Schnippeldisko: Multitasking für die Ernährungswende

22.01.2021 – Zahlreiche Verbraucher*innen kamen der Einladung zur diesjährigen virtuellen Schnippeldisko am Vorabend der „Wir haben es satt“-Demonstration nach. Über 1.400 mal wurde der Livestream aufgerufen. Menschen unterschiedlichen Alters nutzten die Chance, sich über ernährungspolitische Themen auszutauschen. Auch der Genuss kam nicht zu kurz: Gekocht wurden verschiedene Wintergemüse – ob als Suppe oder Ofengemüse . Für den Nachtisch eigneten sich übriggebliebene Weihnachtsmänner. Das Tanzbein in der eigenen Küche zu schwingen, war für viele eine willkonmene Einladung zur Bewegung während des Lockdowns.

Bereits zum zehnten Mal nutzten engagierte Verbraucher*innen die Schnippeldisko am Vorabend der WHES-Demo, um sich für die Wertschätzung von Lebensmitteln und deren Erzeuger*innen auszusprechen. Das taten sie dieses Jahr in ihren eigenen vier Wänden; in dem Bewusstsein, dass trotz bzw. gerade wegen der Corona-Pandemie die Forderung nach einem Systemwandel in der Agrarpolitik nicht verstummen darf. Als Moderator*in führten Anna Messerschmidt und Constantin Pelka durch den Abend, beide engagierte Mitglieder von Slow Food Youth. Sowohl kommunikativ als auch technisch eine echte Herausforderung, Moderation (c) Caroline Barth.jpgder sich das gesamte Slow-Food-Team mit Schwung und Begeisterung stellte. Denn via Zoom, YouTube und Facebook wurden die Streams bundesweit rund 1.400 mal geklickt. Trotz der Kontaktbeschränkungen fanden sich damit nicht nur Gleichgesinnte innerhalb Deutschlands zusammen. Auch Gäste aus Übersee waren dabei, um über die Erfordernisse eines nachhaltigen und fairen Lebensmittelsystems zu diskutieren. Fair für Mensch und Tier, für Umwelt und Klima. Eine große Rolle spielen dabei weiterhin die Arbeitsbedingungen entlang der Wertschöpfungskette. Carmen Ruiz Paredes, Präsidentin des Vereins Movimiento de Mujeres del Sur (Bewegung der Frauen aus dem Süden), berichtete in diesem Zusammenhang von den prekären Zuständen in den Gewächshäusern der spanischen Region Almería, aus der ein wesentlicher Teil des Obsts und Gemüses in deutschen (Bio-)Supermärkten stammt.

Gewusst wie

Zahlreich vertreten waren natürlich auch Menschen aus dem Slow-Food-Netzwerk selber. Sie tauschten sich zum neuesten Stand in Projekten aus, wie dem Zweinutzungshuhn-Projekt von Jens Witt und Sebastian Seelig, der Fahrrad-Küche aus Münster ‚Pepe die Pastinaken Pedale‘ und der sogenannten Schokofahrt, bei der leidenschaftliche Radfahrer*innen aus ganz Deutschland und weiteren Europäischen Ländern mit dem Rad nach Amsterdam fahren, um dort mit dem Segelschiff emissionsfrei transportierte Schokolade abzuholen und zu Hause zu verteilen. Während des gesamten Abends konnten die Teilnehmenden außerdem an Workshops teilnehmen, wobei neben Fragen fairer Lieferkettengesetzte im Bereich der Lebensmittelwirtschaft vor allem auch der praktische Workshop des Chef-Alliance-Koches Detlev Ueter nachgefragt war. Er hielt zahlreiche Antworten auf die Frage bereit: Wie kann ich Lebensmittel haltbar machen? Natürlich mit dem Ziel, die Verschwendung von Lebensmitteln auch im Privaten einzudämmen. Und Fermentieren, Einkochen und Einfrieren kann jede*r lernen – daran ließ Ueter keinen Zweifel.

Bewegte Pausen 

Annett Gapstream und Maltesar (c) Salon Mona und Hans.jpgDie beiden DJs Annett Gapstream und Maltesar unterstützen den gesamten Abend über immer wieder mit Musik und sorgten damit für Abwechslung. So manch eine*r kommentierte am Ende des Tages, das Tanzbein schon lange nicht mehr so geschwungen zu haben. Eine willkommene Ablenkung und Bewegungseinheit also in Zeiten von Lockdown. 

Mit der Schnippeldisko 2021 beteiligte sich Slow Food Youth (SFY) in diesem Jahr an der internationalen Kampagne ‚Our Food Our Future‘, die junge Menschen zu politischem Engagement für ein zukunftsfähiges und faires Lebensmittelsystem ermutigen möchte.

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Das Projekt wird ko-finanziert von der Europäischen Union.

Disclaimer:

Dieses Dokument wurde mit Unterstützung der Europäischen Union produziert. Die Inhalte dieses Dokument liegen in der alleinigen Verantwortung von Slow Food Deutschland und spiegeln unter keinen Umständen die Positionen der Europäischen Union wider.

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