Pestizid Aktionswoche: Mit diesen 5 Tipps können Sie sich gegen die für Mensch, Tier und Umwelt schädlichen Pestizide einsetzen

22.03.2023 - Wie jedes Jahr beteiligt sich Slow Food Deutschland an der Pestizid Aktionswoche, die vom 20. bis 30. März stattfindet, um ein Bewusstsein für die Gefahren zu schaffen, die der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft für Mensch, Tier und Umwelt birgt. Die Pestizid Aktionswoche möchte außerdem für alternative Lösungen werben, und ein globales Netzwerk für eine Pestizid-freie Welt schaffen. Dazu werden europaweit Workshops, Konferenzen, Filmvorführungen und andere Events angeboten. Mit den folgenden 5 Tipps können Sie sich für eine pestizidfreie Welt einsetzen!

1. Kaufen Sie bei lokalen Erzeuger*innen ein
herbicide-(c) Pixabay.jpgWenn möglich, ist es immer die beste Wahl, die Landwirt*innen in Ihrer Umgebung kennenzulernen. Indem Sie mit ihnen sprechen und ihren Hof besuchen, erhalten Sie Informationen aus erster Hand darüber, ob und welche Art von Substanzen auf ihren Feldern verwendet werden.

Darüber hinaus bauen Sie ein Vertrauensverhältnis zu den Landwirt*innen Ihrer Wahl auf und unterstützen deren Arbeit.

2. Bauen Sie, was sie können, selbst an
Es gibt nichts Besseres, als zu essen, was man selbst angebaut hat!

Nicht alle haben Zugang zu Land oder die Zeit, sich um einen Garten zu kümmern. Aber einige Gemüse- und Obstsorten - wie aromatische Kräuter, Tomaten, Chilis, Erdbeeren und Salat - können in Töpfe gepflanzt werden und brauchen wenig Pflege. Das ist eine tolle Gelegenheit, sich wieder den Ursprung unserer Lebensmittel klar zu machen und gleichzeitig sicherzustellen, dass wir pestizidfrei bleiben.

3. Finden Sie heraus, wie man Lebensmittelkennzeichnungen richtig liest
Informieren Sie sich über die Art und Weise, wie Ihre Lebensmittel hergestellt werden, indem Sie die Etiketten genauer lesen. Obwohl sich die Standards von Land zu Land unterscheiden, sind Lebensmittelproduktionssysteme wie die Agrarökologie eine zuverlässige Alternative, da sie kaum oder gar keine Pestizide verwenden. Achten Sie also auf Angaben zur biologischen oder agrarökologischen Erzeugung Ihrer Lebensmittel und finden Sie heraus, was diese Zertifizierungen tatsächlich bedeuten.

Agrarökologie ist ein landwirtschaftlicher Ansatz, der unsere Felder und Gärten als Ökosysteme betrachtet. Das bedeutet, dass eine große Vielfalt an Pflanzen angebaut wird, deren Zusammenleben allen zugutekommt, dass der Einsatz von Pestiziden auf ein Minimum reduziert wird und dass traditionelle Methoden der Pflanzengesundhaltung eingesetzt werden (Fruchtfolgen, Verwendung resistenter Sorten usw.).

4. Waschen, schälen und schneiden Sie ihre Lebensmittel
Im Jahr 2022 kam die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu dem Schluss, dass die Hälfte des auf dem europäischen Markt befindlichen Obsts und Gemüses immer noch mit Rückständen von mindestens einem Pestizid belastet ist, während ein Viertel davon einen Mix von bis zu 15 Pestizidrückständen enthält.

Wenn Sie die Belastung vermindern wollen, sollten Sie Obst und Gemüse waschen und unter fließendem Wasser abreiben. Wenn Sie sich nicht sicher sind, dass Ihre Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung stammen, schälen Sie Obst und Gemüse, um Pestizidrückstände zu entfernen. Wir wissen, dass die Schale einer der nahrhaftesten Teile der Früchte ist. Aber leider lagern sich dort auch die meisten Pestizide ab.

5. Beteiligen Sie sich am politischen Dialog
Die Beschaffenheit der Lebensmittel, die wir essen, wird stark von der Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik unserer Regierungen beeinflusst. Beteiligen Sie sich an Kampagnen und Mobilisierungen, die Alarm schlagen: sei es in den sozialen Medien oder auf der Straße, von Online-Petitionen bis zu Demonstrationen gegen die industrielle Landwirtschaft. Sie möchten direkt mit den Verantwortlichen sprechen? Nehmen Sie an öffentlichen Debatten und Foren mit lokalen Entscheidungsträger*innen teil.

Sie haben die Wahl - und zwar nicht nur mit Ihrer Gabel! - für lokale, nationale und EU-Wahlkandidierende mit Vorschlägen für eine nachhaltige, pestizidfreie Landwirtschaft.

Einen Apfel zu essen oder frische Tomaten zu genießen, sollte etwas sein, das man unbesorgt tun kann! Deshalb kämpft Slow Food für gute, saubere und faire Lebensmittel, die für uns und unseren Planeten sicher sind.

Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie sich auf unserer Website, in unserem Newsletter oder in den sozialen Medien engagieren können. Zahlen machen uns stark, also helfen Sie uns, für eine pestizidfreie Welt zu kämpfen!

Mehr Informationen zur Pestizid Aktionswoche und wie Sie aktiv werden können unter: http://www.pesticideactionweek.org/

Über die Pestizid Aktionswoche: Die Pestizid Aktionswoche wird von Générations Futures organisiert. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet diese französische Organisation am Problem der chemischen Pestizide und fördert die Warnung  über ihre Gefahren. Im Rahmen der Pestizid Aktionswoche versammelt der Verein mehr als 50 nationale Partner, internationale Organisationen sowie lokale Teilnehmer*innen; darunter Slow Food Europe und nationale Organisationen wie Slow Food Deutschland und Italien.

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