitteln auf dem Markt des guten Geschmacks - die Slow Food Messe. | © Katharina Heuberger
Neu: www.boden-begreifen.de
Jetzt wird auch im virtuellen Raum eine Grundlage für ein bodenständiges Bewusstsein geschaffen, denn seit Neuestem ist nun auch die Projekt-Website "Boden Begreifen" online. Die Internetseite www.boden-begreifen.de informiert über das Slow-Food-Bildungsangebot zum Thema Boden auf dem Acker und in der Schule. Die Website liefert Hintergrundinformationen zur weltweiten Gefährdung von Böden im Kontext eines steigenden Flächenbedarfes für die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung. Außerdem werden auch die Lernorte vorgestellt und die Teilnahmebedingungen erläutert.
Bild oben: Screenshot der neuen Website www.boden-begreifen.de | © Slow Food Deutschland gemeinnützige UG
Quelle: Pressemeldung von Slow Food Deutschland vom 1. November 2016
Weitere Informationen:
Slow-Food-Schulprojekt: Boden begreifen
Neue Website: www.boden-begreifen.de
Slow Food Thema Boden: Aktionen, Positionen und Informationen