Archiv 2022
Initiative Lieferkettengesetz: Mehr als 100 Unternehmen fordern Haftung!
Berlin, 08.02.2022. Das EU-Vorhaben, Unternehmen in ganz Europa zu Menschenrechts- und Umweltstandards in ihren Lieferketten zu verpflichten, findet Unterstützung von Wirtschaftsseite: Mehr als 100 Unternehmen und Investoren haben sich heute für ein EU-Lieferkettengesetz ausgesprochen. Die EU-Kommission hatte das Vorhaben im letzten Jahr mehrfach verschoben, nun steht es für ihre Sitzung am 23. Februar auf der Tagesordnung. Zivilgesellschaftliche Organisationen in zahlreichen EU-Staaten fordern ein wirksames Gesetz, das die Situation von Betroffenen verbessert.
EU-Kommission muss jetzt die Abkehr von synthetischen Pestiziden rechtlich flankieren
28.02.2022 – Slow Food und über 60 weitere europäische Organisationen haben eine gemeinsame Erklärung an den Vizepräsidenten der Europäischen Kommission Frans Timmermans und an die Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Stella Kyriakides gesandt. Sie drücken darin ihre tiefe Besorgnis über den mangelnden Ehrgeiz des vorab bekannt gewordenen Vorschlagsentwurfs der Kommission für eine Verordnung über die „nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln“ aus, der am 23. März 2022 veröffentlicht werden soll. Gemeinsam stellen die Organisationen zehn Forderungen, die grundlegend für eine ambitionierte Verordnung sind.
Umweltorganisationen legen Papier zu natürlichen Kohlenstoffspeichern vor - Vorschläge der EU-Kommission müssen deutlich nachgebessert werden
Berlin, 9.2.2022 – Zwanzig Umweltorganisationen fordern unter dem Dach des Deutschen Naturschutzrings (DNR) von EU-Parlament und Rat, natürliche Kohlenstoffspeicher und -senken besser zu schützen und im Einklang mit dem Arten- und Naturschutz auszubauen. Ihr heute veröffentlichtes Positionspapier zu LULUCF (engl. für Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft) verdeutlicht, dass die Vorschläge der EU-Kommission zur LULUCF-Verordnung zu schwach sind. „Wir brauchen natürliche Kohlenstoffsenken, um die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre dauerhaft zu reduzieren. Wenn die EU dieses Potenzial nicht besser nutzt, wird das Ziel der Klimaneutralität auf EU-Ebene bis 2050 und auf nationaler Ebene bis spätestens 2045 nicht erreichbar sein“, betonen die Organisationen in ihrer gemeinsamen Position.
Wie schmeckt der Wald? - Ein Einblick in die Agroforstwirtschaft
23.03.2022 - Am 21. März 2022, dem internationalen Tag des Waldes, veranstaltete Slow Food Deutschland ein online Event um der Frage nachzugehen, wie der Wald eigentlich schmeckt. Dabei standen zunächst die Ideen und Konzepte der Agroforstwirtschaft im Mittelpunkt. Anschließend nahmen wir essbare Wildkräuter in den Fokus und brachten den Wald durch ein Verkostungspaket mit Waldprodukten verschiedener Erzeuger*innen zum schmecken.
Neues aus der Dienstagsküche: Italienische Platterbsen-Suppe
Diesmal präsentiert uns Elisabeth Berlinghof ein Rezept, das sie auf ihren Reisen durch Italien entdeckt hat. Elisabeth ist immer auf der Suche nach neuen Hülsenfrüchten und Gerichten, die sie aus ihnen zubereiten kann. Italien ist in dieser Hinsicht eine wahre Fundgrube! Die Cicerchia oder Graserbse, hat sie in einer Bäckerei in Basilicata in Süditalien entdeckt. Zunächst hielt sie sie für eine Faba-Bohne, aber dann stellte sie fest, dass es sich um eine völlig andere Art handelt! Ihre frühesten Spuren führen uns 10.000 Jahre zurück nach Kurdistan. Heute zählt die Graserbse zu den vernachlässigten Leguminosenarten. Elisabeth ist gerne hochwertige Bohnen auf die einfachste Art und Weise - ein Stück italienische Einfachheit! Für dieses unkomplizierte Rezept hat sie sich von der traditionellen Art, Cicerchie zu essen, inspirieren lassen.
