Slow Food Deutschland trauert um seine Vorsitzende Dr. Ursula Hudson
Als promovierte Kulturwissenschaftlerin setzte sich Ursula Hudson seit jeher mit dem Thema Essen, dessen Geschichte und Kultur auseinander. Sie tat dies u.a. während verschiedener Lehrtätigkeiten an Universitäten in Deutschland und England, als Autorin sowie als Vorstandsmitglied von Slow Food Deutschland seit 2010. In ihrer Rolle als Vorsitzende verlieh die 62-jährige gemeinsam mit ihren Vorstandskolleg*innen der Slow-Food-Bewegung eine wachsende Stärke, eine klare politische Haltung sowie eine zunehmende Ausrichtung auf ganzheitliche Lebensmittelqualität und Ernährungsbildung.
Zu ihrem Tun motivierten sie ihr Wunsch und Bestreben, „die (Ernährungs-)Welt ein klein wenig besser zu machen“. Und das hat sie. Ihr scharfer Intellekt, ihr kritischer Geist waren dabei stets gepaart mit emotionaler Wärme, Witz, Charme und wertschätzender Akzeptanz ihres Gegenübers. Angetrieben hat sie die eigene Erfahrung, dass gute, saubere und faire Lebensmittel nicht nur umfassend Freude bereiten, sondern die wahren Beziehungsstifter sind; sie setzen uns in Kontakt – mit uns selbst, mit anderen, der Umwelt, dem Klima, den Tieren und Pflanzen, der (Kultur-)Landschaft, dem Ökonomischen. Slow Food als Bewegung war für sie eine beziehungsstiftende und -bejahende Lebenshaltung, die nachhaltig verändert.
Mit ihren Denkanstößen prägte Hudson nicht nur die Ausrichtung der Slow-Food-Bewegung in Deutschland, sondern auch die weltweite Organisation. Sie machte sie zu einem gefragten Bündnispartner und vergaß dabei nie diejenigen, die ihr besonders wichtig waren: All die Menschen, die gute, saubere und faire Lebensmittel erzeugen, weiterverarbeiten, uns zur Verfügung stellen. Hudsons Credo: Nur gemeinsam können wir etwas bewegen und verändern. Als gefragte Referentin und Diskussionsteilnehmerin wurde sie zum Gesicht von Slow Food.
Slow Food Deutschland und Slow Food International trauern um ihre Vorsitzende und Kollegin, Vorgesetzte und Freundin. Ursula Hudson entwickelte engagiert Ideen für die Zukunft unserer Ernährungswelt und damit für die Zukunft unseres Miteinanders sowie für die Slow-Food-Bewegung. Diese ohne sie weiterzuentwickeln und umzusetzen stimmt traurig. Ursula Hudson wird Slow Food als Mensch und Visionärin fehlen. Der Vorstand und die Geschäftsstelle sind tief betroffen und in Gedanken bei der Familie und engsten Freund*innen.