20 Jahre Slow Food Deutschland
02.06.2012 Slow Food Deutschland feierte runden Geburtstag
Zahlreiche Slow Food-Förderer aus dem Bergischen Land waren dabei
Zwanzig Jahre gibt es die Slow Food-Bewegung nun in Deutschland. Nicht nur zum Gratulieren, sondern auch zur kulinarischen Unterstützung der Feier machten sich viele Slow Food-Förderer am 02. Juni 2012 auf den Weg nach Köln.
Bereits am frühen Morgen lieferten Biohof Bursch, Ihr Bäcker Schüren und Café Burghof frische, nicht verkaufsfähige Ware für die Aktion „Teller statt Tonne“. Slow Food machte gemeinsam mit den Lebensmittelkontrolleuren der Stadt Köln mit einer ungewöhnlichen Kochaktion vor dem Schokoladen-Museum auf den Wert unserer Lebensmittel aufmerksam. Egal ob zu groß, zu klein oder optisch nicht ganz so schön – in den Topf wanderte kurzum alles, was schmeckt!
Im Bild: Geschmack zählt, nicht das Aussehen! Eine nicht normgerechte Möhre, die ein wenig an unseren Arche-Passagier, die mehrfach geschlungene Burger Brezel erinnert!
Foto: Ira Schneider
„Tischlein, deck dich!“ am Mittag
Kamerateams, Journalisten, Schaulustige und Gäste probierten, was Aktionskoch Wam Kat und seine Crew aus zu krummen Gurken oder ungewöhnlich gewachsenen Möhren in ihren großen Töpfen zauberten. Verschiedene Gemüse-Gerichte und Eintöpfe, dazu Brot vom Vortag von „Ihr Bäcker Schüren“ aus Hilden, zum Nachtisch eine Erdbeerkaltschale mit Bruch von der „Burger Brezel“ – dem Arche-Passagier aus dem Bergischen Land, kamen beim Publikum gut an.
Foto: Ira Schneider
Unter Dampf und "slow": Wam Kat kocht
Ein "Zauberer" am Freiluft-Herd: Wam Kat
Wie von Zauberhand werden aus den verschiedenen Gemüsen herrliche Speisen.
Foto: Ulla Scholz
Rund 1200 Gäste bei "Teller statt Tonne"
Sponsoren wie die Bergische Waldquelle, Haaner Felsenquelle, Temma und Lemon Aid+ sorgten für weitere Zutaten und Getränke. Rund 1200 Besucher lauschten dem begleitenden Diskussionsforum – in dem auch Erzeuger und Verarbeiter wie Heinz Bursch und Roland Schüren als Experten auf der Bühne gemeinsam mit Ursula Hudson, der Vorsitzenden von Slow Food Deutschland, und Carlo Petrini, Gründer und Präsident von Slow Food International, zum Thema „Wertschätzung von Lebensmitteln“ diskutierten.
Foto: Ira Schneider
Diskussion über Wert unsere Lebensmittel
Moderatorin Elif Senel im Gespräch mit Roland Schüren (links im Bild) und Heinz Bursch (2. von rechts im Bild).
... auch für Köche ein Thema
Auch Sternekoch Hans-Stefan Steinheuer (links im Bild, Restaurant "Zur Alten Post" aus Bad Neuenahr-Ahrweiler) und Aktivist Wam Kat (rechts im Bild, Buch "24 Rezepte zur kulinarischen Weltverbesserung) diskutierten mit.
Foto: Ira Schneider
Esskult(o)ur am Abend
Kulinarisch bunt ging es nachmittags im Kölner Stadtteil Ehrenfeld weiter. Die „Esskult(o)ur“ durch das heute multikulturell und künstlerisch geprägte Viertel startete auf dem Gelände des urbanen Landwirtschafts-Projekts „Obsthain Grüner Weg“ und führte über mehrere kulinarische Stationen ins Design Quartier Ehrenfeld, in die alten Fabrikhallen der Helios-Werke, wo bis nach Mitternacht rund 200 Gäste feierten.
Impressionen vom kulinarischen Spaziergang durch Ehrenfeld
In den Räumlichkeiten der Schreinerei Buchal & Krings im Bahnbogen servierte der Metzger Attila Tosun Köfte, hausgemachten Ayran und verschiedene Gemüsespezialitäten.
In einem echten Kölner Kiosk lud die Manufaktur von Slavica et Kaat zum Probieren von hausgemachten Chutneys, selbstgebackenem Brot, Samosa und Gemüseteignestern.
In der „Braustelle“, Kölns kleinster Brauerei, lockte das Helios Bräu mit hausgemachtem Malztreberbrot und Schmalz.
Foto: Ira Schneider
Ochse am Spieß
Vor dem Design Quartier sorgte die Ochsenbraterei dafür, dass ein Ochse vom Roten Höhenvieh am Spieß butterzart garte.
In den Hallen des Design Quartiers gab es ein Buffet mit vielen Köstlichkeiten von Slow Food-Förderbetrieben aus der Köln-Bonner Region und dem Bergischen Land (unter anderem Röllchen vom Maiwirsing von Bauer Janz, geräucherten Forellen von der Fischzucht Rameil, Spezialitäten von der Käserei Rusticus und von Jules Käsekiste, den Manufakturen Löffelweise und Henne’s Finest sowie Burger Brezeltorte vom Café Burghof und Weine von Carpe vinum).
Foto: Ira Schneider
Kein Fest ohne Torte
Als Höhepunkt um Mitternacht überreichten Convivienleiterin Margret Wehning (2. von re. im Bild) und Ira Schneider (5. von re. im Bild) vom Arbeitskreis „Burger Brezel“ aus dem Bergischen Land dem Slow Food-Vorstand und Carlo Petrini eine Burger-Brezeltorte. Die Kreation von Konditormeister und Burger Brezelbäcker Dieter Büscher vom Café Burghof aus Solingen symbolisiert Schicht für Schicht die deutsch-italienische Slow Food-Freundschaft. Denn hier trifft Erdbeer-Quark auf Vanille-Mascarpone und bildet mit einem Schokobiskuit sowie einer in Orangenlikör getränkten Schicht aus Burger Brezeln ein köstliches Gesamtkunstwerk!
Foto: Birgit Hohls
Bühnenreif - die Geburtstagstorte
Das erste Stück verkostete Ursula Hudson gemeinsam mit Carlo Petrini und Wolfgang Niedecken, der als Ehrengast kam und sang. Trotz fortgeschrittener Uhrzeit und reichhaltigem Buffet blieb kein Stück der Jubel-Torte übrig.
Foto: Ira Schneider