Genussführer Auszeichnung 2014
Ab nach Erdmanns! - Slow Food Convivien Köln und Bergisches Land zeichnen Gastronomen für regionale Küche aus
Ab nach Erdmanns in die Kölner Südstadt - hieß es heute Vormittag für die für den Slow Food-Genussführer 2015 ausgezeichneten Gastronomen aus Köln und dem Bergischen Land. Die beiden Slow Food Convivien (Regionalgruppen) hatten sie und Medienvertreter zu einem Pressegespräch eingeladen und überreichten offiziell die begehrten Genussführer-Logos.
Im Bild: Die Kölner Convivienleiterin Annegret Fuentes (links) und Eckhard Röttger, Leiter der Kölner Testesser-Gruppe, überreichen Julia Bößmann vom "Erdmanns" das Genussführer-Logo.
Die Auszeichnungen erhalten seit vergangenem Jahr gastronomische Einrichtungen, die nach den Slow Food-Prämissen "Gut, sauber und fair" handeln. Es werden qualitativ hochwertige, saisonale Produkte aus der jeweiligen Region ohne Geschmacksverstärker zu schmackhaften Speisen verarbeitet.
Dabei unterstützt der Gastronom die Erzeuger vor Ort und berücksichtigt lokale Traditionen bei der Zubereitung seiner Gerichte. Gut schmecken und auch bezahlbar sollte das Ganze dann auch noch sein. So lauten kurz und knapp die Kriterien der Genussführer-Kommission.
Im Bild: Auch Melanie Schomburg und Siegfried Raschdorf, die in Niehl das Caféhaus und Bio-Restaurant "Schomdorfs" führen, waren gekommen und erhielten ihre Auszeichnung.
Für Slow Food testen bundesweit über 60 ehrenamtliche Gruppen, die sich aus Mitgliedern der regionalen Convivien zusammensetzen. "Spannend und neu an diesem Gastronomieführer ist, dass viele Tester gar nicht aus dem gastronomischen Umfeld kommen und einfach als Gast die Betriebe testen", so Annegret Fuentes, die das Kölner Slow Food Convivium leitet und Eckhard Röttger, Leiter der Kölner Testesser-Gruppe. Auch die Betreiber des "Schomdorfs" aus Niehl berichten, dass sie nicht aus der Gastronomie kommen, aber aus beruflichen Gründen acht Jahre lang regelmäßig in deutschen Restaurants und Hotels gegessen und übernachtet hätten. Das habe sie zu Kennern der Gastronomie-Landschaft gemacht und ihnen zu erkennen gegeben, wie man es besser nicht machen sollte. Dass sie es richtig machen, zeigt die Auszeichnung - die sie heute erhalten. Mit ihrem Caféhaus und Bio-Restaurant im Niehler Ortskern sind sie seit gut zwei Jahren am Markt und nun erstmals im Slow Food Genussführer gelistet. Die Betreiber, das Ehepaar Melanie Schomburg und Siegfried Raschdorf, legen großen Wert auf den Bezug ihrer Rohstoffe. So beziehen sie ihr Fleisch ausschließlich von der Naturmetzgerei Hennes in der Kölner Südstadt und vom Naturverbund Thönes, der eine artgerechte Haltung garantiert. Mit aktuellen Angeboten, die regelmäßig wechseln, und "Leibgerichten", die länger auf der Karte stehen, wie "Bratkartoffeln mit Spiegeleiern und Salat" schaffen sie Abwechslung und Kundenbindung zugleich.
Im Bild: Frische Reibekuchen mit Sauerkraut und Lachs.
Auch die heutigen Gastgeber, das Team des "Erdmanns", ist noch ganz frisch am Markt. Geschäftsführerin Julia Bößmann hat sich bewusst dem regionalen Konzept verschrieben. "Alle Speisen werden frisch gekocht. Die Karte wechselt wöchentlich und bietet immer wieder ausgefallene regionale Gerichte. So gibt es bei uns zum Beispiel jede Woche Flöns mit Himmel und Ääd in einer anderen Variante", sagt Bößmann, die von einem Landwirt ihre Rohstoffe bezieht. Von den vielseitigen Interpretationsmöglichkeiten der regionalen Rezepturen konnten sich heute die geladenen Medienvertreter überzeugen. "Himmel und Ääd mit Flöns" als Röllchen am Spieß, "Rievkooche" mit suuren Kappes, Lachs und etwas Creme-fraiche obenauf oder Sellerie-Schnitzel mit verschiedenen Frischkäse- und Gemüsedips oder Forellen-Rote Bete-Salat gab es unter anderem zum Probieren. "Für das Bergische Land ist das Restaurant im Thomashof aus Burscheid neu in den Genussführer aufgenommen worden. Überzeugt hat uns neben einem gemütlichen, familienfreundlichen Ambiente mit Blick in die Hofkäserei der Geschmack der Speisen und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Viele Speisen werden mit Milch, Quark und Käse aus eigener Produktion und vielen frischen Zutaten aus der Region zubereitet und das schmeckt man", so Ira Schneider von der bergischen Testesser-Gruppe. Durch die Kooperation mit dem Naturpark-Projekt "Vielfalt schmeckt", das unter anderem regionale Sorten und Rassen auf den Teller der Gastronomie bringt, kann man im Bergischen Land und auch im Kölner Umland Köchen weitere regionale Bezugsquellen nennen und Erzeuger vermitteln.
Im Bild: Ein typisches Tellergericht im Erdmanns mit selbstgemachten Bratkartoffeln.
Neue Auflage ab 29. September 2014 im Buchhandel
Für die zweite Auflage des Slow Food Genussführers, der am 29. September 2014 im oekonom Verlag erscheint, wurden über 400 Gasthäuser getestet und empfohlen. Bereits die erste Auflage im vergangenen Herbst hatte über 300 Häuser gelistest. Die gelisteten Betriebe werden von den Testgruppen vor Ort regelmäßig besucht und deren Angebote auf den Seiten der Regionalgruppen aktualisiert.
Hier finden Sie alle für Köln und das Bergische Land empfohlenen Restaurants:
https://www.slowfood.de/slow_food_vor_ort/koeln/genussfuehrer/
https://www.slowfood.de/slow_food_vor_ort/bergisches_land/genussfuehrer
Mehr zum Genussführer:
https://www.slowfood.de/publikationen/genussfuehrer/
Haben Sie eine Empfehlung an die Testgruppen? Dann schreiben Sie an koeln@slowfood.de oder bergischesland@slowfood.de.
Text und Fotos: Ira Schneider
Presse-Veröffentlichungen:
http://www.authentische-orte.com/news/slow-food-der-besondere-genussfuehrer/