Demonstration zum EU-Parlament: Mit den Subventionen die Bauernhöfe retten und die europäische Agrarwende umsetzen!
Klar ist, dass die EU-Fördergelder dringend umverteilt werden müssen, denn die pauschalen Flächensubventionen sind nicht mehr zeitgemäß. Die 60 Milliarden Euro pro Jahr, über deren Neuverteilung die EU gerade verhandelt, müssen den Bauernhöfen Anreize für mehr Tier-, Umwelt- und Klimaschutz bieten. Statt die Bauern bei den wichtigen Zukunftsaufgaben weiter im Stich zu lassen, muss die Politik ihnen finanziell unter die Arme greifen. Slow Food ist als Teil des "Wir haben es satt!"-Bündnisses mit vor Ort und beteiligt sich zu den EU-Aktionstagen in vielen EU-Ländern.
Die Demonstration war bereits am Morgen auf deutscher Seite in Kehl gestartet. Bauern aus Frankreich und Deutschland führten mit ihren Traktoren den Demonstrationszug ins Straßburger Zentrum an. Angekommen am EU-Parlament übergaben die Demonstranten ihre Forderungen an die Parlamentarier und machten mit einem „Die-In“ auf die alarmierende Lage von Landwirtschaft, Umwelt und Klima aufmerksam.
Initiiert wurde die Demonstration von dem französischen Bündnis „Pour une autre PAC“ (dt. Für eine andere GAP) und dem „Wir haben es satt!“-Bündnis, die auf beiden Seiten des Rheins für den Umbau der Landwirtschaft eintreten. Sie findet im Rahmen des #GoodFoodGoodFarming-Aktionsmonats statt, während dem es rund 100 Aktivitäten in 22 europäischen Ländern gibt und der dieses Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Slow Food ist als Teil des "Wir haben es satt!"-Bündnisses mit vor Ort und beteiligt sich zu den EU-Aktionstagen in >> vielen EU-Ländern.
Saskia Richartz, Sprecherin der „Wir haben es satt!“-Bündnisses, sagt:
„Die EU muss jetzt die Agrarwende anpacken. Die Klimakrise und das dramatische Artensterben erlauben keine weitere verschenkte GAP-Periode. Mit den Agrar-Subventionen kann die Landwirtschaft in den nächsten Jahren klimafreundlich umgebaut werden. Frau Klöckner und Frau von der Leyen, sorgen Sie dafür, dass der Agrarindustrie ein für alle Mal der Geldhahn zugedreht wird. Enkeltaugliche Agrarpolitik heißt: Fördergelder nur noch für bäuerliche Betriebe, die Umwelt und Klima schützen, Tiere artgerecht halten und gutes Essen für uns alle herstellen!“
Wolfgang Hees, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) in Baden-Württemberg, sagt:
"Gemeinsam mit unseren französischen Berufskollegen fordern wir heute von der EU eine Agrarpolitik für bäuerliche Betriebe, die unsere wirtschaftliche Existenz sichert. Statt weiter mit EU-Subventionen die Agrarindustrie zu fördern, muss die Politik endlich bäuerliche Leistungen für Klima-, Arten-, Tier- und Umweltschutz gerecht und zielgerichtet honorieren. Sonst verlieren wir massiv kleine und mittlere Betriebe, die gutes Essen produzieren. Das ist sozial, ökonomisch und ökologisch untragbar. Deshalb protestieren überall in Europa viele Bäuerinnen und Bauern."
Weitere Informationen: www.wir-haben-es-satt.de/eu
Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung des "Wir haben es satt!"-Bündnisses