Hopfenspargel und Gerste mit Unkraut
Das Rezept
- 100 g Rollgerste (Alternative: Gerstengraupen)
- 2 EL Butter
- Hopfenspargelspitzen (Eine Handvoll, Alternative: alternativ dünnen violetten Spargel)
- 1 TL Honig
- Wildkräuter (Eine Handvoll, Bsp.: Portulak, Vogelmiere, junge Giersch-Blätter)
- Zitrone (Saft einer halben Zitrone)
- 3 EL Leindotter-Öl
Zubereitung
Die Gerste in einen Topf geben, mit der doppelten Menge Wasser bedecken und zum Kochen bringen, bei kleiner Hitze mit Deckel gar ziehen lassen. Zum Schluss 1 EL Butter einrühren, salzen und pfeffern.
Eine Handvoll Hopfenspargelspitzen von Sand befreien, gegebenenfalls holzige Enden wegschälen. In 1 EL Butter in einer Sauteuse warm schwenken, dann salzen, pfeffern und mit dem Honig glasieren.
Anrichten
Die Gerste im Ring anrichten, Hopfenspargel darüber drapieren. Wildkräuter darum herumstreuen und mit Zitronensaft und Leindotter-Öl beträufeln und mit Meersalzflocken bestreuen.
Fachjargon
Hopfenspargel galt früher als Arme-Leute-Essen, heute ist er eine hoch bezahlte Delikatesse. Es handelt sich hierbei um die männlichen Triebe des Hopfen-Rhizoms, die aufwändig entfernt werden, damit der Hopfen mehr Doldenbildet, aus denen Bier gebraut wird. Der Geschmack ähnelt tatsächlich dem von Spargel, nur feiner und nussiger.
Gerste, einst ein aus dem Orient stammendes Grundnahrungsmittel der Menschheit, spielt heute seine Hauptrolle eher als Viehfutter und Brau-Zutat. Dabei hat Gerste, im Gegensatz zum viel verbreiteteren Weizen viele gesundheitliche Vorteile: sie ist verträglicher, hat mehr Vitalstoffe und enthält einen nachweislich cholesterinsenkenden Ballaststoff. Gerste duftet beim Kochen etwas süßlich und ist sehr aromatisch.
Unkraut, wie die in diesem Rezept verwendeten Sorten sind Wildkräuter*, die hierzulande sogar in den Städten wachsen. Zu Unrecht wurden sie lange aus den Gärten verbannt, denn hiesige Wildkräuter sind nicht nur äußert schmackhaft, sondern auch sehr gesund. Giersch enthält zum Beispiel mehr Vitamin C als die Zitrone.
Leindotter wuchs einst als Unkraut in den Leinfeldern, etwa wie die Kornblume beim Getreide. Nachdem die gelb blühende Pflanze (lat. Camelina Sativa) fast ausgerottet war, wird sie heute wieder kultiviert. Neben einem der höchsten Omega-3 Fettsäuren-Reichtum, die eine Pflanze haben kann, hat das aus ihrer Saat gewonnene Öl einen ganz einmaligen Geschmack nach grünen Erbsen, Spargel und Eigelb.
*Über das Sammeln wild lebender Pflanzen und Kräuter: Das Sammeln von Wildpflanzen und -kräutern ist eine wunderbare Beschäftigung. Wie bei allem aber geht es auch hier um das ausgewogene Maß, damit das Gleichgewicht der Natur nicht gestört und natürliche Grenzen nicht überschritten werden. Slow Food empfiehlt Verbraucher*innen daher, sich vorab zu informieren, welche Arten in welchem Gebiet gesammelt werden dürfen. Informationen dazu sind u.a. im Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung festgehalten. Im Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz – BNatSchG) § 39 Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen; Ermächtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen, Absatz 3 ist festgehalten:
Jeder darf abweichend von Absatz 1 Nummer 2 wild lebende Blumen, Gräser, Farne, Moose, Flechten, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter sowie Zweige wild lebender Pflanzen aus der Natur an Stellen, die keinem Betretungsverbot unterliegen, in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf pfleglich entnehmen und sich aneignen.
Mehr Informationen über die rechtliche Lage beim Sammeln von Kräutern finden Sie hier: http://wildkräuterevents-berlin.de/darf-man-einfach-so-wildkraeuter-sammeln/