Slow Food Farms
Was ist eine Slow Food Farm?
Eine Slow Food Farm (SFF) ist ein Hof, auf dem nach agrarökologischen Prinzipien Lebensmittel angebaut oder Viehzucht betrieben wird, d.h. mit Rücksicht auf die Umwelt, die biologische Vielfalt und die lokalen Gemeinschaften. Der Hof kann einen Verarbeitungsbetrieb umfassen, aber nicht für sich allein stehen.
Eine Slow Food Farm zeichnet sich durch hohe biologische Vielfalt aus, sie basiert auf traditionellem Saatgut und einheimischen Rassen, erhält gesunde Böden, geht nachhaltig mit den Ressourcen um, respektiert Tiere, ist in wirtschaftlicher Hinsicht diversifiziert und setzt auf die Synergien zwischen den verschiedenen Komponenten des Hofs. Diese Höfe sind von zentraler Bedeutung für widerstandsfähige lokale Lebensmittelsysteme, da sie die lokale Wirtschaft stärken und sicherstellen, dass die Landwirt*innen eine gerechte Entlohnung erhalten. Eine SFF ist darüber hinaus bereit, aktiver Teil des weltweiten Slow-Food-Netzwerks zu werden.
Warum Slow Food Farms?
Slow Food hat das Projekt Slow Food Farms ins Leben gerufen, um mit Hilfe der Agrarökologie verschiedene globale Krisen zu bekämpfen — wie den Klimawandel und den Verlust der Biodiversität — und gleichzeitig die Ernährungssouveränität, ein menschenwürdiges Einkommen für Landwirte und gute, saubere und faire Lebensmittel für alle sicherzustellen. Oft sind es die Bäuerinnen und Bauern selbst, die am stärksten von der Klimakrise betroffen sind und die gleichzeitig um einen angemessenen Lebensunterhalt in einem zunehmend konzentrierten Lebensmittelsystem kämpfen müssen, in dem Großkonzerne die größten Gewinne einstreichen — auf Kosten der Landwirte und der Verbraucher. Agrarökologische Landwirt*innen leisten einen unschätzbaren Dienst für lokale Gemeinschaften und die Gesellschaft als Ganzes. Sie stehen an vorderster Front im Kampf gegen die Klimakrise, sorgen für eine abwechslungsreiche und nahrhafte Ernährung, unterstützen die lokale Wirtschaft und fördern widerstandsfähige Ökosysteme. Mit dem Projekt der Slow Food Farms bietet Slow Food Höfen, die nachhaltige und faire Anbaumethoden praktizieren, Sichtbarkeit und Unterstützung und fördert so die agrarökologische Transformation des Ernährungssystems.
Die Bedeutung von Agrarökologie für Slow Food
Agrarökologie ist ein transdisziplinäres Gebiet, das die ökologischen, soziokulturellen, technologischen, ökonomischen und politischen Dimensionen von Lebensmittelsystemen von der Produktion bis zum Konsum umfasst und eine praktikable Alternative zu industriellen Verfahren darstellt. Sie wurde in einer Reihe wegweisender internationaler Berichte als Schlüssel für die Transformation von Ernährungssystemen identifiziert. Ziel der agrarökologischen Wende ist es, stärkere Lebensmittelsysteme zu schaffen, die die Landwirt*innen unterstützen, Ernährungssouveränität und Ernährungssicherheit gewährleisten und auf nachhaltige Weise für alle Menschen eine gesunde Ernährung sicherstellen — jetzt und in Zukunft.
>> Mehr zur Slow-Food-Position zum Thema Agrarökologie
Mehr Informationen zum Projekt Slow Food Farms:
>> Slow Food Farms in Deutschland