Die Zukunft des Weins ist slow!

17.03.2022 - Am 11. März 2022 hat Slow Food Deutschland zu einer ganz besonderen Weinverkostung eingeladen. Vorgestellt wurde der aktuelle Stand des Verfahrens zur Zertifizierung als "Slow Wein" am Beispiel möglicher Slow-Wein-Kandidaten.

Die Qualitätskriterien orientieren sich dabei an den Leitprinzipien von Slow Food: gut, sauber, fair. Martin Wurzer-Berger, Leiter der Weinkommission von Slow Food Deutschland und Paulin Köpfer, Betriebsleiter und Bio-Weinbaupionier der ersten Stunde, konkretisierten im Rahmen der Veranstaltung, wie sie sich auf den Wein übertragen lassen.

Gut

 „Gut“ bezieht sich für Slow Food auf die Qualität der Weine. Wichtig ist aus Slow Food Sicht hier der Herstellungsprozess sein, wobei die Kriterien über das hinausgehen sollen, was beispielsweise Bio-Richtlinien fordern. Konkret kommen hier die Ernte in den Blick, die in Handlese geschehen soll, ebenso die naturnahe Pflege der Rebstöcke.

Sauber

Wenn es um „saubere“ Weine im Slow Food Sinn geht, nimmt Slow Food die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick. Ein besonderer Fokus liegt auf einem schonenden Umgang mit Böden, also dem Erhalt und der Pflege natürlicher Bodenfruchtbarkeit und der Förderung von Biodiversität in Weinbergen. Auch der Erhalt und die Förderung von Kulturlandschaften als Ergebnis des Rebenanbaus sind wichtig. Die Grundlage für saubere Weine sieht Slow Food im biologischen Weinbau – nur er kann sauber sein. Die Slow Food Kriterien gehen aber auch hier über Bio-Richtlinien hinaus. So werden auch Betriebsgrößen in die Bewertung miteinbezogen. Außerdem sollen die Trauben nur aus einer Hand stammen und es soll ein Maßnahmenkatalog zur Bearbeitung im Keller erarbeitet werden.

Fair

Hier setzt sich die Weinkommission für die Förderung und Stabilisierung kleiner Strukturen, wie z.B. Familienunternehmen, ein, in denen zumeist ein persönlicherer und menschengemäßerer Umgang miteinander gepflegt wird. Ein fairer Umgang mit Winzer*innen ist für Slow Food genauso wichtig, wie das Miteinander zwischen Konsument*innen und Erzeuger*innen.

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