Frauen, die die Lebensmittelwelt bewegen
Frauen leisten 70 Prozent der Arbeit in der Landwirtschaft weltweit. Gleichzeitig fehlt es an gerechter Bezahlung und Mitspracherecht. Und wie sieht es in Deutschland aus? Nur ein Zehntel der Bäuerinnen leiten den Betrieb, auf dem sie arbeiten. Zusätzlich zu 55 Stunden Hofarbeit kümmern sich 76 Prozent dieser Frauen auch noch um den Haushalt. Und auch im Lebensmittelhandwerk und in der Gastronomie erleben Frauen Benachteiligung.
Tag der Hülsenfrüchte - Zukunft auf der Erbse
Am 10. Februar 2022, dem weltweiten Tag der Hülsenfrüchte, lud Slow Food Deutschland (SFD) zu einer Gesprächsrunde über die globale Bedeutung von Erbse, Bohne und Co und zu einer Online-Verkostung passender Köstlichkeiten aus heimischem Anbau ein. Denn ob auf dem Feld, in bunten Bowls oder der Sternenküche: Hülsenfrüchte sind immer mehr im Kommen und ein Zukunftsthema für Boden- und Menschengesundheit.
Frisch veröffentlicht: Der Pestizidatlas 2022
12.01.2022 - Die Heinrich-Böll-Stiftung, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und das Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany) haben heute den Pestizidatlas 2022 veröffentlicht. Der Atlas ist eine wichtige Informationsquelle zum Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft weltweit.
Handwerkliche Schlachtung
In der öffentlichen Debatte um Tiergerechtigkeit und Tierschutz in der Fleischerzeugung stehen häufig tierquälerische Haltungsbedingungen und lange belastende Lebendtransporte im Fokus. Auch die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in Großschlachtereien sind in die Kritik gekommen. Welche Alternativen dazu gibt es und welche Rolle nimmt hier die handwerkliche Schlachtung ein? Diese Fragen beleuchtete der vierte Workshop des Projekts zur nachhaltigen Rindfleischproduktion bei der Metzgerei Bonkhoff in Ascheberg (Westfalen).
Schnippeln für die Agrarwende
26.01.2022 - Gemeinsam kochen, genießen, tanzen und Aufmerksamkeit schaffen – am 21.1. feierte die Schnippeldisko ihr 10-jähriges Jubiläum als digitale Küchenparty. Auch dieses Mal rief Slow Food Youth mit seinem gefragten Veranstaltungsformat zu mehr Wertschätzung für Lebensmittel und ihre Erzeuger*innen auf und demonstrierte, wie einfach und lecker Resteverwertung sein kann.
Vier Wege, unseren Boden zu retten - und so bessere Lebensmittel zu produzieren
17.01.2022 - Im Berliner Werkstattgespräch zur Zukunft der Ernährung wird deutlich: Unser Boden erodiert. Wenn Erzeuger*innen, Verbraucher*innen und Politik nicht gegensteuern, wird das die Erzeugung von Lebensmitteln auf Dauer immer schwerer machen und eine unserer zentralen Lebensgrundlagen aufs Spiel setzen. Aber es gibt Wege, das Dilemma zu lösen.
Slow Food Jahresthemen 2022
04.01.2022 - 2022 wird Slow Food Deutschland ein Hauptaugenmerk seiner Kommunikation auf eine besonders wichtige und wertvolle Voraussetzung unserer Lebensmittelgewinnung legen: den Boden. Menschen bundesweit sollen die Möglichkeit bekommen, den Boden in seiner Vielfalt zu erfassen – mit Kopf und Bauch. Slow Food widmet sich besonders den Themen „Bodengerechtigkeit“ und dem „Terroir“. Eine zentrale Frage lautet: Wie können wir Böden und die biologische Vielfalt schützen und wiederaufbauen, um nährstoffreiche und qualitativ hochwertige Lebensmittel langfristig verfügbar zu machen?
Ein Gruß von Carlo Petrini und Edie Mukiibi
Liebe Slow-Food-Freund*innen, mit 2021 liegt ein weiteres Jahr voller Herausforderungen hinter uns, mit ungewissen Monaten, in denen sich die Lage von jetzt auf gleich ständig veränderte. Aber auch aus diesen Schwierigkeiten geht unser Netzwerk gestärkt hervor. Wir arbeiten gemeinsam mit unseren lokalen Gemeinschaften umso intensiver daran, auf der ganzen Welt positive Veränderungen anzustoßen.