Aktion BODEN-BROT: Gesunder Boden – Gutes Brot!
Die Versiegelung fruchtbarer Böden durch Umwandlung in Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsflächen sowie die intensive Landwirtschaft sind die Hauptgründe für den Verlust von Böden und Bodengesundheit. Bäuerinnen und Bauern, insbesondere in regionalen, transparenten Wertschöpfungsketten, können den Boden so beackern, dass seine natürliche Fruchtbarkeit erhalten bleibt. Doch nach wie vor sind wertvolle Ackerböden Spekulationsobjekte für außerlandwirtschaftliche Kapitalanleger. Zwar stellt die Thematik längst eine globale Herausforderung dar, doch liegt ein konkreter Handlungsrahmen oft auch auf lokaler/regionaler Ebene. Durch gebündeltes Engagement und wirksame Zusammenarbeit lassen sich hier Veränderungen bewirken.
Freie Bäcker*innen schaffen Aufmerksamkeit für das Thema Boden am eigenen Laib
Initiiert wurde die Aktion BODEN-BROT insbesondere, um auf die bestehenden Risiken des Humusverlustes in unseren Böden aufmerksam zu machen. Um die Bodenfruchtbarkeit, die Erträge und die Wasserspeicherfähigkeit der Böden zu fördern sowie ihre Erosionsanfälligkeit zu mindern, ist der Erhalt und Aufbau von Humus von entscheidender Bedeutung. Die geplante Bildungskampagne, die sich an die Aktion anschließt und mit den Spenden aus der Aktion finanziert wird, nimmt deshalb speziell die Bedeutung der fruchtbaren Bodenschicht in den Blick.
„Wir möchten die Menschen darauf aufmerksam machen, dass der Erhalt gesunder, fruchtbarer Böden die wesentliche Grundlage dafür ist, dass wir Bäcker*innen täglich gutes Brot für sie backen können. Die Verfügbarkeit und die Vielfalt unserer Nahrung hängen tatsächlich von unzähligen, winzigen Lebewesen ab, die die oberste Schicht des Bodens beleben. Im Verborgenen versorgen sie die Pflanzen mit Nährstoffen und Wasser, wandeln organisches Material zu Humus um und sorgen dafür, dass CO2 im Boden gespeichert wird. Nicht zuletzt in Anbetracht der Klimakrise und ihrer Auswirkungen müssen wir dafür sorgen, dass Bauern und Bäuerinnen Maßnahmen zum gezielten Humusaufbau umsetzen können. Das geht selbstverständlich nur, wenn ihre Leistungen fair entlohnt werden “, erklärt Anke Kähler, Bäckermeisterin und Vorstandsvorsitzende des Die Freien Bäcker e.V.
Das BODEN-BROT backen Handwerks-Bäckereien, die aktiv die Ziele der Aktion unterstützen. Die Brote werden aus Getreide gebacken, das direkt von regionalen Erzeuger*innen, Erzeugergemeinschaften oder Mühlen stammt. Das Ergebnis ist ein aus nachhaltig erzeugten Rohstoffen, handwerklich hergestelltes Brot. Das BODEN-BROT steht für Vielfalt in und auf dem Ackerboden sowie im Brotregal - und ist ein Symbol für den Wert regionaler Versorgungsstrukturen.
Bildungskampagne Boden: Wissenstransfer für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit
Mit jedem verkauften Boden-Brot ist eine Spende in Höhe von einem Euro verbunden. Der gesamte Spendenbetrag der teilnehmenden Bäckereien fließt in die für 2021 geplante Bildungskampagne Boden. Sie beginnt mit der Ausbildung von jungen, interessierten Menschen aus verschiedenen Netzwerken durch ausgewiesene Boden-Expert*innen. Mittelfristiges Ziel der Kampagne ist, fehlendes Wissen zum Themenkomplex Boden durch die geschulten Boden-Profis an Schüler*innen in Berufsschulen sowie an Mitarbeitende in Betrieben des Lebensmittelhandwerks weiterzugeben. „Schließlich sind die Relevanz und das Wissen zum Themenkomplex Boden, denen leider nicht in den Lehrplänen entsprochen wird, die Grundlage für klimagerechtes, nachhaltiges Wirtschaften“, ist sich Anke Kähler sicher.
Slow Food Deutschland ist Unterstützer der Aktion BODEN-BROT
Zur Aktion BODEN-BROT auf der Seite der Freien Bäcker >>hier