Slow Food in der Welt: Internationales Festival am Strand von Zushi

3.5.2017 – Unter dem Motto „Slow Food Worldwide but Always Local“ organisierten Convivien-Leiter und Küchenchefs aus Thailand, Japan und Deutschland ein internationales Slow-Food-Festival. Nach der ersten Veranstaltung in Thailand war dies das zweite gemeinsame Food Festival der drei Nationen. Es fand dieses Mal in Japan am Strand von Zushi statt. Gefeiert wurden kulturübergreifende Freundschaften und gemeinsame Werte. Gefördert wurden regionale Produkte aus nachhaltiger biologischer Landwirtschaft, aus dem Meer, den Wäldern und Gärten von Zushi. Ein Bericht von Nadja Tokarski.
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Berge und traditionell japanische Häuser im Rücken, ein Steinwurf entfernt vom Pazifik. Auf einem malerischen, öffentlichen Platz mit Outdoor Kochstellen fand das erste gemeinsame Food Festival mit internationalem Kochaufgebot statt. Zushi liegt ca. 1 Stunde südlich von Tokio in der Präfäktur Kanagawa.

Bild oben: Die Organisatoren des internationalen Aktionstags (v. l. n. r.): Ai Onodera, Vorsitzende Slow Food Nippon; Nadja Tokarski, Slow Food München; Yaowadee Chookong, Slow Food Chiang Mai und Chie Nishimura, stellvertretende Vorsitzende Slow Food Nippon.

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Der Strand von Zushi: Hier fand das Slow-Food-Fest statt.

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Learning by doing

Dieses Festival war ein Fest für die ganze Familie. Kinder kamen voll auf ihre Kosten und durften mithelfen. Sie sammelten Kräuter und essbare Blüten in den Wäldern; lernten, begleitet von einem örtlichen Pädagogen und Bauern, wie ein Huhn geschlachtet wird, wie dieses komplett zerlegt und in der Küche für verschiedene Speisen zubereitet wird. Sie lernten, unter Anleitung der Experten und Eltern, wie Meeresalgen von Kajaks aus auf dem Meer geerntet werden und wie sie in der Küche verarbeitet werden. Örtliche Schreiner und Landschaftsgestalter zeigten den Kleinen, wie nachhaltige Spielgerüste aus Holz ohne Einsatz von Nägeln, Schrauben oder sonstigen Materialien gebaut werden. Ein außerschulischer Lernort der Extraklasse. Kinder waren nicht nur Besucher, sondern aktive Mitwirkende.

Im Bild: Hier wird Wakame geschnitten, eine Braunalge, die auf offenem Meer geerntet wurde. Sie ist zweitwichtigste japanische Speisealge nach Nori. Diese würzig-aromatischen Delikatessen eignen sich für Salate und Miso-Suppen.

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Regionale Produkte aus heimischen Gärten

Als Eintrittskarten für dieses Festival galten heimische Bio Produkte aller Art, die am Festival verarbeitet wurden. Jede Zutat wurde beschriftet. Jeder Zettel berichtete darüber, um welche Zutat es sich handelte, woher das jeweilige Produkt kam inkl. einer kleinen Geschichte, warum genau jenes Produkt für das gemeinsame Kochen und Essen ausgewählt wurde. Alle Produkte wurden auf vielen Tischen in der Mitte des Platzes gesammelt, gruppiert und von freiwilligen Helfern für die Köche vorbereitet. Gefeiert wurden vor allem alte Sorten, die Vielfalt und der Geschmack heimischer Bioprodukte.

Im Bild: Rettiche, heimische Möhren, Zwiebeln und verschiedene Kohlarten und Blattgrün wurden von helfenden Händen gesäubert und gruppiert.

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Kochprofis im Einsatz für den guten Zweck

Nadja Tokarski, Slow-Food-Aktivistin, ausgezeichnete Jugendkochausbilderin und professionelle plantbased Gourmetköchin aus Deutschland, kochte für ca. 110 Leute zusammen mit Yao, Kochbuchautorin und Leiterin des Conviviums Chiang Mai in Thailand. Es galt sich spontan mit den regionalen Produkten und Zutaten vertraut zu machen und diese in verschiedene Gerichte in der großen Outdoorküche auf offener Flamme, zu verwandeln. Yao kochte eine authentische thailändische Suppe mit Fladenbrot, Nadja bereitete ein mediterranes, pflanzliches Pfannengericht sowie Gourmet Pasta mit frischen Meeresalgen und geröstetem Sesamöl zu.

Im Bild: Bei frischen Temperaturen und in Rauchschwaden gehüllt, kocht Nadja Tokarski verschiedene Gerichte auf mehreren offenen Kochstellen der Outdoorküche.

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Slow-Food-Informationen

In der Zeit während des Kochens und auch vor dem Verzehr aller Speisen, luden die Convivienvertreter, die die Köchen waren, die ca. 110 Gäste zu einer großen Informationsveranstaltungen auf Japanisch und Englisch ein. Gastgeber Slow Food Nippon moderierte die gesamte Veranstaltung und übersetzte Slow-Food-Inhalte und die Informationen zu den kulinarischen Kreationen ins Japanische. Heimisch gebrautes Bier, frische selbstgemachte Limonaden für die Kinder, handgeschöpfte Schokoladen und Kuchen rundeten das Buffet ab.

Im Bild: Die Kinder warten ungeduldig auf die Eröffnung des Buffets, während noch gesprochen wird.

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„Essen ist ein sozialer Akt“ (Carlo Petrini)

Auch wenn dieser Tag ein besonderer war, das generelle Bewusstsein in Japan für regionales, saisonales Obst und Gemüse aus biologischer Landwirtschaft ist grundsätzlich hoch. Dieses Slow-Food-Festival feierte diese Werte und trug dazu bei, Familien, verschiedene Generationen und die Mitglieder der Gemeinde durch Aktivitäten zu verbinden, wie beispielsweise durch das gemeinsame Sammeln, das Zubereiten und das gemeinsame Essen der Speisen. Gemeinsames Essen ist wirklich ein sozialer Akt, der Freundschaften stärkt und ein sehr schönes Ambiente für den Austausch von Wissen darstellt.

Im Bild: Die internationalen Teilnehmer.

Mehr Informationen:

Slow Food in der Welt: Food-Festival in Chiang Mai

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