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30.11.05: Unser tägliches Brot

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Nach dem Gründungstreff Ende Oktober des Convivium "Mittleres Ruhrgebiet" fanden sich am 30.11.05 in Julius Weinbistro ca. 45 Damen und Herren zum 2. Schneckentreff zusammen. Herr Hans-Georg Pestka, Leiter von "Slow Food Deutschland e.V." begrüßte die Mitglieder als 54. Convivium (Tafelrunde) in Deutschland. Die Bedeutung von Slow Food wächst ständig, nicht zu letzt aufgrund der diversen Lebensmittelskandale. Slow Food ruft nicht nach dem Gesetzgeber, sondern versucht durch Aufklärung, das Empfinden und die Kenntnis bei den Verbrauchern für Qualität zu stärken. Jeder, der seine Lebensmittel selbst einkauft und kocht, sollte wissen worauf er zu achten hat, um genußvoll, gesund und mit Appetit sein Essen zu genießen.

Das Thema des Abends war "Unser tägliches Brot".

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Auf Initiative der Inhaberin des Naturkostladens "Kornmühle" in der Behrensstr. hielt Herr Helmut Grünke von der Kornbäckerei Hutzel, Bochum ein Statement zum Thema gutes und bekömmliches Brot. Der Herstellungsprozeß von Brot ist im wesentlichen ein biologischer Prozeß, der seine Zeit braucht. Daher müssen die Bäcker die Nacht über arbeiten, damit morgens frische Brötchen und das Brot im Laden für den Kunden vorhanden ist. Ähnlich wie der Brauprozeß bei Bier, kommt es auch auf die Zutaten an. Biobäcker verwenden ausschließlich Mehl, Wasser, Salz, Hefe und Sauerteig zum Backen. Hinzu kommt, das Getreide kommt aus biologischen Anbau, d. h. auch die Spelzen, die im Vollkornmehl bleiben, sind frei von Schadstoffen. Durch Backhilfsmittel und "High Tech" bei industrieller Backtechnik können die Backprozesse deutlich verkürzt werden, der Teig muß nicht mehr so lange gären/gehen. Auch die Backzeit kann durch moderne Backöfen rationalisiert werden. Natürliche Gär/Backprozesse können nicht ohne Einfluß auf Qualität und Geschmack willkürlich verkürzt werden. Wir reden hier über Stunden, die der Qualität verloren gehen. Das "rationellste" sind tiefgefrorene Backlinge, die an jeder Tankstelle in wenigen Minuten zu Brötchen gebacken werden können. Die Backrohlinge kommen, vielfach für wenige Cents aus undefinierten Quellen aus dem Osten. Der nächste Lebensmittelskandal ist vorprogrammiert.

Foto: Manfred Vorbrugg, SF

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