Slow-Food-Positionen

Slow-Food-Positionspapiere und FAQs:

FAQ: Ernährungsumgebungen

Warum essen wir, was wir essen? Ernährungsentscheidungen und -verhalten von Verbraucher*innen hängen weitgehend von strukturellen Faktoren des Ernährungsumfelds - den Ernährungsumgebungen - ab. Dazu gehören u.a. Lebensmittelinformationen (wie Werbung) und die Möglichkeiten der Lebensmittelbeschaffung (Supermarkt, Außer-Haus-Verpflegung); auch der wirtschaftliche und soziokulturelle Kontext spielen eine Rolle. Slow Food ist der Meinung, dass eine nachhaltige Ernährungsumgebung allen Menschen auf unkomplizierte Weise den Genuss von Essen ermöglichen sollte, das gut für sie selbst und für den Planeten ist.

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Veröffentlichung: Juni 2024, Slow Food Deutschland


Positionspapier von Slow Food International zum Zusammenhang von Ernährung und Gesundheit: "Unsere Nahrung, unsere Gesundheit. Biologische Vielfalt schützen heißt Mensch und Planeten heilen"

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„Gesund“ ist für Slow Food eine Ernährung, die gut für die Gesundheit der Menschen ist und gleichzeitig Rücksicht auf den Planeten nimmt. Sie beinhaltet eine breite Vielfalt an Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs, Vollwertprodukte, sowie möglichst gering verarbeitete Lebensmittel, die regional und lokal mit nachhaltigen Methoden hergestellt werden. Die Gesundheit der Menschen ist untrennbar mit der Gesundheit von Tieren, Pflanzen und der unseres Planeten verbunden. Dieser One-Health-Ansatz bildet eine Grundlage für die Arbeit von Slow Food und sollte in alle ernährungspolitischen Maßnahmen einbezogen werden.
Zu den Schlüsselfaktoren einer ungesunden Ernährung gehören industrielle und nicht nachhaltige Systeme der Lebensmittelproduktion, die standardisierte und nährstoffarme Nahrungsmittel hervorbringen sowie Ernährungsumgebungen, in denen nach wie vor ungesunde Lebensmittel leichter verfügbar, günstiger und damit attraktiver sind als gesunde Lebensmittel.

Deutsche Zusammenfassung: >> DOWNLOAD.

Langversion (Englisch): >> DOWNLOAD (April 2022).


1000.01_Linsen_(c) Alberto Peroli.JPGSlow Food Deutschland zur gesunden Ernährung: Menschengesundheit nur mit Planetengesundheit

Gesunde Ernährung ist ein großes Thema. Alle wollen sich gesund ernähren. Auch der Markt spielt die Gesundheitskarte, ebenso die vielen Ratgeber oder die Bundesregierung mit der Einführung von Nutri-Scores. Doch die gängige Gesundheitsstrategie ist dabei ganz auf individuelles Wohlergehen fixiert. Essen wird instrumentalisiert als Medizin. Wie es um die Gesundheit des Planeten steht, wird ausgeblendet. Dabei ist sie eine wesentliche Voraussetzung für die Gesundheit aller. Gebannt von der Idee, gesund zu essen, wird das Wohl anderer Menschen, der Umwelt und Tiere ausgeblendet. Gesundheits- und Körperoptimierung als alleiniger Maßstab, während in anderen Regionen Hunger und Mangelernährung grassieren.

Für Slow Food ist gesundes Essen undenkbar ohne soziale, ökologische und ethische Verantwortung und ohne einen gesunden Planeten. Essen kann nicht gesund sein, wenn es nicht dazu beiträgt,

• Böden, Wasser und Umwelt gesund zu halten
• Artenvielfalt zu bewahren
• Tierwohl zu schützen
• Globale Nahrungssicherheit und -gerechtigkeit zu schaffen.

>> DOWNLOAD (März 2020)


Pflanzenbetont essen: Fragen und Antworten (Q&A)

Der Übergang zu gesunden, biodiversitäts- und klimafreundlichen Ernährungsmustern ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe der nächsten Jahre. Sie erfordert sowohl individuelle als auch staatliche Maßnahmen und erntet in aktuellen Diskussionen um die Ernährungswende wachsenden Zuspruch. Weil immer mehr Menschen begreifen, dass es keine andere Lösung gibt. Um unsere Ernährung im Rahmen der planetaren Grenzen zukunftsfähig, naturnah und vielfältig zu gestalten, müssen wir den Schwerpunkt fortschreitend von tierischen Lebensmitteln auf solche mit pflanzlichem Ursprung verlegen. Pflanzenbetont essen bedeutet, sich vorwiegend, aber nicht ausschließlich von pflanzlichen Lebensmitteln (z.B. Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst) und pflanzenbasierten Lebensmitteln und Speisen (z.B. Brot, Gemüsesuppen, Aufläufe) zu ernähren. Es bedeutet auch, dass wir uns neue geschmackliche Horizonte für unser Essen erschließen.

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