Video-Rückblick: Terra Madre Tag 2019
Mit vielen Gästen und befreundeten Organisationen haben wir am 12. Dezember 2019 im Würzburger Exerzitienhaus Himmelspforten den Terra Madre Tag und gleichzeitig den 30. Geburtstag von Slow Food gefeiert. Beim Schlendern über den Arche-Markt konnte man die Vielfalt der Arche des Geschmacks erkosten, zum Beispiel bei einem Glas alkoholfreiem Secco von der Palmischbirne. Auch dabei waren die Arche-Passagiere Bamberger Hörnla, Fränkischer Grünkern, Alter fränkischer Satz, Tauberschwarz, Ostheimer Leberkäse, Limpurger Weideochse, verschiedene Würste aus der Rhön, Produkte der Streuobstbienen eG und Würzburger Fairtrade Kaffee.
Im Fokus einer Podiumsdiskussion stand die biokulturelle Vielfalt, ein Schwerpunktthema für Slow Food Deutschland in 2020. Denn um die Zukunft von morgen zu sichern, müssen wir jetzt die Biodiversität schützen. Eine Million Tier- und Pflanzenarten sind durch Eingriffe des Menschen in die Natur und vor allem den Lebensstil der Industrienationen aktuell vom Aussterben bedroht. Ein aus Sicht von Slow Food unmissverständliches Warnsignal, auf das Politik, Handel und Verbraucher gleichermaßen aktiv reagieren müssen. Denn in der Natur ist alles miteinander verwoben, und so führt der Verlust bestimmter Arten langfristig zum Kollaps von Ökosystemen mit Folgen für unsere Ernährungssicherheit, die maßgeblich unsere Lebensgrundlage sichert.
Bei der Podiumsdiskussion mit unserer Vorsitzenden Ursula Hudson, Anita Idel (Mediatorin, Slow Food Archekommission), Guido Winter (Kompetenzzentrum Ernährung) und Fritz Konz (Qualitätsmanagement tegut) wurde festgehalten:
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Die Aufklärung der Verbraucher*innen über die wirklich guten Lebensmittel ist weiterhin unbedingt nötig.
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Geschmackserziehung und Bewusstsein für gesunde, nachhaltige Lebensmittel muss bereits im Kindergarten beginnen. Nur wenn unsere „Kleinen“ schon mit dem Anbau und der Zubereitung von Lebensmitteln vertraut sind, ist auch das Fundament für einen respektvollen Umgang mit Lebensmitteln gelegt. Auch in den Schulen muss sich das Thema Ernährung und Lebensmittelerzeugung wiederfinden.
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Ohne unsere Genusshandwerker*innen wie Bäcker*innen, Käser*innen, Metzger*innen, Köch*innen und allen anderen, die Lebensmittel verarbeiten und die traditionellen Rezepte bewahren und auch modernisieren, werden wir unsere Lebensmittelvielfalt nicht erhalten können.