Das Kuratorium stellt sich vor - Anke Kähler
Slow Food: Was reizt Sie am meisten an der Mitarbeit im Kuratorium?
Anke Kähler: Zur Mitarbeit im Kuratorium spornt mich besonders an, dass die Bekanntmachung konkreter Beispiele von Initiativen für die Ernährungswende mehr Menschen motivieren kann, den notwendigen Systemwandel im Bereich Ernährung und Landwirtschaft ganz praktisch im Alltag anzupacken. Auch das Netzwerken, was die Mitarbeit im Kuratorium unwillkürlich mit sich bringt, ist sicherlich im Sinne von Ursula Hudson förderlich. Zudem freue ich mich darauf, von Initiativen und Projekten zu erfahren, die ich noch nicht kenne und die auch uns Freien Bäcker*innen neue Impulse für unsere Arbeit vermitteln können.
Welche Botschaft von Ursula Hudson war für Sie die Entscheidende?
Da knüpfe ich direkt an meine Antwort auf die erste Frage an. Ich habe Ursula als passionierte Netzwerkerin erlebt. Darin steckt auch ihre Botschaft, dass wir alle - die eine demokratische Transformation hin zu nachhaltigen, fairen Nahrungssystemen anstreben - mit der Verschiedenheit unserer zahlreichen Ansätze erfolgreich sein können, wenn wir uns wie das Wurzelgeflecht von Pilzen lokal, regional und rund um den Globus verbinden. Das beinhaltet ganzheitlich zu denken und zu handeln, wenn wir erfolgreich sein wollen. Dazu brauchen wir Mut, Neugier, Toleranz und Beharrlichkeit - dass hat Ursula vorgelebt.
Ursulas Wunsch war es, die Ernährungswelt ein klein wenig besser zu machen. Wann hätten wir das aus Ihrer Sicht erreicht?
Die Ernährungswelt, die Grundlage unserer Existenz, ein klein wenig besser zu machen bedeutet zuerst einmal, zu erkennen, dass nichts was wir tun - oder unterlassen - ohne Folgen bleibt. Veränderung beginnt damit, die eigene Apathie und Angst besiegen, die uns immer wieder daran hindern, nach den Ursachen für die zahlreichen Krisen unserer Gegenwart im Anthropozän zu fragen. Mit kleinen Veränderungen in unserem Alltag lässt sich in der Gesamtheit sehr viel bewirken. Sei es, dass wir den Fleischkonsum einschränken, Müll vermeiden oder ihn in unseren Wäldern, an Stränden und anderswo einsammeln, weder Brot noch andere Lebensmittel wegwerfen, mehr regional einkaufen, mit dem Rad statt mit dem Auto zum Einkaufen fahren oder danach fragen, welchen Anteil vom Preis eines Lebensmittels die Bauern und Bäuerinnen erhalten, die die entsprechenden Rohstoffe erzeugt haben.
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