Am 21.9. findet der erste bundesweite Slow Food Tag statt: Die regionalen Gruppen des Vereins laden zu Verkostungen, langen Tafeln und Genusswanderungen ein.
Wie wird unser Essen erzeugt? Wie wirken sich Herkunft, Produktion, Verarbeitung und Konsum auf den Planeten und auf die Menschen aus? Seit drei Jahrzehnten macht Slow Food Deutschland Menschen neugierig darauf, selbst Antworten auf diese Fragen zu finden und sie von Politik und Wirtschaft einzufordern. Ernährung und Lebensmittelerzeugung zählen zu den grundsätzlichen Diskussionsthemen unserer Zeit.
Slow-Food-Mitglieder und Unterstützer*innen bewahren mit ihrer Art einzukaufen, zu kochen und zu genießen nicht nur Vielfalt. Mit kleinen alltäglichen Handlungen betonen sie die Forderung nach einer ganzheitlichen Ernährungspolitik, ohne die auch keine Klimawende denkbar ist. Dies ist heute wichtiger denn je, in einer Zeit, in der der Klimawandel zunehmend als „CO₂-Hysterie“ abgetan wird und dringende Maßnahmen in Frage gestellt werden.
Lokale und regionale Gruppen, sog. „Convivien“, sind die Protagonisten des Slow Food Tages am Samstag 21.09.2024. Bundesweit, von Ostfriesland bis zur Lausitz, von Bielefeld bis zur Zugspitze laden sie Bürgerinnen und Bürger am Tag selbst sowie in den Tagen davor und danach zu Verkostungen regionaler Spezialitäten und zu vielfältigen Aktivitäten ein, wie Sauerteig- und Fermentationsworkshops, Kochkursen für Kinder und Pilz- und Wildkräuterwanderungen.
In der suggestiven Kulisse des Freilichtmuseums Beuren stellt der Markt der „Arche des Geschmacks« selten gewordene Lebensmittel vor, die aus Baden-Württemberg stammen, wie Filder-Spitzkraut, Höri Bülle oder der Schwäbische Dickkopf-Landweizen. Produzent*innen aus der Region bieten zudem kulinarische Kostproben an und liefern wertvolle Tipps zur Verarbeitung ihrer Erzeugnisse. Slow Food ist auch in Bonn und Braunschweig mit Ständen und Aktionen zum Mitmachen bei diversen Nachhaltigkeitsfestivals vertreten, und die lokalen Gruppen veranstalten in Hannover und in Braunschweig die inzwischen bekannte und beliebte „Schnippeldisko“. Bei guter Musik und mit guter Laune wird gemeinsam Obst und Gemüse, das nicht marktfähig ist – weil zu krumm, zu klein, zu fleckig etc. – geschnippelt und gekocht, und anschließend gegessen, um mit Freude ein Zeichen gegen die sinnlose Verschwendung aussortierter Lebensmittel zu setzen. Um Ernährungspolitik geht es in Bremen, mit einem für alle offenen Empfang zum Thema „Empfehlungen des Bundesbürgerrats – wie weiter?“.
„Dieser erste bundesweite Slow Food Tag möchte den wichtigen Beitrag unserer regionalen Gruppen sichtbar machen. Mit ihren Aktivitäten stärken sie die Slow-Food-Forderung nach gutem, sauberem und fairem Essen für alle“, so Rupert Ebner, Vorsitzender von Slow Food Deutschland e.V. „Essen ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält, und zum großen Teil zu unserem Wohlfühlen beiträgt. Damit unsere Ernährung auch in der Zukunft nachhaltig gesichert ist, kommen wir nicht drum herum, Genuss und Geselligkeit mit Verantwortung für das Klima, die Umwelt und die Menschen zusammen zu denken. Der Tag wird eine hervorragende Gelegenheit sein, mit Bürgerinnen und Bürgern jeden Alters in Austausch zu treten. Wir hoffen auf eine breite Teilnahme und freuen uns auf spannende Gespräche“.
Hier finden Sie eine Übersicht der regionalen Gruppen von Slow Food Deutschland und deren Veranstaltungen am und rund um den Slow Food Tag.