Slow Food zur COP28: Viel Lärm um nichts
"Die Erwartungen an potenziell positive Bemühungen wie die von über 150 Staaten unterzeichnete Erklärung der Emirate zur nachhaltigen Landwirtschaft, die gemeinsame Arbeit in Sharm el-Sheikh zu Landwirtschaft und Ernährungssicherheit und die FAO-Roadmap wurden durch das Fehlen konkreter und verbindlicher Ziele, den Einfluss der großen Emittenten im Landwirtschaftssektor und die Vertagung der Diskussionen zur Umgestaltung der Ernährungssysteme auf die nächsten Treffen enttäuscht".
Das wichtigste Ergebnis der COP28, nämlich die globale Bestandsaufnahme, war weitgehend bedeutungslos, mit nur einer Erwähnung der Ernährungssysteme im Abschnitt über die Anpassungsmaßnahmen, aber ohne Berücksichtigung im Abschnitt bezüglich der geplanten Eindämmungsbemühungen. Nach langen Verhandlungen wurde endlich zum ersten Mal die Abkehr von fossilen Brennstoffen erwähnt, aber die Vereinbarung ist voller Schlupflöcher, die es den Ländern offenhält, ob sie sich so schnell wie nötig zu engagieren, um die globale Erwärmung auf 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Darüber hinaus wird trotz der unterschiedlichen historischen Verantwortung für die Emissionen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern ihre Rolle bei der Abkehr von fossilen Brennstoffen nicht richtig differenziert.
"Die Agrarökologie wurde erwartungsgemäß ausgeklammert und tauchte in den politischen Diskussionen weder als Schlüsselelement auf, noch wurde sie als die Lösung genannt, die es uns ermöglichen wird, den Kurs zu ändern und den Klimawandel zu bekämpfen".
Im Klartext bedeutet dies eine weitere besorgniserregende Verzögerung bei der Bewältigung der dringenden Klimaherausforderungen, mit denen unser Planet konfrontiert ist, und das Außerachtlassen entscheidender Klimalösungen durch eine sinnvolle Umgestaltung der Ernährungssysteme.
Einmal mehr hat die COP28 gezeigt, dass diese hochrangigen globalen Treffen die Zukunft unseres Planeten und unserer Gesundheit kaum im Blick haben, sondern von den Interessen der Großkonzerne beherrscht werden. "Auf der anderen Seite unternehmen Kommunen, regionale Organisationen und die Zivilgesellschaft glücklicherweise konkretere Schritte, um die täglichen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel und dem Verlust der biologischen Vielfalt zu bewältigen. Die Zukunft liegt in den Händen der Verantwortlichen vor Ort und in der Zusammenarbeit mit denjenigen, die wirklich an einem Übergang zur Nachhaltigkeit interessiert sind", so Mukiibi abschließend.