95 Thesen für Kopf und Bauch: Lebensmittel einkaufen
Wenn wir für Milch weniger als für Mineralwasser bezahlen, Leberwurst billiger als Hundefutter ist, dann ist nicht nur unser Lebensmittelsystem sondern auch unser Einkaufsverhalten aus dem Gleichgewicht geraten. Die Verbraucher in Deutschland gehören in Europa zu denjenigen, die am wenigsten für Lebensmittel ausgeben.
Doch die Niedrigpreise täuschen über den wahren Preis hinweg, denn Qualität von Nahrungsmitteln und globale Gerechtigkeit gibt es nur gegen faire Bezahlung und mit Wertschätzung für Erzeuger und Händler. Über welche Wege aber gelangen unsere Lebensmittel überhaupt in den Handel, wie und wo kann ich zu angemessenen Preisen „gut, sauber und fair“ einkaufen? Und wie wirken sich Billigpreise auf Mensch, Tier und Umwelt dauerhaft aus? Dem gehen Experten gemeinsam mit den Teilnehmern nach.
Mit dabei sind:
- Ursula Hudson, Vorsitzende Slow Food Deutschland e. V.
- Georg Rieck, Geschäftsführer Klatschmohn Naturkost GmbH
- Sebastian Wenzel, Einkaufsführer-Kommission Slow Food Deutschland
- Lucia Werbick, Politik und globale Zukunftsfragen Misereor
- Moderation: Sven Johannsen, Gründer und Aufsichtsrat Regionalwert AG Rheinland, Ernährungsrat Köln
Mit einer kleinen Verkostung im Bistro klingt der Abend genussvoll aus.
Datum: Donnerstag, 22. Februar 2018
Zeit: 17:00 – 21:00 Uhr
Ort: Klatschmohn Naturkost GmbH, Neuen Bläue 16, 35390 Gießen
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Anmeldung bis Mittwoch, den 21. Februar 2018 bitte bei:
Andrea Lenkert-Hörrmann
projektbeauftragte@slowfood.de
Mobil: (01 51) 15 30 81 86
Hintergrund:
Martin Luther hat vor 500 Jahren mit 95 Thesen auf die Missstände in der vorreformatorischen Kirche hingewiesen und damit auch die Reformation eingeleitet. Als Beitrag zum Reformationsjahr 2017 haben Slow Food Deutschland e. V. und Misereor die „95 Thesen für Kopf und Bauch“ veröffentlicht. Gemeinsam machen sie damit auf den dringend notwendigen Wandel unseres Lebensmittelsystems und unseres Konsumverhaltens aufmerksam. Während das Luther-Jubiläum abgeschlossen ist, setzt sich die Suche nach einer Nahrungsmittelproduktion, die im Einklang mit Mensch, Tier und Umwelt weltweit steht, fort. Um gemeinsam über Mittel und Wege zu debattieren, braucht es den gesellschaftlichen Diskurs.
Über Misereor
Als Werk für Entwicklungszusammenarbeit der katholischen Kirche kämpft Misereor für Gerechtigkeit, gegen Hunger, Krankheit und Ausgrenzung sowie deren Ursachen. Gemeinsam mit einheimischen Partnern unterstützen wir Menschen unabhängig ihres Glaubens, ihrer Kultur, ihrer Hautfarbe. Seit der Gründung 1958 wurden über 107.000 Projekte in Afrika, Asien, Ozeanien und Lateinamerika gefördert. Misereor setzt sich für ein Ernährungssystem ein, das die bäuerliche Landwirtschaft stärkt, die Umwelt schützt, Diversität erhält und die Rechte armer Konsumentinnen und Konsumenten in den Mittelpunkt stellt. Misereor hat das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). www.misereor.de
Misereor ist Mitglied im Bündnis Entwicklung Hilft: www.entwicklung-hilft.de
Illustration oben: Broschüre "95 Thesen für Kopf und Bauch". | © Lara-Anna Roesch, Kurt Stieding
Mehr Informationen:
Veranstaltungsreihe "95 Thesen für Kopf und Bauch"
Slow Thema: Agrarpolitik – Informationen, Aktionen und Positionen