Solawi - Schloss Blumenthal in Sielenbach 14.09.2021
Wir bedanken uns bei Frau Schäfer als Kontaktperson von Blumenthal und bei Frau Biggi Häusler für die sehr kompetente und ausführliche Führung.
Frau Häusler hat uns erst ein paar Informationen zur Geschichte von Blumenthal und wie es zu dem Kauf im Jahre 2006 kam.
Das Schloss Blumenthal hat eine Jahrhunderte dauernde Geschichte. Bis 2006 war es im Besitz der Fugger, die dort ein Altenheim betrieben haben. Dieses Altenheim hätte renoviert werden müssen, was die Fugger aber nicht wollten. Sie haben deshalb nach einem Käufer gesucht. Viele Möglichkeiten wurden angedacht und wieder verworfen.
Eine Gemeinschaft von 16 Personen hatten die Idee einer gemeinschaftlichen Lebensweise und suchten dafür ein Objekt. So kamen die Verkäufer und Käufer zusammen und nach langen Verhandlungen konnte die Lebensgemeinschaft Blumenthal im Jahr 2006 gestartet werden. Als erstes hat die Gemeinschaft die Gaststätte betrieben, um auch entsprechende Einnahmen zu erzielen.
Dann wurde nach und nach das Hotel mit 40 Zimmern, das Tagungs- und Seminargebäude, Wohnungen umgebaut und gebaut. Auch die Gaststätte und die Räume in der Gaststätte wurden renoviert und sind heute ein beliebter Biergarten und ein beliebtes Hochzeitsparadies.
2017 ging es dann mit der Landwirtschaft los. Es wurde die SoLawi-Gärtnerei gestartet. Heute werden von 2 Vollzeit Mitarbeitern und von vielen Aushilfen und Hilfskräften auf 1,3 ha Freiland und 400 qm Gewächshausfläche Gemüse angebaut. Neben der Versorgung der Gaststätte erhalten derzeit 130 Interessenten regelmäßig ihren Gemüseanteil, der an 6 festen Stellen (z.B. Waldorfschule Augsburg) abgeholt werden kann.
Frau Häusler vermerkte, dass derzeit noch 10 Anteile vergeben werden können, d.h. wer Lust hat, kann sich für einen SoLawi Gemüseanteil entscheiden und bei der SoLawi anmelden.
Noch dieses Jahr im Herbst beginnt ein weiteres Kapitel der Blumenthal Idee. Eine Fachkraft für Ziegen wird sich ab November um 50 Ziegen kümmern, die in einem Gewächshaus und mit Freiflächen leben werden. Ziel ist es 150 Ziegen zu halten und dann ab Mitte 2022 die Milch der Ziegen zu Käse zu verarbeiten. Dazu wird derzeit eine Käserei gebaut und auch ein Hofladen, um die selbst erzeugten Produkte vor Ort zu verkaufen.
Wir haben gesehen, dass die Idee Blumenthal rund rum gelungen ist und auch eine gute Perspektive für die Zukunft hat.
Nach der Besichtigung haben wir gleich noch in der Gaststätte die guten Produkte von der Gärtnerei kosten dürfen.
Die 17 Personen, davon 5 Mitglieder, die schon lange nicht mehr aktiv waren und auch 2 Personen, die mal bei Slow Food reingeschnuppert wollten, saßen noch recht nett bei guten Gesprächen zusammen.
Man kann sagen, eine recht gelungene Besichtigung und ein schöner Abend.
Verfasser: Marina Behr