Genmais: Wir sagen nein!

22.3.2017 – Am 27. März entscheiden die europäischen Regierungen im Berufungsausschuss über die Genehmigung von zwei neuen Genmaissorten – Pioneer 1507 und Syngenta Bt11 – und die Verlängerung der Genehmigung für MON 810 auf europäischer Ebene.

Genmais in der EU: Wir sagen nein!

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Bei der Abstimmung am 27. Januar war nicht die erforderliche absolute Mehrheit erreicht worden, um eine endgültige Entscheidung über die drei Zulassungen zu erreichen. Dabei hatten einige europäische Länder, die in ihrem Gebiet den Anbau von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) verboten haben – Italien, Litauen und Niederlande – für die Genehmigung auf europäischer Ebene gestimmt. Slow Food hält es für unaufrichtig, GVO im eigenen Landesgebiet zu verbieten und dann für ihre Genehmigung im übrigen Europa zu stimmen.

Bürger wollen keine Gentechnik!

Die Vertreter der EU-Länder sollten ein für allemal anerkennen, dass die Bürger keine GVO in Europa wollen. Sie sollten aufhören, über ihre eventuelle Genehmigung zu diskutieren und sich dagegen darauf konzentrieren, die wahren Herausforderungen des europäischen Lebensmittelsystems zu bewältigen: die Landflucht, das Sterben zahlreicher Landwirtschaftsbetriebe, der Verlust der biologischen und Lebensmittelvielfalt auf den Feldern und auf unseren Tischen, Verschmutzung von Wasser, Luft und Boden durch die Agrarindustrie und so weiter.

Die GVO geben auf keines dieser Probleme eine Antwort. Slow Food appelliert an die Regierungen, sich bei der nächsten Abstimmung, die für den 27. März geplant ist, mit einem klaren NEIN gegen GVO zu richten und so den von den europäischen Bürgern mehrfach ausgedrückten Willen zu respektieren. Um diesen Appell an unsere Regierenden zu untermauern, hat Slow Food in einem Dokument seine offizielle Position zu den gentechnisch veränderten Organismen zusammengefasst und analysiert dabei die Probleme, die mit dem Einsatz dieser Kulturen verbunden sind: Verweigerung des Rechts auf Nahrung, Umweltgefahren, Besorgnis um die Gesundheit von Menschen und Tieren sowie die Rolle der Wissenschaft.

Machtkonzentration bei Großkonzernen

Für Slow Food stellen GVO das extreme Ende eines landwirtschaftlichen, ökonomischen und auch politischen Systems dar, das die Macht immer weiter in den Händen Weniger konzentriert, zum Vorteil der Großkonzerne und zum Nachteil der ländlichen Gemeinschaften, der Verbraucher, der Umwelt und Artenvielfalt.

Nach der neuen Verordnung 2015/412 über den Anbau von GVO in Europa ist nach der Wahl der eventuellen Genehmigung der GVO-Produkte auf europäischer Ebene jeder Staat frei zu entscheiden, ob im eigenen Landesgebiet GVO angebaut werden dürfen oder nicht. Wenn die Mitgliedsstaaten bei der nächsten Abstimmung GVO europaweit genehmigen sollten, in der „Beruhigung“, dass im eigenen Land jeder seine eigenen Regeln festlegt, hätte dies zahlreiche neue Genehmigungsanträge für GVO zur Folge.

Bild: Maiskolben (Symbolbild). | © Katharina Heuberger

Quelle: Pressemitteilung von Slow Food International vom 21. März 2017

Weitere Informationen:   

Slow-Food-Positionspapier zur Gentechnik (PDF auf Englisch)

Gentechnik: Keine Mehrheit für Genmais im EU-Parlament (Meldung vom 31.1.2017)

Slow Thema: Agrarpolitik (Aktionen, Informationen, Positionen) 

Slow Thema: Saatgut

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