Slow Food Youth Akademie 2020: Neue Erfahrungen, Chancen und Herausforderungen

01.07.2020 - 2020 ist ein ganz besonderes Jahr für die Slow Food Youth Akademie (SFYA). Denn die Wochenenden des diesjährigen Jahrgangs, finden bisher aufgrund der Corona-Pandemie gänzlich virtuell statt und stellen Slow Food ebenso wie die Teilnehmer*innen vor neue Herausforderungen - aber auch vor neue Chancen: Trotz der Einschränkungen fühlt sich das Netzwerk miteinander verbunden und genießt den inhaltlichen Input und Austausch. Vergangene Woche konnten die Teilnehmer*innen z.B. bei einem virtuellen Austausch mit Produzent*innen aus dem globalen Süden einen Blick weit über deutsche Grenzen hinaus werfen.

SFYA Online Podiumsdiskussion (c) Slow Food.pngDie aktuelle Corona-Pandemie erfordert von Menschen weltweit neue Perspektiven und kreative Lösungen. Auch Slow Food hat sich dieser Herausforderung bei der Planung der Youth Akademie 2020 gestellt: „Die Teilnehmer*innen hatten sich bereits im vergangenen Jahr auf einen begehrten Platz beworben, entsprechend groß war die Vorfreude. Die Akademie einfach ausfallen zu lassen kam für uns deshalb nicht in Frage", kommentiert die Koordinatorin der SFYA, Elia Carceller. Ende April startete die SFYA 2020 mit neuem virtuellen ‚Gesicht‘, einem für alle neuen, Format, auf das sich viele Teilnehmer*innen schon durch ihren Uni- oder Arbeitsalltag hatten einstellen können. Neben diversem inhaltlichem Input zu den Strukturen von Slow Food bot das erste SFYA-Wochenende reichlich Raum für Austausch und Teambuilding, um das Gruppengefühl zu stärken. Insgesamt fanden bis Ende Juni bereits drei SFYA-Wochenenden digital statt.

Teilnehmer*innen teilen ihre Erfahrungen mit dem neuen Format
SFYA Online Kochkurs (c) Tessa Sprenger.jpeg
Die diesjährige ‚digitale‘ Akademie wird von den Teilnehmer*innen gut aufgenommen und mitgetragen, so Anna, Teilnehmerin der Akademie 2020: „Dass die Akademie trotz der Corona-Krise stattfindet, freut mich. Es ist spannend zu sehen, was digital alles möglich ist." Auch über den Austausch der Akademieteilnehmer*innen untereinander freut sie sich sehr. Constantin begeistert vor allem, dass die Akademie einen Blick über den eigenen Tellerrand ermöglicht. „Expert*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen des Lebensmittelsystems sind zu Gast und teilen wertvolle, fachlich anspruchsvolle Einblicke." Die Teilnehmer*innen loben die Organisation der Akademie. Jedoch bleiben der Wunsch und die Hoffnung für physische Treffen bestehen: „Ich würde mich freuen, wenn die Akademie bald in Präsenz stattfinden kann, da es doch einfach ein anderes Gefühl ist," erklärt Anna. Constantin erkennt zugleich die Chancen, die sich aus dem virtuellen Format ergeben, denn es kann mit nur wenigen Klicks über Ländergrenzen hinweg kommuniziert werden: "Die Diskussionen mit jungen Bauer*innen und Food-Aktivist*innen aus aller Welt haben mich nachhaltig beeindruckt. Ich habe den Eindruck, es bräuchte noch viel mehr diesen Austausch mit Engagierten von anderen Ecken der Welt."

Bisherige inhaltliche Highlights der SFYA 2020

Zu den Höhepunkten des diesjährigen Programms zählen für die Teilnehmer*innen unter anderem eine Paneldiskussion zum Slow-Food-Jahresthema Milch mit den Autorinnen der Milchstudie und Dr. Anja Frey vom Völkwaldeshof, die Einblicke in die praktische Arbeit am Hof geben konnte.
Natürlich wurde das Programm teils umgestaltet, um dem digitalen Format gerecht zu werden. Während des Themenwochenendes zu "Welternährung und bäuerliche Landwirtschaft" wurde nach Inputs zum Thema Ernährungssouveränität und Agrarökologie aus deutscher Sicht die Chance genutzt, ein weltweites Panel mit jungen Landwirt*innen aus dem globalen Süden zu organisieren. Als Vertreter ihrer Kontinente waren für Afrika Asmelash Dagne aus Äthiopien, für Asien Raveendra Kariyarassam aus Sri Lanka und für Amerika Raul Mondragon aus Mexiko vertreten. Die Möglichkeit des globalen Austauschs, die durch die internationale Vernetzung von Slow Food möglich ist, war eine große Bereicherung für alle Seiten und löste Begeisterung und Solidarität in diesen unsicheren Zeiten aus.


SFYA Kochkurs Gnocchi (c) Tessa Sprenger.jpegDie Verbindung von Theorie und Praxis – eine der großen Stärken der Akademie - zählt 2020 natürlich zu den größten Herausforderungen. Das Organisationsteam hat sich aber auch dafür einiges einfallen lassen: Beim dritten Wochenende gab es nach einem theoretischen Input zum Thema "Super Local Foods" von zwei Alumni der SFYA, die inzwischen dazu ein Buch herausgegeben haben einen Kochkurs für die Teilnehmer*innen. So wurde die Wissensvermittlung auch mit den Sinnen spürbar -. Die Teilnehmer*innen kochten unter Anleitung eines Kochs in ihrer heimischen Küche, im Anschluss wurde gemeinsam gegessen.


Alles in allem ist dieser neue und ungewohnte Auftakt und Verlauf der Slow Food Youth Akademie also ein großer Erfolg: Neugierde und Wissensdurst der Teilnehmer*innen halten an und ihre Vorfreude auf die hoffentlich noch folgenden physischen Treffen wächst. Denn gemeinsam Genießen, Geschichten teilen und voneinander lernen lässt sich weiterhin am besten von Angesicht zu Angesicht.

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Mehr Info zum Programm der Slow Food Youth Akademie >>hier

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