95 Thesen für Kopf und Bauch: Abschluss der Veranstaltungsreihe

24.7.2018 – Zum Abschluss der gemeinsamen Veranstaltungsreihe „95 Thesen für Kopf und Bauch“ von Slow Food Deutschland und Misereor fand am 12. Juli im Misereor-Innenhof in Aachen eine Gesprächsrunde zum Thema "Visionen für eine Ernährungspolitik für morgen" statt. Anschließend wurde der Film „Voices of Transition“ gezeigt. Etwa 40 Menschen waren der Einladung gefolgt. Ursula Hudson (Slow Food), Pirmin Spiegel (Misereor) und Alexandra Kessler (Vorstandsmitglied urbane Gemeinschaftsgärten Aachen e.V.), merkten schnell, dass sie ein gemeinsames Ziel antreibt: eine Ernährungswende, hin zu einem bewussten, fairen, nachhaltigen Konsum und Umgang mit unseren Lebensmitteln. Von Corinna Würzberger, Misereor.

95 Thesen für Kopf und Bauch: "Wir haben eine Tür aufgemacht."

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Dazu könne bereits jeder und jede Einzelne etwas beitragen, indem er oder sie regional und saisonal einkaufe, selbst anbaue oder bewusster esse. Doch auch die Politik sieht Hudson in der Pflicht: „Beim Thema Gemeinschaftsgärten müssen die Kommunen die Flächen bereitstellen. Und die politischen Interessen spiegeln sich in der Subventionspolitik wider, die sich verändern ließe, wollte man das.“

Für Alexandra Kessler ist es auch eine Frage des Narratives: „Wenn wir von Verzicht und Arbeit sprechen, ist ein anderer Lebenswandel natürlich nicht sehr attraktiv. Wenn wir aber hervorheben, welchen Zugewinn ein ernährungsbewusster Lebensstil hat, dass es Spaß macht, in der Gemeinschaft zu gärtnern, man sich gesünder und fitter fühlt und Teil einer sozialen Bewegung ist, sieht das ganz anders aus“.

Pirmin Spiegel weiß, dass die Ernährungsfrage kein Problem der Mehrproduktion ist, da schon jetzt genügend Lebensmittel für zwölf Milliarden Menschen (aktuelle Weltbevölkerung: 7,7 Milliarden) zur Verfügung stünde: „Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, der Verteilung und der besseren Nutzung. Oft fehlen die Brücken zwischen Produzentinnen und Produzenten und den Märkten in Form von Infrastruktur.“

Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe zeigten sich sowohl Ursula Hudson als auch Pirmin Spiegel äußerst zufrieden. „Natürlich konnten wir in einem Jahr keine Probleme lösen, aber wir haben einen guten Anstoß gegeben und dazu beigetragen, eine ganzheitliche Debatte am Leben zu erhalten“, so Hudson. Pirmin Spiegel sagte: „Wir haben eine Tür aufgemacht, die auch weiter offen bleiben wird“.

Bild oben: Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland, und Pirmin Spiegel, Misereor-Hauptgeschäftsführer. | © Misereor

Mehr Informationen:

95 Thesen für Kopf und Bauch: Visionen für eine Ernährungspolitik von morgen (27.6.2018)

Veranstaltungsreihe "95 Thesen für Kopf und Bauch"

Slow Thema: Agrarpolitik – Informationen, Aktionen und Positionen

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