Gründung des Bündnisses „Junge ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft” auf der BIOFACH

20.02.2024 - Auf der Biofach, der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, gründete sich am 14. Februar das Bündnis „Junge ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft“ (Bündnis JöLL). Das Bündnis sieht sich als Dachverband für junge Organisationen, die sich bereits entlang der gesamten ökologischen Lebensmittel-Wertschöpfungskette engagieren – von Ökolandbau über Erzeugung, Naturkostfachhandel bis hin zum Konsum. Neben der Funktion als bundespolitische Vertretung der jungen ökologischen Lebensmittelwirtschaft wird das Bündnis JöLL verbandsübergreifend Bildung und Netzwerke in der Biobranche fördern. Auch Slow Food Youth ist Teil des Bündnisses.

Silvia Bender, Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), würdigte die Initiative auf der Biofach: „Eine nachhaltige Zukunft unserer Landwirtschaft und Ernährung braucht Vielfalt und die Perspektive von Jung und Alt. Das Bündnis JöLL bündelt jetzt die Stimmen der nächsten Generation. Ich bin gespannt auf die Vorschläge vom JöLL, insbesondere was die Zukunft unserer Höfe oder Bäckereien, unserer Tierhaltung oder der Agrarpolitik angeht – sei es in Deutschland oder der EU. Im Sommer 2025 veranstalten wir am Rande der Öko-Feldtage auf dem Wassergut Canitz das Organic Future Camp, ich lade das
Bündnis jetzt schon herzlich dazu ein.“

Tina Andres, Vorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) begrüßt die Gründung: „Auf vielen Bio-Höfen, in der Bio-Lebensmittelverarbeitung und im Bio-Handel findet derzeit ein Generationswechsel statt: Viele Pionierinnen und Pioniere übergeben ihre Höfe und Unternehmen an die nächste Generation. Gut, dass sie sich nun zusammenschließen und sich aktiv an Entscheidungen über die Zukunft des Ernährungssystems beteiligen.“

Das Bündnis „Junge ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft“ hat sich zur Aufgabe gemacht, junge Menschen, die sich bereits für eine ökologische Transformation des Ernährungssystems einsetzen, zu vereinen und ihnen politisch eine Stimme zu geben.

Aus dem Gründungsdokument: „Wir, die heutige junge Generation, werden die Auswirkungen einer fehlgeleiteten Landwirtschafts- und Ernährungspolitik am stärksten zu spüren bekommen. Uns muss daher politisch eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung unseres Ernährungssystems eingeräumt werden. Denn vor allem gemeinsam können wir einen positiven Beitrag leisten.”

JOELL (c) Jens Brehl.jpgDas Bündnis JöLL wird beim Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) angesiedelt. Mitglieder sind bislang Vertreter*innen der Verbände Biokreis, Demeter, Naturland, Junges Bioland, BNN.next und Slow Food Youth. Neben einem Arbeitskreis, in dem die Mitglieder gemeinsame Positionen erarbeiten, gibt es einen repräsentativen Sprecher:innenkreis, bestehend aus jungen Ehrenamtlichen aus der Praxis. Diese tragen beschlossene Themen und Forderungen nach außen in Politik und Wirtschaft.


Zitate von Gründungsmitgliedern
Lennart Bertels & Johanna Zierl, Junges Bioland: „Die Uhr tickt für unseren Planeten, und wir, die Jugend, stehen an vorderster Front des Kampfes. Ein Zusammenschluss der ökologischen Jugend ist das dringend benötigte Sprachrohr, um unsere Leidenschaft, Ideen und Forderungen zu bündeln und die Veränderung anzuführen."


Susanne Witt & Dorothea Schmidt, Demeter: „Gemeinsam bündeln und weiterentwickeln, was junge Landwirt:innen und Unternehmer:innen der Öko-Branche bewegt und dies wirksam nach außen tragen. Ein zukunftsfähiges Ernährungssystem mitgestalten und eine verbandsübergreifende Plattform für Bildung und Vernetzung schaffen - dafür soll aus unserer Sicht das Bündnis JöLL stehen."

Flavio Traxl, Biokreis: „Der Ökolandbau mit seinen vor- und nachgelagerten Bereichen muss als Kreislauf verstanden werden. Mit dem Bündnis JöLL setzten wir als Generation der Zukunft ein Zeichen für die Landwirtschaft von morgen. Ich bin überwältigt, dass wir heute den Grundstein legen und uns gemeinsam dafür einsetzen.“

Clara Bobbert, Slow Food Youth: „Wir brauchen politische Rahmenbedingungen für ein
Ernährungssystem, das allen ermöglicht, sich für gute, saubere und faire Lebensmittel zu entscheiden. Für uns ist das Bündnis wichtig, damit bei der notwendigen Transformation die Interessen aller Akteur:innen berücksichtigt werden.”

Weitere Informationen:
=> Zur Gründungserklärung

Inhaltspezifische Aktionen