Was macht Schokolade wirklich bitter?

Online Verkostung mit Diskussion

Schokolade macht uns alle glücklich! Wirklich alle? So einfach ist die Antwort nicht. Denn Schokolade kann durchaus sehr bitter sein: nicht nur im Geschmack, sondern vor allem in der Herstellung. Kinderarbeit bis hin zur Sklaverei auf Kakaoplantagen sowie Schäden an Umwelt durch Monokulturen kennzeichnen die Kakaogewinnung im globalen Süden. Ein guter, sauberer und fairer Schokoladengenuss aber ist möglich. Slow Food interessiert sich für die Wertschöpfung und Herstellung, die diesen Geschmack ermöglichen und lädt Sie zu Verkostung und Gespräch am 18. November ein. 

   

Schokolade wird aus der Kakaobohne hergestellt. Ihre Geschichte ist lang und lässt sich bis zum Amazonasbecken in Südamerika und der mesoamerikanischen Region zurückverfolgen, wo bereits in vorspanischen Zeiten indigene Gemeinschaften die Bohnen zerkleinerten, um eine dicke, bittere Flüssigkeit herzustellen. Die erste Art von Schokolade also war eher flüssig und zum Trinken. Als die Schweizer im 19. Jahrhundert erstmals Kakao mit Milchpulver mischten, nahm Schokolade, wie wir sie heute kennen, ihren Anfang.

Als die Leidenschaft der Menschen für Schokolade geweckt war, stieg die Nachfrage nach Kakaobohnen. 1855 brachte Portugal Kakao auf die Insel São Tomé in Westafrika, wo für die Kakaoproduktion optimales Klima herrschte. Von dort breitete sich die Kakaoproduktion auf das Festland aus. Heute produzieren Ghana, Côte d'Ivoire, Nigeria und Kamerun über zwei Drittel des weltweiten Kakaobedarfs. Kakaobäuer*innen in Westafrika sind hauptsächlich Kleinbäuer*innen und leben zumeist unterhalb der Armutsgrenze. Der freie Markt und Großkonzerne, die Schokoriegel und andere Süßwaren herstellen, senkten den Kakaopreis. Den Bäuer*innen fehlte der Einfluss, um entlang der Lieferkette faire Preise auszuhandeln.

Slow Food aber macht sich dafür stark, dass das Bittere nur beim Geschmack bleibt und sich faire Wertschöpfungsketten etablieren. 

Deswegen laden wir Sie am 18.11.2022 dazu ein, mit Produzierenden ins Gespräch zu kommen und ihre Erzeugnisse zu kosten.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des SFD-Bildungsprojektes "Edible Connections", bei dem zwei Schulklassen über Kontinental- und Sprachgrenzen hinweg an zukunftsfähigen Lösungen für unser Lebensmittelsystem arbeiten. Hierzu kommunizieren sie live via Videokonferenz mit ihren Austauschpartner*innen aus dem globalen Süden. Zusätzlich wird eine Online-Veranstaltungsreihe für ein breiteres Publikum umgesetzt. Vorgestellt werden Initiativen und Projekte, die im Sinne eines zukunftsfähigen Lebensmittelsystems arbeiten und ihre Erzeugnisse auf faire, umwelt- sowie klimafreundliche Weise erzeugen sowie Projekte, die Menschen unterstützen, die auf der Schattenseite der Erzeugung stehen. Unser Fokus einer Veranstaltung ist jeweils ein Lebensmittel, das im globalen Süden angebaut und in Deutschland verkauft wird – bei dieser Veranstaltung die Schokolade. 

Begrüßung: 

Dr. Nina Wolff, Vorsitzende Slow Food Deutschland und im Vorstand von Slow Food International

Mitdiskutierende: 

  • Wilfried Wunden, Fairer Handel, Misereor. 
  • Eduardo Espinoza Tamariz, Kakaobauer aus Perú
  • Patrick von Vacano, Schokoladensommelier, Original Beans

Moderation: Nanetta Ruf, Konditormeisterin, Gründerin KondiTOURei und Teilnehmerin Slow Food Youth Akademie 2019

Wie läuft eine Slow Food Deutschland Online-Verkostung ab?

Sie melden sich an und erhalten von Original Beans eine Verkostungsbox mit vier ausgewählten Spezialitäten aus verschiedenen Schokoladenspezialitäten zugesandt. Original Beans ist somit Ihr Vertragspartner für das Verkostungspaket und stellt die Rechnung. Slow Food Deutschland ist Ideengeber und organisatorischer Partner und lässt Ihnen die Zugangsdaten und technischen Hinweise per E-Mail vor der Veranstaltung zukommen. Am 18.11.2022 schalten Sie sich um 18:30 Uhr live mit ein und können unter der Anleitung von unseren Schokoladenexpert*innen den Abend mit den Schokoladen-Spezialitäten aus der Verkostungsbox genießen.

Zur Anmeldung und Bestellung kommen Sie hier.  

Die Kosten für das Schokoladeverkostungspaket inklusive der Veranstaltungskosten belaufen sich insgesamt auf  21,80 €  (zzgl. 4,90€ Versand).

Edible Connections wird gefördert von:

EG_LOGO_RGB.jpg im Auftrag des BMZ_2017_Office_Farbe_de.png

Info

Datum:
2022-11-18T18:30:00+01:00
Uhrzeit:
18:30 - 20:30 Uhr
Anmeldung bis einschließlich:
2022-11-11 00:00:00+00:00
Preis (EUR):
21,80 € (zzgl. 4,90€ Versand)
Ansprechpartner/in:

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