Weiterhin große Kraft der Solidarität in den erdbebengeschädigten Teilen der Türkei und Syrien
Die türkische Behörde für das Management von Notfällen und Naturkatastrophen, AFAD, hat mitgeteilt, dass in den Provinzen Kahramanmaras, Gaziantep, Sanliurfa, Diyarbakir, Adana, Adiyaman, Osmaniye, Hatay, Kilis, Malatya und Elazig über 7.100 Tote und rund 41.000 Verletzte zu beklagen sind. In Syrien wurden in den von Damaskus kontrollierten Gebieten bisher über 1.250 Tote und 2.000 Verletzte gezählt. Diese Zahlen beziehen sich auf die Provinzen beziehungsweise Teile der Provinzen Aleppo, Hama, Latakia und Tartus sowie auf die von den Regierungstruppen* gehaltenen Teile von Idlib.
Die bruchstückhaften Nachrichten, die uns bisher vom Slow Food Netzwerk in den Erdbebengebieten erreicht haben, sind erschütternd, zeugen aber auch von der großen Kraft der Solidarität.
Der Koordinator des türkischen Netzwerks teilte uns mit, dass in fast allen betroffenen Gebieten Lieferungen von Lebensmitteln und Grundnahrungsmitteln sowie Systeme für die Zubereitung von Mahlzeiten organisiert werden. In der Region Iskenderun wurde zum Beispiel ein Unterstützungssystem eingerichtet, das es derzeit ermöglicht, den Evakuierten drei Mahlzeiten pro Tag zu servieren. In Kürze werden Verstärkung für die Freiwilligenteams und wichtige Ausrüstungen wie Generatoren eintreffen. In der Region Iskenderun Öztiryakiler wird in Kürze ein Versorgungslastwagen mit Grundnahrungsmitteln erwartet. Alle, die nicht von dem Erdbeben betroffen sind, versuchen auf jede erdenkliche Weise zu helfen: Der Koch Mihta Yıldırımtaş hat ein Team von angehenden Köchen zusammengestellt, während an der Mustafa-Kemal-Universität in Antakya der Küchenchef der Universitätskantine ein System zur Essenszubereitung organisiert. Die Metro-Supermarktkette versorgt fast alle Gebiete mit Lebensmitteln und anderen Artikeln, während in der Hatay-Expo-Zone ein Lastwagen von TransAnatolia ankommt und ein Aufnahmesystem eingerichtet wird.
Einige Gebiete sind nach wie vor schwer zugänglich, so dass es schwierig ist, humanitäre Hilfe zu leisten. Im Mädchenwohnheim in Kahramanmaras sollen in den nächsten Tagen über 20.000 Mahlzeiten zubereitet werden, es werden jedoch noch weitere Mitarbeiter*innen und Lebensmittel benötigt. Der Rote Halbmond leitet mit Unterstützung der Universität Kappadokien den Einsatz in der Region Elbistan. Hier müssen täglich 30.000 Mahlzeiten für eine Bevölkerung von über 100.000 Menschen zubereitet werden. Derzeit laufen Gespräche mit Sardunya Catering über zusätzliche Unterstützung, da momentan nur 18 Personen die Einsätze koordinieren.
Aus der ganzen Welt trifft weiterhin Hilfe ein. Dutzende von Rettungsteams kommen in einem Wettlauf mit der Zeit in den betroffenen Gebieten zusammen, um alle zu retten, die noch in den Trümmern gefangen sind. Das Tragische an der Tragödie ist, dass die durch unterschiedliche Interessen hervorgerufenen Konflikte in der Region nicht nachlassen, was das Leid vieler Opfer noch größer macht.
Die Solidarität darf niemals aufhören. Die humanitäre Hilfe muss jeden erreichen können, der sie braucht, wo immer er sich befindet.
Wenn Sie den Betroffenen des Erdbebens in der Türkei helfen möchten, empfiehlt das lokale Slow Food Netzwerk hier zu spenden.
"Für Adıyaman arbeiten wir mit dem Türkischen Bildungsverband (TED) zusammen und sammeln Spenden auf dessen Konto. Im Verwendungszweck der Spenden sollte ‚Vertreter von TED Kayseri‘ erwähnt werden", erklärt der türkische Koordinator.
In Syrien, wo die Hilfssituation äußerst kompliziert ist, sammeln Organisationen der Vereinten Nationen wie UNICEF und UNHCR Spenden zur Unterstützung der Betroffenen.
#KolektifDayanışma #CollectiveSolidarity
*Daten aktualisiert am 8.02.2023 um 19.00 Uhr