Wie sich das Convivium gründete...
„Auf jedem Hügel einer ... “
Im April 2006 fanden sich die im weitläufigen Bergischen Land versprengt lebenden Slow Food Mitglieder zusammen und gründeten das Convivium Bergisches Land.
Das Bergische Land wurde benannt nach den Grafen von Berg mit ihrem Stammsitz Schloss Burg und nicht etwa nach den vielen hügeligen Bergen, die das Bild der Region bestimmen. Die Region erstreckt sich von den so genannten "Bergischen Drei" Wuppertal, Remscheid und Solingen im Norden bis Much, Nümbrecht und Waldbröl im Süden, zwischen Altenberg, Bergisch Gladbach und Bensberg im Westen bis nach Schwelm, Radevormwald, Gummersbach und Bergneustadt im Osten.
Das am ländlichen Leben orientierte Convivium Bergisches Land hat viele Produzenten, kreativ arbeitende Handwerker und Künstler, Gastronomen und Hoteliers in den eigenen Reihen. So finden immer wieder Veranstaltungen bei Mitgliedern statt auf Bauernhöfen, in denkmalgeschützten Objekten oder in sanierten Fachwerkhäusern.
Landpartien mit zünftiger Brotzeit, Kochabende mit selbst zubereiteten Menüs, Sauerkrautstampfen, Tafelrunden mit kontrovers zu diskutierenden Themen und auch Wochenendausflüge in andere Regionen Deutschlands und Besuche bei anderen Convivien gehören zu den Aktivitäten.
Mit dem Convivium Bonn und dem Convivium Köln bildet das Convivium Bergisches Land das so genannte rheinisch-bergische Dreigestirn.
... und noch ein Brezelschatz dazu
Im Jahr 2010 hat das Slow Food Convivium Bergisches Land einen "Brezelschatz" geborgen. Die Burger Brezel wurde als 29. Passagier in die deutsche Arche des Geschmacks von Slow Food aufgenommen. Das Convivium Bergisches Land engagiert sich für das vier- bis fünffach geschlungene Gebäck, das seit dem 18. Jahrhundert rund um Schloss Burg (Solingen) von den den ansässigen Bäckern nach traditionellen Rezepten in Handarbeit hergestellt wird auf vielfältige Weise.
Arbeitskreis Burger Brezel
Im März 2011 hat sich im Bergischen Land ein Arbeitskreis zur Burger Brezel gegründet. Er besteht aus drei aktiven Burger Brezel-Bäckerfamilien – Hösterey aus Wuppertal, Veith-Zollmarsch und Büscher aus Solingen-Oberburg, bergischen Köchen, Lokal-Historikern sowie Buchautoren und Slow Food-Förderern aus der Region.
Der „Arbeitskreis Burger Brezel“ versteht sich als zentrales Kompetenznetzwerk in Fragen rund um die Burger Brezel. „Frei nach dem Arche-Grundsatz ‚Essen, was man retten will‘ macht sich der Arbeitskreis zur Aufgabe, das kunstvoll geschlungene Gebäck wieder mehr in Erinnerung zu rufen und den identitätsstiftenden Charakter der Burger Brezel in der Region nachhaltig zu pflegen.
Regionale Netzwerke sollen für die Pflege des Brezel-Brauchtums neu belebt und genutzt werden, um das bergische Original wieder stärker in das Bewusstsein der Menschen und auf die Teller der Gastronomie zu bringen. Einige Köche befassen sich bereits mit Brezel-Kreationen und arbeiten das knusprige Gebäck ganz oder als „Geschräbbels“ (Brezelbruch) in regional inspirierte Menüs ein.