2019 Die Münsterbirne auf dem Teller
Dritte Auflage in einem schwierigen Birnenjahr
2017 und 2018 waren wir zu Gast in der Alten Abtei in Kornelimünster, da wo die Münsterbirne mutmaßlich herkommt. In diesem Jahr fand die "Münsterbirne auf dem Teller" an zwei Abenden in den Räumen der Kochnische im Frankenberger Viertel statt. Insgesamt dreißig Gäste konnten wir begrüßen. Bis zuletzt war fraglich, ob das Essen überhaupt stattfinden würde. Nach zwei Jahren Dürre war an den meisten Münsterbirnbäumen der Region mit einem Totalausfall der Ernte zu rechnen. Aber dann reichte die schmale Ausbeute von 50 kg an zwei tragenden Birnbäumen doch für das Münsterbirnen-Eis von Delzepich und die beiden Gourmet-Abende in der Kochnische.
Petra Emonts hatte sich besonders ins Zeug gelegt und ein Vier-Gänge-Menü gezaubert. Ein Essensgenuss auf ganz hohem Niveau, das Ganze begleitet von einem schön abgestimmten Weinprogramm:
Birnensülze mit Staudensellerie und Sauerrahmsorbet
Kaninchenleber (Lapinchen Eifel) mit Birnenpüree, Birnenessig und Rauke
oder Ziegenfrischkäse in Asche mit Birnenpüree, Birnenessig und Rauke
Brust und Keule vom Schwarzfederhuhn in Hühnerjus mit Birne und Kartoffelkrapfen
oder Bretonische Zwiebeln mit Birnenfüllung und Kartoffelchips
Variationen von der Münsterbirne - süß und fast süß
Unter den Gästen fanden sich wieder neue, die Slow Food bislang kaum kannten. Manfred Lieber, der Aachener Conviviumsleiter, führte kurz und prägnant in die Aufgaben und Aktivitäten von Slow Food e.V. ein. Die Herkunft der Münsterbirne wurde von mir in einem Lichtbildervortrag zwischen Hauptgang und Nachtisch beleuchtet. Ein paar neue Hinweise auf Standorte von alten Münsterbirnen tauchten aus dem Publikum auf. Rezepte wurden ausgetauscht. Und ein Glas Münsterbirnen-Marmelade 2019 wurde dem Autor überreicht als Dank für die Mühe auf den Obstbaumleitern.
Insgesamt zwei rundum gelungene kulinarische Abende!
Hans-Jürgen Serwe
Fotos: Beate Zaengel, Hans-Jürgen Serwe