Neue Slow Food Youth Leitung setzt sich für Ernährungswende ein
Anna Messerschmidt, Janina Hielscher und Falko Kraft aus Münster, Lotta de Carlo aus Leipzig, Dennis Stern aus Bochum und Daniel Rögelein aus Augsburg sind die neue Leitung von Slow Food Youth Deutschland (SFY). Janina und Falko haben sich in dieser Rolle bereits im vergangenen Jahr engagiert. Ihren Weg zu Slow Food haben sie alle aus unterschiedlichen Gründen gefunden, etwa über die Regionalgruppen des Vereins oder die Teilnahme an einer Schnippeldisko. Die jungen Erwachsenen eint die Liebe zu guten Lebensmitteln, wobei diese nicht allen in die Wiege gelegt worden ist. Aufgewachsen sind manche von ihnen in Familien, in denen Herkunft und Qualität von Lebensmitteln eine wichtige Rolle spielten. Bei anderen kam das Mittagessen aus der Tüte und sie haben sich erst als junge Erwachsene dafür interessiert, welche Rolle unsere Ernährung im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang spielt.
Auch der Netzwerkgedanke motiviert die Mitglieder der Youth-Leitung für ihre Arbeit. „Wir treffen mit Menschen zusammen, die die gleichen Ziele haben, in Deutschland, in Europa, auf der ganzen Welt. Man fühlt sich miteinander verbunden und dadurch stärker und mutiger“, erklärt Lotta. Die 28-Jährige hat in Leipzig eine eigene regionale Youth-Gruppe gegründet. „Natürlich kommt manchmal das Gefühl der Verzagtheit auf, wenn die Nachrichten über den Status der Ökosysteme und den Verlust der Artenvielfalt auf uns einprasseln. Aber im Grunde weiß ich dann, jetzt muss ich erst recht etwas tun. Und bei Slow Food Youth bewegen wir im Kleinen etwas Konkretes. Wir haben ehrgeizige Ziele, gestalten mit und vermitteln Wissen, das hoffentl zu Verhaltensänderungen führt“, schildert sie. Auch Daniel, hauswirtschaftlicher Leiter in einer Kindertagesstätte, liegt die praktische Ernährungsbildung am Herzen. Besonders für die nachwachsende Generation möchte er sie vorantreiben. „Für Kinder ist es wichtig, Pflanzen wachsen zu sehen, selbst mal einen Kräutertopf zu ziehen.“ Er sieht in seinem Engagement auch die Chance, sich persönlich weiterzuentwickeln.
Die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger sieht SFY in der Verantwortung und Pflicht, die Basis für einen Lebensmittelgenuss zu schaffen, der die Grenzen unseres Planeten wahrt. Deshalb sind die Schnippeldiskos, Eat-Ins und Film-Festivals, die der Nachwuchs ehrenamtlich auf die Beine stellt, kulinarischer und politischer Protest zugleich. Großdemonstrationen wie die „Wir haben es satt!“-Demo, die jährlich in Berlin stattfindet, sollen den Druck auf die Politik erhöhen.
Details zu Slow Food Youth finden Sie >> hier.
Bild (c) Valentina Gritti