2012.04.29 Tafelrunde
Restaurant Landhaus Brender
Convivium Aachen lädt zusammen mit dem „Tuin van de smaak – Esskultur an der Rur“ zur Tafelrunde ein.
„Tuin van de smaak – Esskultur an der Rur“ ist ein Zusammenschluss von Slowfoodmitgliedern und weiteren interessierten Genießern aus der deutsch-niederländischen Grenzregion, die den Verlauf der Rur als verbindendes Band zwischen beiden Ländern begreifen.
So schmeckt die Region
Wir hatten einen schmackhaften Abend mit feinen Produkten aus der Region.
Kleine Überraschung aus Petras Garten
mit Salami vom Livarschwein
Schafsschinken von Marlies und Hans aus Echt mit Steffie`s Marmelade
Uli`s Spargelcreme fein abgeschmeckt mit Terhorster Senf nach Limburger Art
Duett vom Limburger und Effelder Spargel,
Schweinscarre` und Schinkenspezialitäten vom Livar,
Butterkartoffeln vom Biohof von der Forst, holländische Soße
Petra`s Dessertüberraschung
Echter Limburger und Limburger Grottenkäse mit Stroop und Apfelkraut
Landwein aus Limburg, Wijngoed Thorn
Hans Brender und seine Mannschaft hatten ein opulentes Spargelmenu mit weiteren Spitzenprodukten aus der grenzüberschreitenden Region zubereitet, unterstützt von den Wassenberger Mitgliedern Petra Jansen und Uli Haas (s. Speisekarte)Uli Haas aus Wassenberg bereitete die Spargelsuppe mit Terhorster Feigensenf. Senf aus der Terhorster Senfmühle wird nach alter handwerklicher Tradition in der 3, Generation nach alten Familienrezepten hergestellt. In drei historischen Steinmühlen bleibt durch die schonende Kaltvermahlung das volle Aroma und die temperaturempfindliche Schärfe des Senfes erhalten.
Übrigens: Es gab keinen eindeutigen Sieger bei der Spargelqualität.
Die Fleischbeilagen zum Spargel kamen vom Limburgischen Klosterschwein Livar, einer Neuzüchtung aus alten Schweinerassen, die mit einer vegetarischen Nahrung aus ausschließlich in der Provinz Limburg angebautem Getreide ernährt werden und in den weitläufigen Gärten und Feldern einer alten Abtei artgerecht gerhalten werden.
Unsere Wassenberger Mitstreiterin Petra Jansen kreierte wunderbare Dessertüberraschungen aus dem heimischen Saisongemüse „Rhabarbar“.
Die Butterkartoffel kamen vom Biohof von der Forst, ein zertifizierter Naturland-Betrieb. Die festkochende, gelbfleischige, noch nicht so lange zu gelassene Kartoffelsorte Laura bestach durch ihre Schmackhaftigkeit und Festigkeit selbst nach so langer Lagerung.
Der Limburger Käse mundete vorzüglich mit dem Slow-Food-Presidio- Passagier „Limburg Stroop“ ein langsam in Kupferkesseln zubereitetes Apfel-Birnenkraut.
info@hombourgeois.eu
Hans Brender ist der Organisator des bekannten Wassenberger Schlemmermarktes.
29.04.2012
Unsere Tafelrunde begann diesmal mit Mitgliedern des Limburger Conviviums und Freunden von
Tuin van de smaak – Esskultur an der Rur
bei einer Führung auf einem Spargelfeld in Wassenberg-Effeld.
Hoch interessant und anschaulich erklärte uns Resie van Goor (mit Schürze), eine Spargelanbauerin aus der benachbarten niederländischen Provinz Limburg, alles über Zucht, Anbau und Ernte des Spargels aus der grenzüberschreitenden Region.Erfreut zeigten sich die Eigentümer des Spargelbetriebes über die hohe Anzahl interessierter Genießer. Eine so lange Autoschlange war an dem Spargelfeld noch nicht gesichtet worden. Neugierig kamen einige Einwohner Effelds und erkundigten sich, was hier vorgefallen sei.Beeindruckend für alle Teilnehmer war sicherlich die ausgegrabene Spargelpflanze mit mächtigem Wurzelwerk zur Anschauung. Deutlich waren Abstichstellen zu erkennen, an deren Basis schon neue Knospen hervortraten. Am Ende der Saison (24.6.) ist der Wurzelstock ausgelaugt und braucht Ruhe. Bevor eine Spargelpflanze beerntet werden kann, braucht sie zwei bis drei Jahre um zu reifen. Über mehrere Jahre kann geerntet werden, bis die Pflanzen keinen Ertrag mehr bringen und neue Felder angelegt werden müssen.Einige Teilnehmer durften sich dann als Spargelstecher versuchen. Es ist mühsame Handarbeit. „Während der Blick des Laien ein wenig hilflos an den sandig-braunen Dämmen entlang gleitet, greifen geübte Spargelstecher mit absoluter Treffsicherheit zu: Dort, wo die Erde kleine Risse zeigt, schieben sie den Boden ein wenig zur Seite, bis die hell schimmernde Spitze sichtbar wird.“ Das war früher so. Beim heutigen Folienanbau lugt die Spargelspitze nach Anheben der Folie noch weiß aus der Erde, so dass auch wir Amateure den Spargel entdecken konnten.
Mit dem scharfen Stechmesser rückten einige den Stangen zu Leibe – im Idealfall 25 bis 30 cm unter der Erdoberfläche. Gleich anschließend wurde der Boden mit der „Traufel“ wieder zusammengeschoben, damit die nächste Stange optimale Wachstumsbedingungen hat. Eine schweißtreibende Arbeit, wenn man bedenkt wie oft dieser Vorgang wiederholt werden muss, um ein Kilo Spargel zu ernten. An warmen Tagen wird sogar zweimal geerntet. Da wird der relativ hohe Preis für Spargel verständlich.
Nach der Ernte wurde der Spargel am Hof gesäubert, gewaschen, geschnitten und sortiert. Auch dies konnten wir ausführlich beobachten. Natürlich war es möglich den Spargel nun zu kaufen. Der Verkauf ab Hof bedeutet absolute Frische und vermeidet den Umweg über Versteigerung, Absatzgenossenschaft und Markt.
Einige Teilnehmer nahmen sogar einige abgeschnittenen Spargelstücke, die sonst als natürlicher Dünger auf dem Feld landen, mit nach Hause.
Man hört: Daraus wurde ein wunderbares Spargelmousse.
Anschließend ging es nun zur Verkostung des Limburger Spargels von Resie`s Hof im limburgischen Maria Hoop und des Effelder Spargels vom besichtigten Hof Gaiser.
Produkte aus der Region
Einige Erzeuger waren anwesend und berichteten über die Herstellung ihrer Produkte.
So konnte der Tag in vergnüglicher und gemütlicher Runde bei interessanten und aufschlussreichen grenzüberschreitenden Gesprächen genüsslich enden.
Text: Werner Alers
Fotos: Waltraud Völlmike, Beate Zaengel