Slow Food Deutschland unterstützt die Regiowoche Berlin
Die gemeinsame Botschaft: Eine Essensversorgung in Schulmensen mit ökologischen und saisonalen Produkten aus der Region ist für eine zukunftsfähige Ernährungsstrategie von essentieller Bedeutung.
Wie wird aus der Kuhmilch Brandenburgischer Kühe der Quark, der die Kartoffeln von Montag begleitet? Von welchem Bauernhof kommt der Kürbis aus der Suppe für Donnerstag? Diese Fragen können und sollen die Lehrerinnen und Lehrer während der Regiowoche gemeinsam mit ihren Klassen beantworten. Denn die Aktionswoche liefert nicht nur täglich frische Mahlzeiten an Berliner Schulen. Sie führt Kinder an die Menschen und Arbeitsschritte heran, die dahinterstehen. Unter www.regiowoche.berlin werden altersspezifisch die Wege der Lebensmittel vom Acker bis auf den Teller erklärt.
Slow Food Deutschland unterstützt die Regiowoche. Dazu Ursula Hudson, Vorsitzende des Vereins: "Wir brauchen eine Form der Gemeinschaftsverpflegung, die von den Angeboten und Möglichkeiten einer Region und der dort ansässigen klein- bis mittelständischen Betriebe, die ökologisch wirtschaften, getragen wird. Weil es aber so enorm schwer geworden ist, Regionales sinnvoll in die Gemeinschaftsverpflegung zu bringen, soll die Regiowoche ein Positivbeispiel sein und zeigen, wo wir aktuell stehen, was die Voraussetzungen, Herausforderungen und Chancen sind".
Aus Slow-Food-Sicht ist es längst überfällig, dass die Kommunen gemeinsam mit den städtischen Schulträgern den Anbietern auf dem Markt des Schulessens neue Bedingungen abfordern. Adäquate Kriterien im Sinne von Nachhaltigkeit, Klimafreundlichkeit, Tierschutz, Regionalität sowie Qualität müssen sich in Ausschreibungen zur Schul- und Kita-Verpflegung wiederfinden.
Bild oben: Hans-Günther, Milchproduzent, Hoffnungstaler Stiftung, in einer Szene aus dem Infofilm "Quark" der Kampagne "Willst du wissen, wo dein Essen herkommt?" | © Regiowoche Berlin
Das Fach Ernährung muss auf den Stundenplan
Slow Food fordert darüber hinaus pädagogische Konsequenz, damit sich das Thema Ernährung als Quertschnittsthema und roter Faden in Theorie und Praxis durch den Stundenplan zieht. Denn Schulen sind die Orte, an denen die Jüngsten vorbildhaft und hautnah erleben müssen, wie gut Regionales und Ökologisches auf dem Teller sein kann. Hier muss ihr Interesse geweckt werden, wissen zu wollen, wo ihr Essen herkommt - die Slow-Food-Forderung der ersten Stunde.
"Dafür brauchen sie auch eine Frischküche vor Ort, bei der sie sehen, riechen, schmecken und mithelfen können. Sie müssen Lebensmittellieferanten in ihrer Nähe besuchen. Das setzt sie in Beziehung zu ihren Nahrungsmitteln und deren Erzeugerinnen und Erzeugern und schafft die Rahmenbedingungen, damit sie zu kritischen Verbraucherinnen und Verbrauchern heranwachsen, die sozial, ökologisch und ethisch verantwortungsvoll genießen und entscheiden", erklärt Hudson.
Eröffnung der Regiowoche: 1. Oktober 2018, 11:45 Uhr
Ort: Carl-von-Ossietzky-Schule (Gemeinschaftsschule), Blücherstraße 46-47, 10961 Berlin Kreuzberg
Wirtschaftssenatorin Ramona Pop sowie Justizsenator Dirk Behrendt nehmen teil.
Quelle: Pressemeldung von Slow Food Deutschland e. V. vom 26. September 2018
Download Positionspapier von Slow Food:
"Gut, sauber, fair in der Gemeinschaftsverpflegung von Kita und Schule" (PDF)
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